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be quiet! Pure Power 10 600W CM im Test - be quiet! Pure Power 10 600W CM - Technik

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Das be quiet! Pure Power 10 600W CM wird in einem bedruckten Karton geliefert, welcher auf Vorder- und Rückseite bereits die wesentlichen Informationen zum Netzteil enthält. Da be quiet! am grundlegenden Design nichts geändert hat, ist der Wiedererkennungswert der Marke in jedem Fall gegeben.

Der Lieferumfang des be quiet! Pure Power 10 600W CM ist übersichtlich. Neben den Anschlusskabeln, dem Netzkabel und den Montageschrauben bzw. Kabelbindern gibt es noch ein kleines Handbuch dazu. Das Handbuch gehört zu den besseren Exemplaren am Markt und bietet u.a. detaillierte Infos über technische Daten und Kabelbelegungen.

Das be quiet! Pure Power 10 600W CM reiht sich vom Design her nahtlos in be quiet!s aktuelle Produktpalette ein. Oder präziser ausgedrückt: Das be quiet! Pure Power 10 600W CM verfügt über die exakt gleiche Optik wie das Vorgängermodell aus der Pure-Power-9-Serie. Unterscheiden lassen sich beide also nur über das Typenschild.

Letztendlich bestand aber für be quiet! auch keine Notwendigkeit darin, die schlichte, aber dennoch markante und wertige Umsetzung zu ändern. Bei der Zielgruppe für die Pure Power haben Preis, Qualität und Funktion eindeutig eine höhere Priorität. Und be quiet! hat erkannt, dass auch schon kleine (und günstige) Details wie der orangefarbene Plastikrahmen zwischen Lüfter und Gehäuse für einen optischen Mehrwert sorgen können.

Auf der Innenseite ist ein ordentlich beschriftetes und übersichtliches Kabelmanagementsystem untergebracht, welches angesichts der Leistungsklasse und dem semi-modularen Charakter übersichtlich ausfällt.

Neben den zwei Buchsen für PCI-Express-Anschlusskabel sind noch drei Buchsen für den Anschluss von SATA- und Peripheriegeräten vorhanden. Das 24-Pin-ATX-Kabel und ein 8(4+4)-Pin-Anschluss zur CPU-Versorgung sind fest am Netzteil angebracht.

Auf der Außenseite des Netzteils befinden sich neben einem Logo und dem Hinweis auf den 100-240V-Weitbereichseingang nur die obligatorischen Elemente wie Netzbuchse und -schalter.

Das be quiet! Pure Power 10 600W CM ist als Dual-Rail-Netzteil ausgeführt, d.h. es sind zwei 12V-Schienen vorhanden, welche im Falle von 12V1 Mainboard, Peripherie und PCI-Express-Kabel 1 versorgen. Analog bedient 12V2 dann die CPU und den zweiten PCI-Express-Anschluss. Die beiden 12V-Schienen bieten nominal 32 und 28 Ampere und können zusammen bis zu 48 Ampere liefern, was bei Normspannung 576 Watt entspricht. Auf den Nebenspannungen stehen vergleichsweise großzügige 140 Watt zur Verfügung, wobei auf 3,3 Volt nominal bis zu 25 Ampere und auf 5 Volt bis zu 18 Ampere verfügbar sind. Weiterhin ist auf dem Typenschild noch ein Hinweis auf die Effizienzklasse "80PLUS Silver" vorhanden.

Im Inneren des be quiet! Pure Power 10 600W CM kommt wieder die schon von früheren Straight Power bzw. den Pure Power 9 bekannte "Active-Clamp-Topologie (+SR)" zum Einsatz, welche insbesondere im Bereich von mittleren Leistungen eine günstige und dabei recht effiziente Alternative zur LLC-Resonanzwandler-Technik ist. Die "Schwachstelle" der Pure Power 9, nämlich die aufgrund des gruppenregulierten Designs für Crossload-Situationen anfällige Spannungsregelung, hat be quiet! jetzt bei den Pure Power 10 durch den Einsatz von DC-DC-Wandlern für die Nebenspannungen beseitigt. Als weitere Optimierungen führt be quiet! u.a. an, dass nun auch Sense-Leitungen für die 5- und 12-Volt-Leitungen am ATX-Kabel sowie ein zusätzlicher Controller im Bereich der Nebenspannungen zum Einsatz kommen.

Bei der Bauteilwahl hat be quiet nicht gespart und setzt bei den Elkos auf qualitativ brauchbare Modelle von Teapo. Primärseitig kommt ein Modell mit 330-uF-Kapazität und 420-Volt-Spannungsfestigkeit aus der einfachen LH-Serie mit 85-°C Rating zum Einsatz, was an dieser Stelle aber i.d.R. ausreicht. Sekundärseitig hat be quiet! Low-ESR-Modelle aus der SC-Serie mit 105-°C-Rating verbauen lassen, was in der Klasse ebenfalls passt. Bei den CM-Modellen hat be quiet! wie bereits bei bei den Pure Power 9 auch Feststoffkondensatoren auf der Anschlussplatine verbauen lassen. Diese kommen auch wieder bei der 10er-Serie zum Einsatz, wobei be quiet! laut eigener Aussage auch die Modelle mit festen Anschlusskabeln optimiert hat, d.h. hier bei der Ausgangsfilterung teilweise die Kapazitäten gesteigert und ebenfalls zusätzliche Feststoffkondensatoren verbaut hat.

Ein wichtiges Merkmal seines Netzteils sind seine Schutzschaltungen, denn schließlich hängt an ihm meist eine um ein Vielfaches teurere PC-Hardware, von den allgemeinen Risiken eines Gerätes unter Netzspannung für seine Umwelt einmal abgesehen. Das be quiet! Pure Power 10 600W CM kann mit entsprechenden Schutzschaltungen aufwarten. So sind Schutzschaltungen gegen Überspannung (OVP), Überlastung einzelner Spannungsschienen (OCP), Überlast (OPP), Kurzschluss (SCP) und Temperatur (OTP) vorhanden.

Im Test konnten wir die Funktion der Überlastschutzschaltungen bestätigen. Auf den Nebenspannungen 3,3 Volt und 5 Volt führten 34 bzw. 30 Ampere zur Auslösung der Abschaltung. Auf 12 Volt lag die Abschaltschwelle bei kombinierter Belastung im Bereich von 65 Ampere bzw. bei 45 Ampere (12V1) oder 35 Ampere (12V2). Das be quiet! kann also in dieser Disziplin ein vorbildliches Bild abgeben.

Kommen wir auf der nächsten Seite zu Lautstärke und Ausstattung.