Bedienung des Corsair HS65 Surround
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Verglichen mit anderen Headsets, die wir zuletzt im Test hatten, fällt die Bedienung unseres Testkandidaten minimalistisch aus. Es gibt genau einen Drehregler auf der Rückseite der linken Ohrmuschel. Über diesen kann die Lautstärke angepasst werden. Ein Drücken ist nicht möglich, sodass auch nicht zwischen mehreren Funktionen durchgeschaltet werden kann, beispielsweise zwischen Stereo und Surround. Dieser Umstand ist der Tatsache geschuldet, dass es sich bei HS65 Surround um ein klassisches Headset mit analoger Klinkenverbindung handelt.
Die von Corsair bekannte iCue-Software steht zwar ebenfalls zur Verfügung, kann allerdings nur dann genutzt werden, wenn die beiliegende USB-Soundkarte zum Einsatz kommt.
Über iCue lassen sich verschiedene Equalizer-Presets auswählen und eigene Anpassungen vornehmen. Diese lassen sich mit verschiedenen Presets verknüpfen, sodass ein Soundprofil automatisch mit einer Anwendung geladen werden kann. Der Surroundsound wird über Windows-Raumklang umgesetzt, erst wenn diese Funktion aktiviert ist, kann der Surroundosund in iCue konfiguriert werden.
Nahtlos in die Software wurde SoundID von SonarWorks integriert. Die Technik ermöglicht es, das Headset auf die eigenen Vorlieben anzupassen, indem immer wieder Sound-Samples in A-B-Vergleichen vorgespielt werden. Das jeweils favorisierte Setting wird ausgewählt und darauf der nächste Schritt aufgebaut. In der Praxis klappt dies überraschend gut, allerdings ist die Funktion nicht sonderlich transparent - das, was SoundID am Frequenzgang verändert wird, ist nicht ersichtlich. Wird SoundID aktiviert, sind entsprechend die Equalizer-Funktionen auch nicht länger aktiv.
Klangcheck
Corsair setzt beim HS65 Surround auf 50 mm große Custom-Treiber. Diese sollen einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 20.000 Hz abdecken. Anders als beim HS80 kommen also keine Modelle zum Einsatz, die einen erweitertes Frequenzspektrum bis 40.000 Hz ermöglichen. Ob das ein Problem ist, ist eine andere Frage, denn unser Gehör ist im Grunde nicht für Frequenzen deutlich jenseits der 20.000 Hz ausgelegt.
Vor der eigentlichen klanglichen Beurteilung der Hinweis: Es handelt sich um eine rein subjektive Wahrnehmung, die bekanntlich sehr individuell ist. Das sollte stets bedacht werden. Als Referenzsong verwenden wir, wie seit vielen Jahren "Forgiven not Forgotten" der Corrs, unterfüttert werden die Ergebnisse durch zahlreiches weiters Material, Filme und Games.
Beim HS65 Surround fällt schnell auf, dass es sich um ein klassisches Gaming-Headset mit einer entsprechenden Abstimmung handelt. Der Hochtonbereich wird angenehm wiedergegeben und die anfänglich im Stück vorherrschende Geige klingt selbst bei gesteigerten Lautstärken nicht unangenehm. Es fehlt aber etwas an Auflösung und Feingefühl, um die kleinen Details herauszuarbeiten. Gleichzeitig hält sich der Mitteltonbereich zurück. Dies führt dazu, dass in diesem Segment viele Details untergehen.
Deutlich präsenter geht da schon der Tieftonbereich an die Arbeit, der Gaming-typisch etwas überrepräsentiert ist und mit ordentlich Punch im Oberbass arbeitet. Schnelle Bassfolgen stellen kein Problem dar. Glücklicherweise übertreibt es Corsair mit dem Bass aber nicht in dem Umfang, wie dies andere Gaming-Headsets tun.
Besser gefällt uns die Räumlichkeit des Headsets bereits im Stereo-Betrieb, denn Instrumente werden breit gestaffelt im Raum positioniert und lassen sich gut einer bestimmten Position zuordnen. Das ist natürlich auch beim Zocken interessant, denn es lässt sich recht gut abschätzen, aus welcher Richtung ein Gegner kommt.
Die von Corsair gewählte Abstimmung mag zwar nicht unbedingt ideal für eine ausgewogene Musikwiedergabe sein, bei Filmen oder auch Games kann das spektakuläre Sounding auf der ganzen Linie gefallen. Explosionen werden mit Nachdruck intoniert und wirken schlichtweg spektakulär. Der reduzierte Mitteltonbereich fällt hierbei etwas weniger ins Gewicht.
Der virtuelle Surroundsound sorgt subjektiv für ein größeres Hörfeld und eine bessere Räumlichkeit. Allerdings leidet darunter etwas die Präzision. Wird natives Surround-Material zugespielt, überrascht es immer wieder, was die Algorithmen aus einem Stereo-Gerät herausholen können, eine native Surround-Performance darf man aber nicht erwarten.
Natürlich haben wir auch die SoundID-Umsetzung ausprobiert. Nach durchgeführter Kalibrierung war die Wiedergabe anders, aber nicht wirklich besser. Für unseren Geschmack klang der Sound eher unausgewogener als zuvor.
Wem SoundID zu sehr eine Blackbox ist, der kann natürlich den Equalizer in iCue nutzen und den Sound so auf die persönlichen Vorlieben anpassen. Wer den Bass absenkt und den Mitteltonbereich gleichzeitig etwas anhebt, wird mit einem deutlichen Zuwachs an Details belohnt.
Das Mikrofon kann mit einer unauffälligen Leistung aufwarten. Wir waren zu jeder Zeit klar und deutlich zu verstehen. Umgebungsgeräusche werden allerdings deutlich mit aufgenommen.