TEST

Enermax RevoBron 600W TGA Edition im Test - Spannungsstabilität / Ripple- und Noisebetrachtung

Portrait des Authors


Ausgangsspannungen

Werbung

Die Qualität der Ausgangsspannungen ist eines der wichtigsten Merkmale eines Netzteils, eigentlich noch deutlich wichtiger als seine Effizienz. Arbeitet ein Netzteil nicht stabil bzw. liefert stark schwankende Spannungen, kann die Funktion des Rechners beeinträchtigt werden. Wir schauen uns daher einmal an, wie sich die Spannungen unter Last verändern und ob sie im durch den ATX Design Guide festgelegten Toleranzbereich bleiben. Dieser erlaubt Abweichungen von +/- 5 % von der Sollspannung, der Wertebereich der Diagramme entspricht genau diesem Toleranzbereich.

Weiterhin schauen wir uns die Qualität der Ausgangsspannungen per Oszilloskop im Detail an. Die so genannten Ripple-/Noisespannungen sind hochfrequente Wechselspannungen, die auf die eigentliche Ausgangs-Gleichspannung aufgeprägt sind. Sie entstehen durch die Arbeitsweise von Schaltnetzteilen und werden je nach Güte des Netzteildesigns bzw. seiner Ausgangsfilter mehr oder weniger stark herausgefiltert. Im ATX Design Guide ist festgelegt, dass auf 12 Volt Werte von 120 mV (pp, "peak-to-peak"), bei 3,3 Volt und 5 Volt 50 mV (pp) auftreten dürfen.

Ein bei Netzteilen wichtiges Thema ist die Spannungsregulierung, d.h. wie gut es das Netzteil schafft, über den kompletten Lastverlauf eine möglichst konstante Ausgangsspannung zu halten. Das Enermax RevoBron 600W zeigt eine für ein Einstiegs- bzw. Gaming-Modell vergleichsweise sehr gute Performance, mit einer Spannungsabweichung von nur 0,7 % bzw. 0,2 % über den kompletten Lastverlauf auf beiden Nebenspannungen. Auf der 12V-Seite konnten wir ebenfalls angenehm niedrige 0,9 % messen.

 

Das oben zur Spannungsregelung Gesagte trifft allerdings auf das Thema Ripple-/Noisespannungen eher weniger zu. Diese Spannungen stellen Störungen in Form von hochfrequenten Wechselspannungen dar, welche auf die eigentliche Gleichspannung der Ausgangsspannung aufgeprägt sind. Um den stabilen Betrieb der Rechner-Komponenten zu gewährleisten, sind im ATX-Design-Guide von Intel Maximalwerte von 50 mV(pp) auf den Nebenspannungen und 120 mV(pp) auf 12 Volt zugelassen. Das Enermax RevoBron 600W kann mit 41 bzw. 40 mV(pp) auf den Nebenspannungen und 52 mV(pp) auf 12 Volt keinen Blumentopf gewinnen, wie es so schön heißt. Auf den Nebenspannungen bleiben die Werte zwar sicher und deutlich im erlaubten Toleranzbereich, aber das war es dann auch schon. In den letzten Jahren haben auch deutlich "einfachere" Netzteile hier bessere Werte zeigen können. Die 52 mV(pp) auf 12 Volt sind für diese Klasse von Netzteilen aber guter Durchschnitt.

Bei der Spannungsregulierung kann das Enermax RevoBron 600W eine sehr gute Performance zeigen, wohingegen es bei den Ripple-/Noisespannungen eher in Richtung ausreichend geht.