Die Bedienung
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Creative sieht unter anderem eine Bedienung am Gerät selbst vor. Alle wichtigen Steuerelemente sind zentral positioniert und entsprechend gut erreichbar. Die Beschriftung ist klar, sodass die Tasten keine großen Überraschungen offenbaren sollten. Allzu häufig dürften diese Tasten jedoch nicht genutzt werden, schließlich ist es alles andere als komfortabel, stets zur Soundbar laufen zu müssen.
Zusätzlich wurden direkt am Gerät drei LEDs verbaut, die je nach Farbe und Zustand (dauerhaftes Leuchten, blinken) unterschiedliches signalisieren. Das kann ab und an etwas verwirrend sein, denn alle Bedeutungen hat man nicht immer im Kopf.
Häufiger wird die Fernbedienung zum Einsatz kommen. Diese fällt nicht allzu groß aus, liegt aber mit ihrem eckigen Gehäuse zumindest halbwegs gut in der Hand. Während sich in der oberen Reihe die Tasten zur Eingangswahl befinden, können über das runde Steuerelement in der Mitte die Lautstärke angepasst aber auch der Film, bzw. die Musik pausiert werden. Ebenfalls ist es möglich, direkt den Bass, den Modus oder das SXFI-Setting zu beeinflussen.
Besonders interessant finden wir die sechs C-Tasten in den unteren beiden Reihen. Dort können eigene Setting-Kombinationen hinterlegt werden. Es kann also beispielsweise ein Eingang mit einem Sound-Mode und einer Lautstärke verknüpft werden.
Alternativ kann die Creative App zur Steuerung genutzt werden. Die App, die es natürlich für Android und iOS gibt, wurde übersichtlich gestaltet und kann mit einem ordentlichen Funktionsumfang aufwarten. Im Grunde wird der Funktionsumfang der Fernbedienung abgebildet.
Interessant ist der Punkt Calibration, den es so auf dem klassischen Signalgeber nicht gibt. Dahinter befindet sich allerdings keine automatische Einmessung, sondern die Möglichkeit, den Pegel des Subwoofers und der Höhenkanäle anzupassen. Das ist unerlässlich, um im Anschluss ein möglichst homogenes Klangbild zu erhalten.
Schick wäre eine Lösung wie Trueplay von Sonos, das mittels des iPhone-Mikrofons eine rudimentäre Einmessung vornimmt. Diese kann natürlich allein aufgrund der Mikrofon-Limitierungen nicht mit hochwertigen Lösungen mithalten, sorgt allerdings immerhin für ein rudimentäres Setup. So etwas könnten wir uns beispielsweise gut vorstellen, um den Subwoofer möglichst stimmig einzubinden.
Klangcheck: Soundbar
Am Ende kommt es darauf an, wie gut die Soundbar klingt, währen das SXFI-Feature für Kopfhörer sicher eine angenehme Dreingabe ist.
Vorab wie üblich unser Hinweis, dass es sich um eine subjektive Beurteilung des Klangs durch unseren Redakteur handelt. Ergebnisse lassen sich also nicht zwangsläufig 1:1 auf die eigenen Hörgewohnheiten und Räumlichkeiten übertragen.
Die Creative SXFI Carrier besitzt mehrere Klang-Modi, von denen lediglich das Neutral-Setup keinen Dolby-Upmix vornimmt. Ansonsten versucht die Software stets einen virtuellen Raumklang zu erzeugen. Das gelingt der Soundbar im Grunde recht gut, wird aber gerade Puristen ein Dorn im Auge sein. Zunächst haben wir die Soundbar daher im Neutral-Setting getestet.
Das grundlegende Sounding der SXFI Carrier kann als sehr angenehm beschrieben werden. Der Hochtonbereich besitzt eine gute Durchzeichnung, feine Details werden meist ordentlich herausgearbeitet. Die letzte Brillanz fehlt etwas, hierbei handelt es sich aber um ein Meckern auf hohem Niveau. Hingegen fällt – beispielsweise in unserem langjährigen Vergleichssong "Forgiven not Forgotten" der Corrs – auf, dass die anfängliche Geige auch bei hohen Lautstärken nie unangenehm ertönt. Der Mitteltonbereich kommt nicht zu kurz und kann ebenfalls mit einer detaillierten Spielweise auftrumpfen.
