TEST

Huawei FreeBuds 5i im Kurztest

Die neue Generation bietet LDAC-Support

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Huawei schickt mit seinen FreeBuds 5i die nächsten drahtlosen In-Ears in das Rennen um Marktanteile. Ab sofort gibt es Support für den LDAC-Codec, was eine noch bessere Klangqualität ermöglichen soll. Natürlich darf in der heutigen Zeit auch eine ANC-Lösung nicht fehlen. Ob Huaweis neue TWS-Lösung aus der Mittelklasse überzeugen kann, klären wir in diesem Kurztest.

Auf die, im letzten Juli vorgestellten FreeBuds Pro 2 (Test) folgen zum Jahresstart die FeeBuds 5i. Das fehlende Pro-Label zeigt es bereits: Der Neuzugang ist in der Mittelklasse positioniert, muss also auf einen 2-Wege-Aufbau verzichten. Dafür gibt es einen 10-mm-Treiber und Support für Sonys LDAC-Codec, der eine unkomprimierte Audio-Wiedergabe ermöglicht und für die HiRes-Audio-Wiedergabe vorgesehen ist. Abgedeckt wird so ein Frequenzbereich von 20 Hz bis 40 kHz. Noch ist der Support aber nur theoretischer Natur, das soll sich aber laut Huawei schnell ändern.

Natürlich darf in der heutigen Zeit bei einer Mittelklasse-Lösung auch das ANC-Feature nicht fehlen. Huawei gibt ab, dass die FreeBuds 5i eine ANC-Tiefe von 42 dB erreichen. 

Die Huawei FreeBuds 5i sind ab sofort im Handel verfügbar. Die In-Ears kosten 99,99 Euro. Vom 16. bis zum 31. Januar 2023 erhalten Käufer im Huawei-Store eine Schutzhülle gratis dazu.

Optik und Case

Huawei wird seine Neulinge in drei Farben anbieten: Blue, Nebula Black und Ceramic White. Unser Testmuster erreichte uns in der Farbe Nebula Black, was einem dunklen Grau entspricht. Hinsichtlich ihrer Form ähneln die FreeBuds 5i stark anderen Huawei In-Ears. Gegenüber den deutlich teureren Pro-Modellen, fehlt aber ein Chrom-Einfassung des Sticks, was die In-Ears weniger edel wirken lässt. Bei den In-Ears an sich setzt Huawei erneut auf einen Glossy-Kunststoff. Theoretisch werden Fingerabdrücke deutlich sichtbar abgebildet, bedingt durch die geringe Größe der In-Ears fallen diese aber nicht auf.

Beim Sport lassen sich die FreeBuds 5i theoretisch gut nutzen, denn Huawei setzt auf eine Zertifizierung nach IP54. Sie sind also gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Um dem Praxistest etwas vorwegzunehmen: Nur theoretisch, da beim Joggen deutliche Schritt-Geräusche zu hören sind. Das ist schade, denn mit einem Gewicht von gerade einmal je 4,9 g sind die FreeBuds relativ leicht.

Das Case fällt mit 48,2 x 61,8 x 26,9 mm kompakt aus. Dank der stark abgerundeten Form ist es ein Handschmeichler und stört auch in der Hosentasche nicht. Das Gewicht beträgt 33,9 g, auch hier ist man also auf der kompakten Seite.

Anders als bei den In-Ears kommt kein Glossy-Finish zum Einsatz, sondern ein matter Kunststoff, der leicht "gesprenkelt" ist. Huawei selbst spricht von einer Stone-Optik. Die Haptik ist recht angenehm und die Oberfläche erweist sich als etwas robuster, als man es von glänzenden Oberflächen kennt. Pragmatisch betrachtet, ist die Oberfläche also die bessere Wahl, wenn das Lade-Case einfach in den Rucksack geworfen wird.

Typ-C setzt sich langsam durch. So wundert es nicht, dass beim Case der FreeBuds 5i ein entsprechender Anschluss zu finden ist. Die Möglichkeit via Induktion zu laden, ist hingegen nicht vorhanden. 

