Klangcheck
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Wie bei Tests von Audio-Hardware üblich, auch hier der Hinweis darauf, dass es sich um rein subjektive Höreindrücke handelt, die von jeder Person anders wahrgenommen werden können. Als Referenz-Songs verwenden wir Forgiven not Forgotten der The Corrs und Hurt der Nine Inch Nails, die wir bereits mit zahlreichen Setups getestet haben.
Getestet haben wir zunächst im Standard-Profil mit deaktiviertem ANC, denn das wirkt sich auf die Klangqualität aus.
Die In-Ers können dann mit einer zurückhaltenden, differenzierten Spielweise aufwarten. Die Hochtonbereich ist ordentlich durchzeichnet, es fehlt ihm aber etwas an Brillanz, um mit teureren Lösungen mitzuhalten. Im Gegenzug schrecken die FreeBuds 5i aber auch vor gesteigerten Lautstärken nicht zurück, denn die Höhen klingen nie schneidend oder gar unangenehm. Insgesamt wirkt die Wiedergabe bei höheren Lautstärken etwas ausgewogener. Ein Phänomen, das so von Huawei bekannt ist, denn auch die FreeBuds Pro 2 brauchen eine gewisse Lautstärke um überzeugend zu funktionieren.
Der Mitteltonbereich wird etwas zurückhaltender wiedergegeben, was aktuell eine recht übliche Abstimmung ist. Am deutlichsten macht sich dies durch fehlende Details bemerkbar.
Die Tieftonbereich wird ohne ANC ebenfalls angenehm intoniert. Bässe werden präzise wiedergegeben und kommen auch bei schnellen Bassfolgen nicht aus dem Tritt. Mit sehr tiefen Frequenzen haben die FreeBuds 5i ihre Probleme, aber das ist bei den meisten In-Ears der Fall. Insgesamt passt die Abstimmung so gut zum gesamten akustischen Auftritt, denn auch hier drängt sich nichts in den Vordergrund, sondern trägt zur runden Darstellung bei. Auch hier gilt allerdings: Erst bei mittleren Lautstärken kommt Leben in die Wiedergabe.
Anders sieht es bei aktiviertem ANC aus: Insgesamt wirkt die Wiedergabe deutlich "fetter" und ausgewogener. Die Bässe drängen sich mehr in den Vordergrund, Details gehen so verloren, die räumliche Abbildung leidet ebenfalls. Wer es also nicht benötigt, sollte das ANC-Feature deaktiviert lassen.
ANC und Transparancy-Mode
Der ANC-Modus kann über die App konfiguriert werden und in verschiedenen Stärken arbeiten. Wie so oft, fällt dabei auf, dass ein leichtes Rauschen auftritt, je stärker der ANC-Algorithmus bemüht wird. Wirklich bemerkbar macht sich das aber nur dann, wenn gerade keine Musik läuft, denn diese übertönt das Rauschen sofort.
Huawei bietet drei ANC-Modi an: Ultra, Ausgeglichen und Gemütlich. Monotone Geräusche, wie sie in Zügen oder Flugzeugen vorkommen, werden sehr gut ausgeblendet und gerade im Ultra-Modus auf ein Minimum reduziert. So stören die Umgebungsgeräusche auch bei einer moderaten Wiedergabelautstärke kaum noch. Je nach Vorliebe bieten auch die anderen beiden Modi eine konsequente Geräuschunterdrückung, lassen aber etwas mehr von der Umwelt durch, was je nach Vorliebe angenehmer sein kann. Wie üblich gilt aber, dass die Technik an ihre Grenzen kommt, wenn eine gewisse Dynamik in der Umgebung herrscht. Kurz auftretende Geräusche können nicht ausgefiltert werden.
Der Transparenz-Modus arbeitet ordentlich, die Geräusche der Umgebung werden verstärkt zum Ohr durchgelassen. Wirklich natürlich klingt das Ergebnis am Ende aber nicht.
Fazit
Im anvisierten Preisbereich von 100 Euro können die Huawei FreeBuds 5i mit einer ordentlichen akustischen Leistung aufwarten, vorausgesetzt die Musik wird mit einer gewissen Lautstärke wiedergegeben. Erst dann wird das Frequenzspektrum weitestgehend neutral wiedergegeben und mit einer gewissen Spielfreude intoniert. Der Hochtonbereich ist ausgewogen und gut durchzeichnet. Gegenüber Top-Lösungen fällt aber auf, dass es am Ende doch ein wenig an Auflösung und Durchzeichnung mangelt. Der Mitteltonbereich wurde leicht zurückgenommen, während sich die Bässe nicht in den Vordergrund drängen. Anders sieht dies aus, wenn der ANC-Modus aktiviert wird, denn dies führt zu einem künstlich aufgedickten Tieftonbereich.
Abgesehen davon verrichtet die aktive Geräuschunterdrückung ihre Arbeit in überzeugender Art und Weise. Natürlich sind In-Ear-Lösungen gegenüber großen Over-Ear-Kopfhörern Grenzen gesetzt, insgesamt kann das Ergebnis aber gefallen. Das Transparenz-Modus hilft dabei, die Umgebungsgeräusche durchzulassen, könnte für unseren Geschmack aber noch etwas natürlicher klingen.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Passform der FreeBuds 5i. Genau wie die FreeBuds Pro 2 sitzen sie weniger tief im Ohr, als wir es von den meisten anderen In-Ear-Lösungen kennen. Das ist ungewohnt, ändert aber nichts am angenehmen und sicheren Sitz der Ohrhörer. Auch beim Sport können sie problemlos getragen werden, allerdings trüben deutlich hörbare Schrittgeräusche den Spaß.
Die Bedienung ist Huawei-typisch umgesetzt und kann weitestgehend überzeugen. Während Tipp- und Streich-Gesten gut erkannt werden, überzeugt uns das Drücken der Sticks nicht wirklich. Es werden nicht alle Eingaben umgesetzt und noch dazu verrutschen die In-Ears dabei recht gern. Die App kann recht gut gefallen und ist übersichtlich gestaltet. Lediglich die Möglichkeit, individuelle EQ-Presets anzulegen, haben wir vermisst.
Alles in allem hinterlassen die Huawei FreeBuds 5i einen gefälligen Eindruck. Der Klang ist gut, kann aber hinsichtlich Auflösung nicht ganz mit High-End-Lösungen mithalten. Dafür können auch die Passform und die aktive Geräuschunterdrückung gefallen. Schade ist es aber, dass der Klang erst dann punkten kann, wenn eine gewisse Grundlautstärke erreicht wird. Potential sehen wir auch noch bei der Steuerung und einer etwas längere Akkulaufzeit.
Positive Aspekte der Huawei FreeBuds 5i:
- ausgewogener Klang
- hoher Tragekomfort
- gut funktionierendes ANC
- LDAC-Support
Negative Aspekte der Huawei FreeBuds 5i:
- bei niedrigen Lautstärken unausgewogener Klang
- Steuerung
Huawei FreeBuds 5i | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 63,90 EUR |