TEST

Seasonic PRIME TX-1600 Noctua Edition im Test

High-End-Netzteil mit serienmäßigem Lüftermod - Seasonic PRIME TX-1600 Noctua Edition - Äußeres und Technik

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Wie eingangs erwähnt, unterscheidet sich die Noctua Edition von der regulären Version des Seasonic PRIME TX-1600 im Prinzip nur durch die modifizierte Belüftung und natürlich auch die Optik. Noctua-Produkte bzw. insbesondere die Lüfter der Firma sind schon auf den ersten Blick aufgrund ihrer Farbgebung zu erkennen. Wenn irgendwo ein braun-beige-farbener Lüfter verbaut ist, dann ist allen halbwegs versierten PC-Usern der Hersteller sofort klar.

Die charakteristische Farbe "Braun" hat es dementsprechend auch in das Design des PRIME TX-1600 Noctua Edition geschafft. So hat auch der Karton nicht mehr die für PRIME-Netzteile übliche schwarz-silberne Farbgebung, sondern wurde entsprechend an den Kooperationspartner angepasst.

Der Lieferumfang beim PRIME TX-1600 Noctua Edition entspricht im Prinzip dem der regulären Version, aber es gibt kleinere Unterschiede in Anzahl der Anschlusskabel bzw. bei dem beiliegenden Zubehör. Alle Kabel sind in einer Kabelaufbewahrungstasche untergebracht. Zu den 18 modularen Anschlusskabeln kommt noch ein Netzkabel (Typ C19 für höhere Ströme), Kabelbinder und Montageschrauben. Dazu liegen noch ein nun gewinkelter 24-Pin-"Stecker" für den Testbetrieb sowie eine Tüte mit Clips bei, mit denen die Einzellitzen der modularen Kabel "in Form" gebracht werden können. Komplettiert wird der Lieferumfang durch ein mehrsprachiges "Universal-Handbuch" und ein kleines Installationshandbuch.

Beim Seasonic PRIME TX-1600 Noctua Edition wurde das Design des Gehäusedeckels verändert, um dort den Lüfter von Noctua optimal platzieren zu können. Das normale TX-1600 hat auf der Oberseite ein großflächiges Lochgitter verbaut und kombiniert die schwarze Grundfarbe mit einem silbernen Element, welches sich bis auf die Seitenfläche mit dem PRIME-Logo zieht. Dieser ganze Bereich wurde bei der Noctua Edition gegen ein braunes Bauelement getauscht, in dessen Mitte sich das spiralförmig ausgeführte Lüftergitter befindet. 

Wo beim normalen TX-1600 unter dem Wabengitter ein 135-mm-Lüfter verbaut ist, kommt bei der Noctua Edition nun ein kleinerer 120-mm-Lüfter zum Einsatz. Die Nabe des Lüfters ist dabei nicht wie sonst üblich von einer Abdeckung mit Herstellerlogo versehen, sodass der Blick frei auf einen Teil von Lager und Achse des Lüfters ist.

Bis auf die seitlichen Elemente mit dem PRIME-Logo ist der Rest des Gehäuses bei der Noctua Edition unverändert geblieben. Die Gehäuselänge liegt ebenfalls bei 210 mm, aber wie bereits erwähnt, ist die Basis des Netzteils unverändert geblieben. Auch hier gilt: Bei einer Gehäuselänge von 210 mm plus Platzbedarf der montierten modularen Kabel, gilt es dann zu überprüfen, ob das Gehäuse hier entsprechenden freien Bauraum bietet, um alles unterzubekommen.

Auf der Außenseite sind der Umschalter für die Lüftersteuerung sowie Netzschalter und Netzbuchse untergebracht. Letztere ist im C20-Format ausgeführt, um die hohen Eingangsströme zu übertragen, die beim Betrieb eines 1.600-W-Netzteils am 115-V-Netz entstehen. Wie alle anderen PRIME-Netzteil hat auch das TX-1600 Noctua Edition die zwischen Semi-Passiv- und Aktiv-Modus umschaltbare Lüftersteuerung verbaut.