Im Case selbst, ist ein Akku mit einer Kapazität von 410 mAh verbaut, jeder Ohrhörer besitzt eine Kapazität von 55 mAh. Um das Ladecase vollständig zu laden, wird ein Zeitraum von ca. 110 Minuten benötigt, was sich mit unseren Versuchen weitestgehend deckt. Gleiches gilt auch für die Audiowiedergabe, die in unserem Fall aber meist etwas kürzer ausfiel. Wird der ANC-Modus aktiviert, sinkt das Durchhaltevermögen auf um rund 40 Minuten. Generell könnte die Akkulaufzeit also gern noch etwas länger ausfallen.

Passform

Auch bei den FreeBuds 5i gelangen wir zu dem Eindruck, dass die Ohrstöpsel weniger Tief im Ohr sitzen, als dies bei anderen Ohrhörern der Fall ist. Zunächst erweckt dies den Eindruck, der Sitz wäre etwas locker, dem ist im Praxis-Einsatz aber nicht so. Auch beim Sport sitzen die Ohrhörer sich an ihrem Platz und vermitteln gleichzeitig einen hohen Tragekomfort.

Wie üblich befinden sich weitere Silikon-Ohrstöpsel im Lieferumfang. Ab Werk verbaut wurde die mittlere Größe, es gib auch noch kleinere und größere Passstücke. Die Auswahl sollte an dieser Stelle sorgfältig erfolgen, da sich ein guter Sitz signifikant auf die Klangqualität auswirkt.

Bedienung und Kopplung

Gerade bei TWS-Lösungen trägt die Software ein nicht unerheblicher Anteil am Gesamt-Erlebnis bei - bei Huawei steht bekanntlich die AI-Life-App im Zentrum des Ökosystems, so auch bei den In-Ear-Lösungen.

Hinsichtlich der Kopplung gibt es keine Unterschiede zu den FreeBuds Pro 2. Wird ein Huawei-Smartphone genutzt, soll eine weitestgehend automatische Kopplung möglich sein, wie man sie auch von Apple-Geräten untereinander kennt. Aber auch ansonsten geht die Verbindung mit dem Smartphone schnell von der Hand. Die einzige Taste am Ladecase muss zwei Sekunden lang gedrückt werden, im Anschluss können die Ohrhörer ganz einfach über das Bluetooth-Menü verbunden werden. 

Ist das grundlegende Setup einmal geschehen, erfolgt die Kopplung in Zukunft schnell und zuverlässig.

Die Bedienung erfolgt, wie bei Huawei üblich über verschiedene Wege, die alle über die passende AI-Life-App angepasst werden können. Es kann getippt, gedrückt und gestrichen werden, die Funktionen lassen sich dabei weitestgehend frei zuordnen. Während sowohl das Tippen, als auch Streichbewegungen zur Anpassung der Lautstärke gut erkannt wurden, werden Druckeingaben nicht konsequent umgesetzt. Gleichzeitig tendieren die In-Ears dazu, auf Druck im Ohr zu verrutschen. Im Alltag haben wir daher auf diese Art der Bedienung verzichtet. 

Einen guten Eindruck hinterlässt die AI-Life-App. Über diese können Equalizer-Presets abgerufen werden. Diese verstecken sich hinter dem Menü-Punkt Tonqualität, was nicht vollständig schlüssig erscheint. Darüber hinaus stehen lediglich drei Presets zu verfügung - Standard, Höhen- oder Bassbetont. Eigene Presets können nicht angelegt werden, was sehr schade ist.

Wie bereits erwähnt, kann die Steuerung angepasst werden - aber leider nicht so flexibel, wie wir das gern gesehen hätten. Ebenso kann das ANC-Feature aktiviert werden. Wer wissen möchte, ob die Silikon-Tips die richtige Größe haben, hat die Möglichkeit einen Pass-Test durchzuführen. Wer seine In-Ears verlegt hat, kann über die Funktion "Gerät finden" einen Ton erklingen lassen.

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