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Ausgangsspannungen
Die Qualität der Ausgangsspannungen ist eines der wichtigsten Merkmale eines Netzteils, eigentlich noch deutlich wichtiger als seine Effizienz. Arbeitet ein Netzteil nicht stabil bzw. liefert stark schwankende Spannungen, kann die Funktion des Rechners beeinträchtigt werden. Wir schauen uns daher einmal an, wie sich die Spannungen unter Last verändern und ob sie im durch den ATX Design Guide festgelegten Toleranzbereich bleiben. Dieser erlaubt Abweichungen von +/- 5 Prozent von der Sollspannung, der Wertebereich der Diagramme entspricht genau diesem Toleranzbereich.
Weiterhin schauen wir uns die Qualität der Ausgangsspannungen per Oszilloskop im Detail an. Die so genannten Ripple-/Noisespannungen sind hochfrequente Wechselspannungen, die auf die eigentliche Ausgangs-Gleichspannung aufgeprägt sind. Sie entstehen durch die Arbeitsweise von Schaltnetzteilen und werden je nach Güte des Netzteildesigns bzw. seiner Ausgangsfilter mehr oder weniger stark herausgefiltert. Im ATX Design Guide ist festgelegt, dass auf 12 Volt Werte von 120 mV (pp, "peak-to-peak"), bei 3,3 Volt und 5 Volt 50 mV (pp) auftreten dürfen.
FSP Aurum Pro 1200W
Das FSP Aurum Pro 1200W kann mit einer sehr guten Spannungssregelung aufwarten. Die Nebenspannungen 3,3 Volt und 5 Volt sacken bei zunehmender Last zwar um bis zu 2 Prozent ab, aber angesichts der nahezu konstant gehaltenen 12V-Schiene ist dies zu verschmerzen. Hier scheint FSPs "True Rail Design" mit zwei Transformern sehr gut zu funktionieren.
Bei den Ripple-/Noise-Spannungen sieht die Lage ebenfalls sehr gut aus. Auf 3,3 Volt werden maximal knapp 19 mV(pp) und auf 5 Volt bis zu 35 mV(pp) erreicht. Angesichts des Grenzwertes von 50 mV(pp) und der Tatsache, dass die Nebenspannungen immer etwas kritischer zu sein scheinen, ist dies eine ordentliche Leistung. Die 12V-Schiene, die laut ATX Design Guide sogar Werte von bis zu 120 mV(pp) erreichen darf, erreicht unter Volllast maximal einen als noch gering zu bezeichnenden Wert von 45 mV(pp).
LEPA G 1600W
Bei dem LEPA G 1600W verhält es sich fast genau andersherum, denn hier zeigt die 12V-Seite die schwächere Performance. Mit einem zweieinhalb Prozent großen Abfall (bis zum Lastpunkt 80 Prozent) und einer guten Lage im Toleranzfeld liegt es aber noch sehr sicher innerhalb der erlaubten Schwankungsgrenzen. Die Nebenspannungen liegen mit Werten von um ein Prozent hingegen sehr gut.
Bei den Ripple-/Noise-Spannungen kann das G 1600W eine ordentliche Performance zeigen. Mit Werten von 30 bzw. 35 mV(pp) bei den Nebenspannungen und knapp über 50 mV(pp) auf 12 Volt liegt es sehr sicher im Toleranzfeld, was auch im High-End-Segment nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist.
Beide Netzteile leisten sich keine Schwächen und zeigen sehr solide Leistungen, die keinen Zweifel an ihrer Zuverlässigkeit und Performance auftreten lassen. Neue Bestmarken können sie aber nicht setzen, was aber auch nicht zu erwarten war.