Werden die Surround-Fähigkeiten der Creative SXFI-Carrier genutzt, erzeugt die Soundbar ein differenziertes räumliches Klangbild. Die Surround-Kulisse ist vorhanden, wie gut diese ausfällt, hängt am Ende aber von der räumlichen Aufstellung und der Symmetrie des Raums ab. Wird einer der Surround-Treiber erst deutlich später reflektiert oder kommt es zu deutlichen Unterschieden beim Material (beispielsweise Bücherregal vs. Glasscheibe), so wirkt sich dies natürlich auf die Homogenität des Klanggeschehens aus. Prinzipiell gilt aber, dass ein gutes Stück mehr an Raumklang geboten wird als bei einer klassischen Stereo-Lösung.
Das gilt zudem für die Integration der Atmos-Speaker. Gerade bei nativem Material wird eine gute Räumlichkeit erzeugt, sodass wirklich das Gefühl aufkommt, dass sich das Klanggeschehen in einer weiteren Ebene verlagert.
Wurde der Subwoofer im Setup korrekt eingestellt, bindet er sich angenehm in das gesamte Soundgeschehen ein, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Dem Subwoofer gelingt es sehr gut, einen angenehmen Oberbass zu generieren, der gerade bei aktuellen Pop-Songs punkten kann und auf dem LFE-Kanal noch recht stattlich klingt. Eine allzu hohe Präzision sollte man allerdings nicht erwarten. Absehbar war, dass der Subwoofer kein Experte für Tiefbass-Dauerfeuer in gehobener Lautstärke ist. Hier kommt man schnell an die Grenzen des 10-Zoll-Chassis. Allerdings sprechen wir hier auch von Pegeln, die nicht unbedingt Wohnzimmer-, bzw. Nachbarschafts-tauglich sind.
Klangeindruck: SXFI mit Kopfhörern
Mit der Creative App allein ist es aber nicht getan, denn für SXFI, also eines der Schlüsselfeatures, wird die passende App benötigt. Die wiederum funktioniert nur, wenn zuvor ein Benutzer-Konto bei Creative angelegt wird.
Wie eingangs erwähnt: Mit der SXFI-Technik möchte Creative zeigen, zu was Algorithmen in der heutigen Zeit in der Lage sind. Damit diese korrekt arbeiten können, benötigen sie eine möglichst umfangreiche Datenlage. Während Einmesssysteme von Lautsprechersystemen, wie Dirac Live, Audyssey oder Sonos True Sound den Raum für die Korrektur mit heranziehen, geht man bei Creative einen anderen Weg, schließlich wird das Signal für einen Kopfhörer aufbereitet.
Bevor die Optimierungen beginnen können, müssen die Ohrmuscheln und das Gesicht via Smartphone-Kamera vermessen werden. Darauf basierend wird der Sound angepasst, sodass ein möglichst räumliches und ausgeglichenes Klangerlebnis erschaffen werden kann.
In unseren Tests konnte die Technik grundlegend überzeugen. Der Kopfhörer-Klang ist tatsächlich erstaunlich räumlich und im virtuellen Raum entsteht wirklich so etwas wie Ortbarkeit. Die Präzision leidet jedoch etwas. Am Ende kommt sie aber natürlich an ihre Grenzen, denn es handelt sich nach wie vor um je einen Treiber pro Kopfhörer, sodass rein physikalisch Grenzen vorhanden sind. Gerade dann, wenn die Soundbar nicht genutzt werden kann, stellen die SXFI Theater aber eine hervorragende Ergänzung dar und sorgen dafür, dass es sich ein wenig so anfühlt, als wäre tatsächlich noch die Soundbar im Einsatz.