TEST

1More Evo im Test

Mit ausgewogenem Klang und ANC

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Die 1More Evo sind das neue In-Ear-Top-Modell des Audio-Spezialisten aus China. Und wie es sich für ein Top-Modell gehört, sind sie vollgepackt mit Technik. Es gibt 10-mm-DLC-Treiber, LDAC-Support, mehrere Mikrofone, Unterstützung für ANC und Keramik-Taster. Ob die Ausstattung dazu führt, dass der Klang am Ende überzeugt, klären wir in unserem Test.

1More ist im europäischen Markt noch gar nicht allzu lange vertreten, konnte sich aber gerade mit seinen Mehr-Wege-In-Ears einen guten Ruf erarbeiten. Mit den 1More Evo gibt es nun ein neues Wireless-Flaggschiff, das in allen Bereichen mit High-End-Anspruch aufwarten kann. Das gilt sowohl für den Klang, als auch für die bereits angesprochene Ausstattung, die eine konsequente Herangehensweise an den Klang erkennen lässt. So gibt es nicht nur einen 2-Wege-Aufbau der In-Ears, sondern auch LDAC-Support. Wer einen entsprechenden Zuspieler sein Eigen nennt, sollte also von einem unkomprimierten Klang profitieren können. Damit ist es zumindest theoretisch möglich, das volle Frequenz-Spektrum der 1More Evo auszunutzen, das mit 20 Hz bis 40 kHz angegeben wird. Wie bei 1More üblich, hat auch bei diesem Modell der Grammy-Gewinner Luca Bignardi geholfen, wenn es um die klangliche Abstimmung geht.

Weiterhin bietet 1More viel, wenn es um das Thema Rauschunterdrückung geht. Es werden insgesamt sechs Mikrofone integriert und diese mit einem KI-Algorithmus kombiniert, was zu einem besonders überzeugenden Ergebnis führen sollen. Gleichzeitig verspricht sich 1More eine verbesserte Sprachqualität. Aber auch wer den Klang der Umwelt zu seinen Trommelfellen durchlassen möchte, wird nicht vergessen, denn es wurde außerdem ein Transparency-Modus integriert.

169,99 Euro werden für die In-Ears aufgerufen, innerhalb der ersten 30 Tage nach Einführung gibt es einen Rabatt von 30 Euro mithilfe von Gutscheinen über den Amazon-Marktplatz. Das erscheint mit Blick auf die Ausstattung zunächst einmal angemessen. 

Optik und Case

1More bietet die Evo in den zwei Farben Matt-Schwarz oder Matt-Weiß an und wählt dabei ein weitestgehend schlichtes Auftreten mit einer gewohnten Formensprache für In-Ear-Ohrhörer. Es gibt keine auffällige Karbon-Optik, sondern lediglich ein farblich angepasstes Keramik-Panel an jedem In-Ear. Wenn überhaupt, dann dient dieses als Alleinstellungsmerkmal, denn andere Eye-Catcher, wie sie beispielsweise die AirPods bieten, gibt es nicht. Etwas Schlechtes muss das keinesfalls sein.

Mit einem Gewicht von 5,7 g pro In-Ear fallen die Evo recht leicht aus. Die Verarbeitungsqualität und die Haptik sind über jeden Zweifel erhaben und unterstreichen den Premium-Anspruch auf der ganzen Linie. Passend dazu sind unsere Testkandidaten nach IPx4 zertifiziert, was einem Schutz gegen Spritzwasser entspricht. Entsprechend können sie auch bei Regen oder zum Sport eingesetzt werden. 

Untergebracht werden die 1More Evo in einem farblich passenden, ebenfalls sehr schlichten Lade-Case. Dieses fällt mit 66,6 x 28,6 x 38,6 mm angenehm klein aus und verschwindet dank der abgerundeten Ecken auch problemlos in den meisten Hosentaschen. Zum Vergleich: Das Case der Sennheiser Momentum True Wireless fällt ein gutes Stück größer aus, während die Behausung der ersten AirPods-Generation noch etwas kleiner ist.

Analog zu den In-Ears gilt auch hier, dass sowohl die Materialwahl als auch Verarbeitungsqualität sehr hochwertig ausfallen. Die Klappe wird magnetisch gehalten und schließt sicher.

