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Die Dark Power Pro 11 folgen dem aktuellen Design der Marke, d.h. ihr optisches Auftreten ist de facto identisch zur Vorgängerserie sowie auch entsprechend ähnlich zu dem der anderen aktuellen Modellreihen wie z.B. den Straight Power 10. Weniger überraschend haben die drei niederwattigen Modelle das gleiche Kartondesign wie die großen Dark Power Pro 11.
Die wesentlichen Produktdetails hat be quiet! auch auf der Kartonrückseite vermerkt. Wie es sich für ein Netzteil dieser (Preis-)Klasse gehört, ist das Netzteil im Karton gut in Schaumstoff verpackt. Für die Kabel und das Zubehör hat be quiet! einen kleineren Karton mit Deckel vorgesehen, welcher sich später aufgrund der Optik auch nicht unbedingt im großen Umkarton verstecken muss, sondern der sich auch gut so ins Regal stellen ließe.
Der Lieferumfang des be quiet! Dark Power Pro 11 550W ist genauso umfangreich wie der der größeren Modelle. Neben dem Netzteil und den Anschlusskabeln befinden sich natürlich ein Netzkabel und ein Handbuch mit im Lieferumfang. Das Handbuch - gleich für alle Modelle der Serie - bietet dabei alle wichtigen Daten, so unter anderem auch die Info, wie die 12V-Rails auf die Anschlüsse verteilt sind. Weiterhin sind Kabelbinder, Schrauben, vier Lüfteranschlusskabel und das "OC-Key" genannte Slotblech dabei.
Weiterhin ist auch beim be quiet! Dark Power Pro 11 550W zu erwähnen, dass be quiet! auf die Dark Power Pro 11 fünf Jahre Herstellergarantie gewährt, wobei im ersten Jahr ein Vor-Ort-Austausch innerhalb von 24 Monaten angeboten wird, sofern das Netzteil bei einem "autorisierten" Händler erworben wurde. Und die Herstellergarantie gilt entsprechend auch nur für den Erstkäufer, d.h. würde beim Weiterverkauf an einen Dritten verloren gehen. Diese Einschränkung ist aber im Komponentenbereich relativ häufig zu finden.
Die drei neuen Varianten des be quiet! Dark Power Pro 11 bringen exakt das gleiche optische Design wie die bereits vorgestellen Modelle mit. Abgesehen von der entsprechend angepassten Beschriftung ist ein Unterscheidungsmerkmal, dass die Modelle mit 550, 650 und 750 Watt mit 180 mm Gehäuselänge etwas flexibler einzusetzen sind, als die ca. 15 mm längeren Top-Modelle.
Insgesamt ist das Design sehr stark an der Vorgängerserie Dark Power Pro 10 angelehnt. Nur auf der Innenseite fällt das geänderte Layout des modularen Kabelmanagements auf. Das anthrazitfarbene Gehäuse hat im Deckel als "Lüftergitter" eine spezielle Variante integriert, die nur aus parallelen Drahtelementen besteht. Unter dem Deckel arbeitet dann ein 135-mm-Lüfter vom hauseigenen Typ SilentWings 3. Ebenfalls charakteristisch und vom Vorgänger übernommen sind die Plastikelemente an Innen- und Außenseite, welche durch umlaufende Gummi-Elemente zur Entkopplung des Netzteils vom Gehäuse beitragen sollen. Das Dark Power Pro 11 550W hinterlässt einen ebenso hochwertigen Eindruck wie schon das P11 850W.
Wie die Vorgänger-Generation bringt auch die neue 11er-Revision ein teil-modulares Kabelmanagement mit, bei dem allerdings nur das ATX-Kabel selber fest angebracht ist. Das Layout des Kabelmanagements ist dabei bei allen sechs Modellen dieser Serie gleich.
Alle weiteren Kabel werden dann über das Buchsensystem je nach Bedarf angebracht. Das Layout hat sich durch den Wechsel des Auftragsfertigers beim P11 gegenüber den P10 nun etwas geändert, was im Wesentlichen daran liegt, dass die zwölfpoligen Buchsen für PCI-Express-Kabel nun einen eigenen Block mittig auf dem Panel bilden und nicht mehr in Form einer langen Reihe parallel zum Boden des Netzteils positioniert sind.
Die schmalen fünfpoligen Anschlüsse für Peripheriegeräte sind auch beim P11 wieder zu finden, genau wie die Buchsen für Lüfteranschlüsse und die weiße Anschlussbuchse für den "OC-Key". An letztere lässt sich entweder das mitgelieferte Slotblech anschließen, welches eine Umschaltung von außen ermöglicht, oder eine kurze Drahtbrücke für den Fall, dass man sich auf eine Betriebsart festlegt und auf eine schnelle Umschaltmöglichkeit verzichten möchte. Ein wesentlicher Unterschied alle "P11"-Modelle zur Vorgängerserie: Es sind nun zwei Anschlussbuchsen für 8-Pin-EPS-Kabel vorhanden und auch das 550W-Modell hat zwei 8-Pin-EPS-Kabel im Lieferumfang.
