TEST

Corsair SF Platinum Series im Test - Corsair SF450 & SF600 - Technik

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Beide Modelle unterscheiden sich prinzipiell nur in ihren Leistungsdaten bzw. den dementsprechend verbauten Komponenten. Äußere Erscheinung und Features inklusive der Anschlussmöglichkeiten sind bei beiden Modellen identisch.

Wir verwenden daher zu Vorstellung der Serie das SF450 und werden an entsprechender Stelle auf Abweichungen zum SF600 eingehen.

Oben ist die Galerie zum SF600 verlinkt, sofern jemand die Modelle genauer vergleichen möchte.

Der Produktkarton der SF-Platinum-Reihe entspricht dem aktuellen Design von Corsair und wurde im Vergleich zur Vorserie optisch nur mit Kleinigkeiten aufgewertet. Der Karton bietet wie üblich eine Übersicht über Features und technische Daten des Netzteils.

Das Netzteil selbst ist im aufklappbaren Karton sicher in zwei Schaumstoff-Formteile verpackt.

Der Lieferumfang ist vollständig. Neben den modularen Anschlusskabeln, dem Netzkabel, Montageschrauben und verschiedenen Kabelbindern gibt es noch ein Handbuch und eine Aufbewahrungstasche für nicht benötigte Kabel dazu. Neu im Vergleich zur alten Serie ist, dass Corsair nun das früher optional zu erwerbende Adapterblech zur Montage in für ATX-Netzteile vorbereitete Gehäuse gleich mit beilegt.

Äüßerlich hat sich bei den SF Platinum, abgesehen von dem Typenschild natürlich, nichts im Vergleich zur alten "SF Gold Series" verändert. Das kompakte SFX-Gehäuse mit anthrazitfarbener Beschichtung weist die gleichen Merkmale auf. Im eingebauten Zustand wäre ein SF450 Platinum nicht von einem SF450 Gold zu unterscheiden, da auch die Außenseite einschließlich Label mit der Modellnummer gleich aussieht.

Dem SFX-Formfaktor entsprechend betragen die Abmessungen 125 mm in der Breite, ca. 64 mm in der Höhe mit einer Bautiefe von 100 mm. Es lässt schon erahnen, dass es für Corsair nicht ganz einfach war, dort einen 92-mm-Lüfter unterzubringen.

Von der Optik her orientieren sich die SF Platinum wie bereits die SF Gold am aktuellen Produktportfolio von Corsair: Anthrazitfarbene Beschichtung, eingeprägte Rillen an Boden und Deckel, Lüftergitter mit entsprechenden parallelen Elementen, hellgrauer Lüfterrotor und vergleichweise schlichte Label.

Auf der Innenseite ist ein beschriftetes voll-modulares Kabelmanagementsystem untergebracht, welches Formatfaktor und Leistungsklasse entsprechend etwas übersichtlicher als bei vergleichbaren ATX-Modellen ist.

Unsere beiden Testkandidaten mit 450 Watt und 600 Watt unterscheiden sich beim Layout und bei der Anzahl der Anschlussbuchsen nicht.

In den Leistungswerten sind dann natürlich Unterschiede vorhanden. Das SF450 hat eine schwächere 3,3V-Seite, welche mit 15 Ampere angegeben ist, wohin das SF600 hier 20 Ampere bieten kann. Die 5V-Schiene ist bei beiden Modellen mit nominal 20 Ampere angegeben. Die Werte für die kombinierte Leistungsfähigkeit liegen mit 100 Watt beim SF450 und 120 Watt beim SF600 aber nicht weit auseinander.

Auf der 12V-Seite sind beide als Single-Rail-Variante mit einer einzigen 12V-Schiene ausgelegt.

