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Bekannt vom 1200W-Modell ist auch das verwendete modulares Kabelmanagement, welches in ähnlicher Form bereits früher von anderen Herstellern eingesetzt wurde. Die Umsetzung von PC Power & Cooling weiß zu gefallen, denn die Verarbeitung und damit die Leichtgängigkeit der "Überwurfmutter" an den Anschlusskabeln ist sehr gut. In der Vergangenheit wurde dieses System bereits von Herstellern wie "Hiper" oder "Tagan" verwendet, welche aber mittlerweile beide in der Versenkung verschwunden sind.
Durch die Aufteilung in vier- und fünf-polige Varianten und eine Führungsnase, die einen Schutz vor verdrehtem Einstecken bietet, ist das System recht sicher vor Fehlbedienung und die zur Verfügung stehenden Kontaktfläche sollte auch ordentlich sein. Vermutlich ist es aber teurer als die sonst überwiegend eingesetzten Stecksysteme, die sich nahe oder ganz am "Mini-Fit Jr."-System von Molex orientieren, welches für diverse Verbindungen in einem PC-System zum Einsatz kommen. Die Verarbeitungsqualität spielt bei diesem auch eine wichtige Rolle, denn früher war bei Modellen von Hiper die Passgenauigkeit der Gewinde häufig so schlecht, sodass sich einige Muttern kaum aufschrauben ließen.
Ein potentiellen und durchaus nicht unerheblichen Sicherheitsmangel hat dieses System bei näherer Betrachtung doch. Im Betrieb nicht benutzte Buchsen sollte man tunlichst mit den beigelegten Silikon-Abdeckkappen versehen, denn schließlich stehen die Kontakte, welche selbst frei in der Buchse stehen, dann unter Spannung. Ein "umherfliegendes" Metallteil in Netzteilnähe kann hier leicht für einen Kurzschluss sorgen. Ein Kurzschlussschutz soll ja laut Datenblatt vorhanden sein, aber angesichts der fehlenden OCP-Sicherungen, sollte man sich als User keinesfalls darauf verlassen. Sicherer wäre es gewesen, Stecker- und Buchsenseite zu tauschen, damit die deutlich berührungssichere Buchse am Netzteil platziert wäre. So bleibt nur, darauf hinzuweisen, dass die vermeintlichen Staubschutzkappen eigentlich noch eine viel wichtigere Funktion haben und nicht nur zur Lagerung verwendet werden sollten.
Die Steckplätze auf dem Anschlussfeld sind zwar nicht beschriftet oder farblich gekennzeichnet, aber da eine Fehlbedienung bei der Bestückung ausgeschlossen ist, zumindest sofern nicht rohe Gewalt ins Spiel kommt, ist das auch kein Nachteil. Die Verarbeitungsqualität bei PC Power & Cooling ist erwartungsgemäß gut, die Muttern lassen sich zur Sicherung leichtgängig anziehen. Durch den Metallkorpus des Steckers und der geraden Kabelführung ist der Abstand zum Netzteil, ab dem sich das Kabel zur Seite wegführen lässt, größer als bei anderen Systemen. Ungefähr 6 cm beträgt dieser Abstand beim Silencer Mk III 850W. Neben den 180 mm Gehäuselänge ist das eventuell bei manchen Systemen einzuplanen
Beim Lüfter greift PC Power & Cooling wieder auf ein kugelgelagertes Modell zurück, welches in Sachen Lautstärke eine zumindest ordentliche Performance liefern kann. Das Silencer Mk III 850W verfügt über ein Feature namens "Dual Thermal Control System". Darunter verbirgt sich eine Lüftersteuerung, wie sie Seasonic mit der Platinum-Series eingeführt hat. Über einen kleinen Schalter an der Rückseite lässt sich manuell entweder der aktive oder semi-passive Modus einstellen. Leider ist der Schalter nicht beschriftet, sodass man entweder auf Ausprobieren oder den Griff zum Handbuch angewiesen ist.
Als Lüfter setzt PC Power & Cooling ein kugelgelagertes 140-mm-Modell der Firma "Globe Fan" ein. Das Modell "RL4Z B1402512H" ist mit 0,4 Ampere bei 12 Volt ausgewiesen und wird in verschiedenen Varianten bereits seit längerer Zeit in Netzteilen unterschiedlicher Hersteller eingesetzt. Da PC Power & Cooling für die Silencer Mk III ab 750 Watt immerhin sieben Jahre Garantie gewährt, scheint man dort von guter Zuverlässigkeit auszugehen.
Im semi-passiven Modus blieb der Lüfter im Rahmen unseres Tests bis kurz nach Erreichen des Lastpunktes 60 Prozent auch ausgeschaltet, im aktiven Modus dreht er bis dahin mit konstanten 840 U/Min. Im Bereich ab ca. 70 Prozent Last hatte der gewählte Modus dann keinen Unterschied auf die Lüfterdrehzahl, welche bei 80 Prozent Last und Volllast bei knapp 950 U/min blieb. Bei Überlast (1400 Watt primär) erreichte der Lüfter dann 1100 U/Min.
Im semi-passiven Modus bei ausgeschaltetem Lüfter war das Silencer Mk III lautlos, kein Fiepen oder Zirpen störte die Ruhe. Im aktiven Modus bei 840 U/min arbeitet der Lüfter leise, ist aber in Nähe durch ein klackerndes bzw. surrendes Lagergeräusch etwas wahrnehmbar. Mit Erhöhung der Drehzahl bei gesteigerter Last bleibt das Luftrauschen auch vergleichsweise gering, nur das "Klackern" des Lüfterlagers macht sich stärker bemerkbar. Alles in allem arbeitet der Lüfter des Silencer Mk III 850W recht leise, auch unter Last. Als Silent-Netzteil, wie vielleicht der Name der Modellreihe suggerieren soll, kann es aber nicht durchgehen.
Das PPCMK3S850 bringt der Klasse entsprechend gute Anschlussmöglichkeiten mit. Mit bis zu sechs PCI-Express-Anschlüssen und zwei 8-Pin-CPU-Versorgungssteckern bietet es hier die gleiche Ausstattung wie das 1200W-Spitzenmodell. Auf Peripherieseite sind weniger Anschlüsse vorhanden, aber mit zehn SATA- und vier Molex-Abgriffen sollte man gut leben können. Die Kabellängen sind als überdurchschnittlich zu bewerten und die Verarbeitung ist insgesamt ebenfalls auf hohem Niveau.
Bei den technischen Daten, der Ausstattung und auch der Lautstärke hat PC Power & Cooling auch beim kleineren Silencer Mk III 850W ein gutes Paket zusammengestellt. Wie die tatsächliche Performance aussieht, haben wir auf der nächsten Seite zusammengestellt.