Geladen wird das Case entweder via USB-Typ C oder induktiv über den Qi-Standard. Werden die 1More mit ANC betrieben, wird die Laufzeit mit acht Stunden angegeben, was wir in etwa bestätigen können, aber natürlich stark von der Art der Anwendung abhängt. Wird ANC genutzt, reduziert sich die Laufzeit um etwas mehr als drei Stunden. Da natürlich auch im Case ein Akku steckt, sind so laut 1More insgesamt 28 Stunden an Laufzeit möglich. Muss es einmal schnell gehen, ist das kein Problem. Bereits nach 15 Minuten im Lade-Case soll genug Strom für rund vier Stunden Musikgenuss vorhanden sein. Das können wir weitestgehend bestätigen. Bis das Case wieder vollständig aufgeladen ist, hat es etwas weniger als zwei Stunden gebraucht.

Passform

Wie bereits angesprochen, macht 1More keine großen Experimente, wenn es um die Gehäuse- und damit die Passform geht. Das ist alles andere als schlecht, denn bereits in der Vergangenheit konnten die In-Ears des Herstellers uns mit einem guten Sitz gefallen. Das gilt auch für die neuen Evo, die einmal im Ohr sicher an ihrem Platz sitzen, gleichzeitig aber nie drücken oder kneifen. Auch nach einer stundenlangen Nutzung tragen sich die In-Ears sehr angenehm.

Um die Ohrhörer den eigenen Vorlieben anzupassen, werden insgesamt fünf verschiedene Paar Silikon-Ohrstücke mitgeliefert. So besteht genügend Auswahl, um einen optimalen Sitz zu gewährleisten. Hier sollte eine gewisse Zeit investiert werden, um das am besten passende Ohrstück zu finden, denn das wirkt sich am Ende positiv auf den Klang aus. 

Passend zur IPx4-Zertifizierung haben die 1More Evo beim Sport einen guten Eindruck hinterlassen. Die In-Ears sitzen sicher an ihrem Platz und es kommt zu keinerlei Beeinträchtigung.

Bedienung und Kopplung

Der erste Schritt, wenn ein neues Wireless-Audiosystem eingerichtet werden soll, ist natürlich die Kopplung. Am einfachsten macht es hier immer noch Apple seinen Kunden, denn dank des geschlossenen Ökosystems der Amerikaner ist es extrem einfach, die neuen AirPods oder Beats-Geräte einzubinden. Wirklich schwer ist es bei den 1More Evo aber auch nicht. Werden die In-Ears erstmals aus dem Lade-Case genommen, befinden sie sich automatisch im Kopplungsmodus und werden entsprechend vom Smartphone direkt gefunden. Es wird nur ein In-Ear erkannt, die Kopplung des zweiten Ohrhörers erfolgt automatisch. Es können zwei Geräte gleichzeitig gekoppelt werden, die Umschaltung erfolgt automatisch, was in unserem Test gut klappte. 

Ein wenig Verbesserungsbedarf sehen wir bei der Dokumentation, denn in der beiliegenden Anleitung wird von einem Pairing-Button gesprochen, dieser aber nicht weiter erklärt.

Die 1More Evo setzen auf eine Touch-Steuerung, die über die Keramik-Oberfläche realisiert wird. Diese fasst sich sehr angenehm an, was den hochwertigen Eindruck, den wir bislang gewinnen konnten, weiter unterstreicht. Lediglich Freunde einer haptischen Bedienung kommen nicht auf ihre Kosten. Je nach Einstellung können verschiedene Funktionen mit einfachem oder doppeltem Tippen auf ein In-Ear umgesetzt werden. 

Nichts geht mehr ohne Software – vor allem, wenn die Ausstattung so umfangreich ist, wie bei unserem Testgerät. Die 1More-Music-App ist übersichtlich aufgebaut und bietet die schon angesprochene Möglichkeit, die Bedienung zu konfigurieren.

Darüber hinaus kann der Hörmodus gewählt werden. Dies betrifft sowohl den ANC als auch die Audio-Transparenz, die jeweils in mehreren Stufen angepasst werden können. Ebenso ist es möglich, ein eigenen Soundprofil erstellen zu lassen. Dafür wird ein kurzes Musik-Sample immer wieder abgespielt. In A-B-Vergleichen kann dann festgelegt werden, welches Setup besser gefällt. So wird der Anwender durch einen mehrstufigen Prozess geleitet. Leider ist das Ergebnis intransparent, denn es ist nicht ersichtlich, was genau am Frequenzgang angepasst wird. Die Möglichkeit, auf einen Equalizer zuzugreifen, besteht nicht.

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