TEST

Corsair SF Platinum Series im Test - Corsair SF450 & SF600 - Lautstärke & Ausstattung

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Corsair hebt wie schon bei den Vorgängermodellen auch bei den neuen SF Platinum den leisen Betrieb hervor. Im Anbetracht der Tatsache, dass bei bei den kleinen SFX-Netzteilen sonst immer kleinere Lüfter mit max. 80 mm zum Einsatz kamen, lag die Latte bei Erscheinen der ersten SF-Serie wohl auch nicht allzu hoch. Corsair hatte sich aber dennoch ins Zeug gelegt und die SF-Serie dank größerem Lüfter, hoher Effizienz und semi-passiver Lüftersteuerung erfreulich leise bekommen. Die neue Platinum-Generation der SF-Serie sollte daher auch in Bezug auf die Lautstärke in die Fußstapfen der Vorgängerrevision treten können.

Ein deutlich leiserer Betrieb ist allerdings nicht zu erwarten, denn schließlich sind Lüftergröße und auch -modell gleich geblieben. Probleme mit "Spulenfiepen" hatte die Gold-Generation der SF-Serie auch nicht, d.h. allenfalls die Lüftersteuerung könnte Corsair etwas an die vermutlich geringfügigere Effizienz und die dementsprechend geringere Abwärmeleistung angepasst haben.

Wie erwähnt setzt Corsair bei beiden neuen SF-Modellen wieder den hauseigenen 92-mm-Lüfter mit der Modellbezeichnung NR092L ein. Dieser Lüfter verfügt über ein sogenanntes Rifle Bearing, also qualitativ gesehen einer Mittelstufe aus Sleeve und Fluid Dynamic Bearing. Angesichts der langen Herstellergarantie auf den SF-Modellen scheint Corsair diesem Lüftertyp zu vertrauen, sodass dieser auch bei der neuen Serie zum Einsatz kommt. Und nicht zu vergessen ist auch, dass dank semi-passiver Lüftersteuerung sich der Lüfter ja auch häufiger einmal eine Auszeit gönnen kann.

Wie schon bei den Vorgängermodellen arbeitet die Lüftersteuerung "Zero RPM" bei den SF Platinum mit einer semi-passiven Kennlinien, d.h. bei niedrigen Lasten bleibt der Lüfter abgeschaltet. Erst bei Erreichen einer gewissen Last (und wohl auch Temperatur) wird der Lüfter in Betrieb gesetzt. Laut Corsairs Werbetext liegt der Übergang vom Passiv- zum Aktiv-Betrieb bei einer Last von ungefähr 30 %. Corsairs Diagramme zu den Lüfterkennlinien zeigen allerdings den Übergang genau bei einer Last von 40 %. In unserem Test, bei dem die Netzteile sehr gut belüftet offen auf einer Platte liegen und damit wohl bessere Bedingungen als eingebaut in einem Gehäuse bestehen, war bei beiden Modellen auch noch der 40-%-Lastpunkt im passiven Bereich. Erst mit dem Anfahren des 50-%-Lastpunktes nahm der Lüfter seinen Betrieb auf. Im passiven Betriebsbereich sind uns auch keine durch die Elektronik bedingten Geräusche aufgefallen, d.h. sowohl das SF450 als auch das SF600 arbeiteten de facto lautlos.

Nach Übergang in den aktiven Bereich zeigten beide Modelle - bezogen auf die relative Belastung - eine fast identische Kennlinie. Corsair gibt beim SF450 zwar noch einen Bereich einer konstant niedrigen Drehzahl von 620 U/min zwischen einer Last von 40 % und 50 % an, aber den konnten wir in unserem Testablauf nicht nachstellen. Bei 50 % Last konnten wir 1.250 bzw. 1.300 U/min messen, bei dem die SF sehr leise waren und nur der Lüfter in direkter Nähe etwas durch ein schwaches Brummen wahrzunehmen war. Die Drehzahl steigerte sich dann bei beiden Modellen über 1.500 U/min bei 60 % Last und 1.900 U/min bei 80 % Last bis auf 2.300 U/min unter Volllast. Bei 1.900 U/min blieben beide SF Platinum angenehm leise, mit einem schwachen Lüfterrauschen. Unter Volllast bei 2.300 U/min ließ sich der Gesamteindruck ebenfalls noch als vergleichsweise leise beschreiben. Das Lüfterrauschen war wahrnehmbar, aber nicht laut. Beide Modelle arbeiten angenehm leise, aber wenn Lautstärke ein kritisches Thema ist, dann hat das SF600 bei gleicher abgerufener Wattzahl etwas die Nase vorne.

Corsairs SF-Platinum-Modelle sind mit einem voll-modularen Kabelmanagement ausgestattet, welches der Klasse entsprechende Anschlussmöglichkeiten bietet. Die Anzahl der vorhandenen Buchsen bzw. der entsprechenden Anschlusskabel ist bei beiden Modellen der Serie aktuell gleich.

Bei den SF Platinum steht ein 8(4+4)-Pin-Kabel für die Spannungsversorgung der CPU auf dem Mainboard zur Verfügung. An PCI-Express-Anschlüssen sind zwei Stück in 8(6+2)-Pin-Bauweise vorhanden, jedes an einem einzelnen Anschlusskabel. Peripheriegeräte werden mit vier SATA und drei 4-Pin-Molex-Steckern versorgt, wobei diese jeweils zusammen an je einem Anschlusskabel angebracht sind.

Eine Veränderung gegenüber den alten SF-Modellen: Bei allen Anschlusskabeln sind die Litzen einzeln mit einem schwarzen Sleeve ummantelt. Corsair nennt als Vorteile die einfachere Kabelführung durch das niedrigere Profil und die höhere Flexibilität gegenüber ummantelten oder flachen Kabelsätzen. Das mag dann jeder für sich selbst bewerten. Gut aussehen tuen die Anschlusskabel und auch die Verarbeitung ist tadellos.

Als SFX-Netzteil sind die Anschlusskabel bei den SF Platinum natürlich eher kurz gehalten. Das sollte jeder bedenken, der wegen dem beiliegenden ATX-Einbauadapter gleich überlegt, ein SF Platinum in einem für ATX-Netzteile vorgesehenen Gehäuse zu verbauen. Mangels Erfahrung mit SFX-Systemen können wir die Länge der Kabel der SF Platinum nicht wirklich einschätzen, aber die Längen scheinen ziemlich identisch mit dem der alten SF Gold zu sein.