Beim Thema Anschlussmöglichkeiten kann das be quiet! Dark Power Pro 11 550W überzeugen. Das modulare Kabelmanagement bietet bis zu fünf PCI-Express-Anschlüsse, acht SATA- und fünf Molex-Anschlüsse, was für ein Netzteil mit 550 Watt als sehr umfangreich zu bezeichnen ist. Die fünf PCI-Express-Anschlüsse teilen sich dabei in zwei Kabel mit je zwei 8(6+2)-Pin-Steckern und ein Einzelkabel mit einem 6-Pin-Abgriff auf.
Laut Featureliste bietet das be quiet! Dark Power Pro 11 550W hervorragende Leistungswerte. Die mit 80PLUS Platinum sehr gute Effizienz haben wir bereits erwähnt. Eine Besonderheit an allen Dark Power Pro 11 - wie auch schon der Vorgängerserie - ist, dass es wahlweise als Single- oder Multirail-Netzteil betrieben werden kann. Die Umschaltung kann - im ausgeschalteten Zustand - über das OC-Key-Slotblech oder das Setzen der Kabelbrücke vorgenommen werden.
In erster Linie soll das be quiet! Dark Power Pro 11 550W aber ein Multi-Rail-Netzteil sein, dessen Single-Rail-Feature nur dann zum Einsatz kommen soll, wenn aufgrund von Overclocking ein entsprechend hoher Leistungsbedarf besteht. Das be quiet! Dark Power Pro 11 550W bringt vier 12V-Schienen mit, von denen zwei mit je 20 Ampere und zwei weitere mit je 25 Ampere angegeben sind. Die ersten beiden - 12V1 und 12V2 - versorgen dabei 24-Pin-Stecker und Peripheriegeräte bzw. die 12V-Seite des Mainboards. 12V3 und 12V4 bedienen dabei je zwei der für PCI-Express vorgesehenen Anschlussbuchen. Die Belegung sowie eine Empfehlung dafür beim Einsatz mehrerer Grafikkarten ist im Handbuch zu finden. Auf 12V kombiniert bzw. im Single-Rail-Modus stehen bis zu 45 Ampere zur Verfügung, was einer Leistung von 540 Watt entspricht. Die Nebenspannungen 3,3 Volt und 5 Volt sind auf 25 bzw. 22 Ampere ausgelegt, wobei die kombinierte Belastbarkeit bei 110 Watt liegt.
Die drei kleineren Modelle der Dark-Power-Pro-11-Reihe verwenden eine andere Plattform als die Modelle ab 850 Watt. Anstelle eines Full-Bridge-Designs kommt bei ihnen aufgrund der niedrigeren Leistung eine Half-Bridge-Topologie mit LLC-Resonanzwandler-Technik, Synchronous Rectification und DC-DC-Wandlern eingesetzt. Das Ergebnis sollte aber das Gleiche wie bei den anderen P11-Modellen sein, zumal be quiet! auch hier laut eigenen Angaben noch etliche Optimierungen vorgenommen hat. Um die Qualität der Ausgangsspannungen zu verbessern, sollen besser dimensionierte Bauteile zum Einsatz kommen. Aus dem gleichen Grund werden nun mehr Feststoffkondensatoren eingesetzt und die Gesamtkapazität im Bereich der Ausgangsfilterung wurde ebenfalls erhöht. Sekundärseitig werden neben den Feststoffkondensatoren nun hauptsächlich 105-°C-Elkos von Nippon Chemicon verwendet, die von wenigen Rubycon-Modellen unterstützt werden. Die beiden Primärkondensatoren von Nippon Chemicon sind mit 470 uF (420V, 105°C) dimensioniert, womit be quiet! interessanterweise hier die gleiche Kapazität wir beim zuvor getesteten 850W-Modell verbaut hat.
Zum Thema Schutzschaltungen gibt be quiet! an, dass bei den Dark Power Pro 11 alle wichtigen Schutzschaltungen gegen Überspannung (OVP), Unterspannung (UVP), Überlastung (OPP), Überlastung einzelner Rails (OCP) und Kurzschluss (SCP) vorhanden seien. Und was positiv anzumerken ist: Auch ein Temperaturschutz (OTP) soll mit an Bord sein. Im Test konnten wir das Vorhandensein der OCP auf allen drei Spannungen bestätigen. Auf den Nebenspannungen löst die OCP bei jeweils ungefähr 38 Ampere aus. Auf den nominal mit 20 Ampere angegebenen 12V1 und 12V2 liegt die Abschaltschwelle im Multi-Rail-Betrieb bei ca. 38 Ampere. Auf 12V3 und 12V4 erfolgt ebenfalls eine Abschaltung, wenn ungefähr 38 Ampere auf einer 12V-Schiene anliegen. Im Overclocking-Modus, also bei aktiviertem OC-Key, erfolgt eine Abschaltung bei ca. 56 Ampere, also guten 10 Ampere über Nominalwert, was aber eine angemesse Reserve darstellt. Insgesamt lässt sich sagen, dass be quiet! auch bei den Dark Power Pro 11 ein umfassendes und auch praxistaugliches Schutzschaltungskonzept realisiert hat.
Von der Technik her scheint be quiet! hier wieder eine gute Wahl getroffen zu haben. Kommen wir auf der nächsten Seite zu Lautstärke und Ausstattung.