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Im Bereich Lautstärke haben die FOCUS-Modelle von Seasonic immer eine gute Performance zeigen können. Absolut spielen andere spezialisierte Netzteile, wie z.B. die von be quiet!, zwar in einer anderen Liga, aber derartige Werte zu erreichen, ist auch nicht Ziel eines hochwertigen Mittelklasse-Netzteils. Dort steht letztendlich immer das Preis-/Leistungsverhältnis im Vordergrund, und im Gesamtpaket ist die Lautstärke nur eines neben vielen anderen Merkmalen eines Netzteils. Im Umfeld leiser luftgekühlter Systeme aus Basis von Standard-Komponenten waren die FOCUS immer ausreichend leise, um nicht aufzufallen.
Jetzt mit dem Wechsel auf einen 135-mm-Lüfter ist natürlich zu erwarten, dass das Seasonic FOCUS GX-1000 ATX 3.0 hier im Vergleich zu den Vorgängern noch etwas leiser auftreten kann.
Der verwendete Lüfter von Hong Hua mit der Modellnummer HA13525H12F-Z ist kein Unbekannter. Allein wir haben ihn schon in verschiedenen von Seasonic gefertigten Netzteilen gefunden. Die Liste reicht vom Seasonic Connect Gold 750, über ein Corsair AX850 Titanium bis hin zu einem Antec HighCurrentGamer Extreme 1000W. Dieser 135-mm-Lüfter von Seasonic mit FDB-Technik scheint sich bewährt zu haben, denn sonst würde ihn Seasonic nicht bereits all die Jahre in Produkten mit langer Herstellergarantie einsetzen.
Im Test konnte das Seasonic FOCUS GX-1000 ATX 3.0 die erwartungsgemäß gute Performance zeigen. Im niedrigen Lastbereich kann es im Hybrid-Modus lüfterlos und damit de facto auch lautlos arbeiten. Ab dem Punkt, wo die Lüftersteuerung den Lüfter aufgrund von Last und/oder Temperatur zuschaltet, verlaufen die Drehzahlkennlinien beider Modi dann gleich über den Lastverlauf.
Last | 10 % | 20 % | 30 % | 40 % | 50 % | 60 % | 80 % | 100 % |
Lüfterdrehzahl (in U/min) - aktiv | 600 | 600 | 600 | 700 | 700 | 700 | 1.000 | 1.350 |
Lüfterdrehzahl (in U/min) - semi-passiv | 0 | 0 | 0 | 700 | 700 | 700 | 1.000 | 1.350 |
Mit abgeschaltetem Hybrid-Modus arbeitet die Lüftersteuerung vom Start an mit einer rein aktiven Kennlinie, wobei die Basisdrehzahl bei ca. 600 U/min liegt. Bei dieser Drehzahl arbeitet das FOCUS GX-1000 ATX 3.0 sehr leise, und der Lüfter ist allenfalls in direkter Nähe zum Netzteil schwach wahrnehmbar. In unserem Test hat das FOCUS GX-1000 ATX 3.0 beim Sprung auf den 40-%-Lastpunkt dann den Lüfter aktiviert und mit ca. 700 U/min betrieben, was zu einem ebenfalls noch sehr leisen Betrieb geführt hat. Die 700 U/min konnte das Seasonic im Testverlauf bis über den 60-%-Lastpunkt halten. Beim Sprung auf eine Last von 80 % betrug die Lüfterdrehzahl dann 1.000 U/min, wo das Lüftergeräusch auch in gewissem Abstand leicht wahrnehmbar wurde. Nach einigen Minuten unter Volllast erreichte unser Testkandidat dann knapp 1.350 U/min, was zu einem wahrnehmbaren Lüfterrauschen führte. Als laut würden wir die Geräuschentwicklung aber auch dann nicht beschreiben.
Das voll-modulare Kabelmanagement des Seasonic FOCUS GX-1000 ATX 3.0 bietet insgesamt der Klasse und dem Einsatzzweck angemessene Anschlussmöglichkeiten. Mit dem nativen 12VHPWR-Stecker ist auch die Versorgung von High-End-Grafikkarten gesichert. Für die Versorgung von High-End-Grafikkarten aus dem roten Lager sind insgesamt drei "klassische" 8(6+2)-Pin-Anschlüsse vorhanden, welche sich in optimaler Weise auf drei einzelne Anschlusskabel verteilen.
Ein Netzteil mit 1.000 W und nur drei PCI-Express-Anschlüsse? Realistisch gesehen macht das Sinn, denn Multi-GPU-Systeme spielen heute keine Rolle mehr. Und mehr als drei 8-Pin-Buchsen oder einen 12VHPWR-Anschluss hat heute keine Grafikkarte, von daher ist das FOCUS hier perfekt aufgestellt. Über den 12VHPWR-Stecker sind 600 W möglich, über die drei 8-Pin-Buchsen 450 W, plus jeweils noch 75 W über den PCI-Express-Slot. Bevor der Einwand kommt, dass es natürlich auch Systeme mit mehr als einer Grafikkarte oder höherem Leistungsbedarf gibt, sollte daran gedacht werden, an welche Zielgruppe sich so ein Mittelklasse-Netzteil für ca. 150 Euro richtet. Für leistungsstarke Gaming-Systeme mit "Standard-Komponenten" ist das Seasonic FOCUS GX-1000 ATX 3.0 perfekt geeignet.
Mit insgesamt zehn SATA- und drei 4-Pin-Molex-Anschlüssen ist das FOCUS auch auf Seiten der Versorgung von Peripheriegeräten gut bzw. praxisnah aufgestellt. Die Anschlüsse verteilen sich auf zwei Kabelstränge mit je vier Abgriffen, die von einem weiteren Strang mit zwei Steckern ergänzt werden. Die drei 4-Pin-Molex-Anschlüsse sind zusammen an einem Kabel angebracht.
Die Kabellängen bewegen sich im üblichen Bereich. So sind die 8-Pin-Kabel 70 cm lang und sowohl 12VHPWR- als auch PCI-Express-Leitungen weisen ebenfalls 75 cm auf. An den Peripherie-Kabeln ist der am weitesten entfernte SATA-Anschluss bei 95 cm positioniert. Mit 61 cm ist das 24-Pin-Kabel von normaler Länge.
Die Anschlusskabel sind allesamt in Form von schwarzen Einzellitzen ausgeführt, wobei die 8-Pin- und PCI-Express-Kabel noch an einigen Stellen durch Kabelbinder zusammengehalten werden. Bei allen Kabeln sind die einzelnen Litzen nicht einfach glatt, sondern weisen an der Oberfläche ein eingeprägtes Muster auf, dessen Textur bzw. Haptik an die Oberfläche von Textil-Ummantelungen erinnert, wie man sie bei Custom-Nachrüstkabelsätzen findet.