Beide SF Platinum können ihre volle Ausgangsleistung von 450 Watt bzw. 600 Watt jeweils nur auf der 12V-Leitung abgeben. Die nominalen Stromwerte liegen bei 37,5 Ampere beim SF450 und 50 Ampere beim SF600. Corsair gibt an, dass die angegebene Netzteil auch unter Umgebungstemperaturen von bis zu 50°C als Dauerleistung zur Verfügung steht.

Im Inneren der beiden SF Platinum arbeitet die gleiche Plattform, nur stellenweise der jeweiligen Leistung angepasst. Auch hat sich auf den ersten Blick auf das grundsätzliche Platinenlayout nichts gegenüber den SF Gold verändert. Was aber auch nicht verwundert, denn die ursprünglichen SF-Modellen standen ihren ATX-Pendants bzgl. ihrer Performance und Qualität im Prinzip in nichts nach.

Die Plattform der SF Platinum arbeitet auf Basis einer LLC-Resonanzwandler-Topologie mit Synchronous Rectification und DC-DC-Wandlern, entspricht also auch dem aktuellen Stand der Technik von hochwertigen "großen" ATX-Netzteilen. Da es durchaus häufiger zu beobachten ist, dass ein Netzteil an ein oder zwei (von drei bzw. vier) 80-PLUS-Messpunkten auch die Mindestwerte schafft, die für die nächsthöhere 80-PLUS-Stufe erforderlich wären, ist es aus Herstellersicht naheliegend und normal, eine vorhandene Plattform so zu optimieren, dass es auch an den fehlenden Messpunkten für die höhere Stufe reicht. Und schon steht ein neues und dank höherer 80-PLUS-Stufe attraktiveres Netzteil im Portfolio bereit. Wie gesagt, das ist ein normaler Vorgang und sofern die Gesamtqualität stimmt, prinzipiell auch im Sinne des Kunden.

Bei den Kondensatoren setzt Corsair weiterhin qualitativ als gut einzuschätzende Modelle von japanischen Marken ein. Primärseitig kommt beim SF450 ein Modell von Nippon Chemicon mit einer Kapazität von 390 uF und einer Spannungsfestigkeit von 420 Volt zum Einsatz. Beim SF600 ist es ein 470-uf-Modell des gleichen Herstellers. Sekundärseitig sind bei beiden Netzteilen neben wenigen 105-°C-Elkos von Nippon Chemicon hauptsächlich Feststoff-Kondensatoren in Verwendung.

Ein wichtiges Merkmal eines Netzteils sind seine Schutzschaltungen, denn schließlich hängt an ihm meist eine um ein Vielfaches teurere PC-Hardware, von den allgemeinen Risiken eines Gerätes unter Netzspannung für seine Umwelt einmal abgesehen. Das Corsair SF Platinum soll mit entsprechenden Schutzschaltungen aufwarten können. So sind laut Hersteller Schutzschaltungen gegen Über- und Unterspannung (OVP/UVP), Überlastung einzelner Spannungsschienen (OCP), Überlast (OPP), Kurzschluss (SCP) und Überhitzung (OTP) vorhanden.

Im Test konnten wir die Funktion der Überlastschutzschaltungen bestätigen. Die OCP auf den Nebenspannungen 3,3 Volt und 5 Volt hat bei beiden Modellen jeweils im Bereich von 26 bis 27 Ampere eingegriffen und das Netzteil sicher abgeschaltet. Bei Single-Rail-Netzteilen mit DC-DC-Design ist die allgemeine Überlastsicherung OPP prinzipiell auch die OCP für 12 Volt. Bei Minimallast auf den Nebenspannungen erreichten wir beim SF450 knapp 50 Ampere auf 12 Volt, was ungefähr 615 Watt Sekundärleistung entspricht. Das SF600 lieferte im gleichen Test bis zu 65 Ampere auf 12 Volt, was eine kurzzeitige maximale Spitzenleistung von knapp unter 800 Watt ergibt. Beides sind sinnvoll dimensionierte Abschaltschwellen.

Kommen wir auf der nächsten Seite zu Lautstärke und Ausstattung.