Auf der Innenseite des TX-1600 sind die Buchsen für das voll-modulare Kabelmanagement untergebracht, welche die Fläche mit ihren drei Reihen auch voll ausfüllen. Neben den zwei Buchsen für das ATX-Hauptkabel stehen insgesamt sechs 6-Pin-Buchsen für Peripherie und neun 8-Pin-Buchsen für 12-V-Verbraucher zur Verfügung. Der Anschlussbereich ist beschriftet und durch weiße Abtrennungen sind die unterschiedlichen Buchsen gut voneinander getrennt. 

Beim Wechsel von der von damals getesteten ATX-2.4-Version des TX-1600 auf die nun im Handel erhältliche ATX-3.1-Version des TX-1600 hat Seasonic das Layout des Kabelmanagements überarbeitet, welches auch bei der Noctua Edition zum Einsatz kommt. Seasonic hat dazu zwei der vormals elf 8-Pin-Buchsen für CPU/PCIe-Kabel durch zwei 12V-2x6-Buchsen ersetzt. Dadurch stehen jetzt nur noch sechs statt vormals acht 8-(6+2)-Pin-Stecker für PCIe zur Verfügung, aber dafür sind die beiden 12V-2x6-Anschlusskabel jetzt netzteilseitig direkt über entsprechende Buchsen "nativ" angebunden.

Bei den Leistungswerten hat sich bei der Noctua Edition nichts verändert, auch nicht im Vergleich zur ursprünglichen ATX-3.1-Version. Die Nebenspannungen beim TX-1600 Noctua Edition sind kombiniert mit 125 W belastbar, wobei sowohl die 3,3-V- als auch die 5-V-Schiene nominal bis zu 25 A leisten können. Interessant wird es dann auf 12 V, denn hier stehen satte 133,3 A zur Verfügung, was der kompletten Nominalleistung von 1.600 W entspricht. 

Was hierzulande nicht relevant ist, aber in anderen Ländern ein Thema sein könnte. Auch wenn der Weitbereichseingang für 100 - 140 V Wechselspannung angegeben ist, so werden für 1.600-W-Ausgangsleistung mindestens 115-V-Eingangsspannung benötigt, denn bei 100 V wären 1.300 W die maximale Ausgangsleistung. Seasonic gibt auch für die Noctua Edition als zulässigen Umgebungstemperaturbereich 0 bis 50 °C an.

Das Design der Leistungselektronik unterscheidet sich bei der Noctua Edition nicht von der regulären Version. Im Vergleich zu der von uns getesteten ATX-2.4-Version gibt es einige kleine Unterschiede im Platinenlayout und bei einigen Bauteilen. Bei Veränderungen im Sekundärbereich wird dies sicher mit der ATX-3.1-Konformität bzw. den 12V-2x6-Buchsen auf der Tochterplatine des Kabelmanagements zu tun haben, aber auch auf der seitlichen Steuerungsplatine hat Seasonic einige Veränderungen vorgenommen, u.a. den vormals verbauten MCU-Chip Weltrend WT51F104 gegen einen Nuvoton M031FB0AE ausgetaucht. Im Prinzip kommt also die gleiche "analog gesteuerte" LLC-Resonanzwandler-Plattform zum Einsatz, die aber im Vergleich zur ersten Version des TX-1600 von Seasonic einige kleinere Optimierungen erfahren hat, wobei dann das aktuelle TX-1600 ATX 3.1 und das TX-1600 Noctua Edition wieder baugleich sein sollten.

Bei den Elektrolytkondensatoren setzt Seasonic weiterhin auf die bekannten japanischen Modelle. Die drei Primärkondensatoren stammen aus dem Regal von Nippon Chemicon, nun alle drei in der Variante mit einer Kapazität von 820 uF bei 420-V-Spannungsfestigkeit und 105-°C-Rating. Sekundärseitig stammen die Elkos ebenfalls von Nippon Chemicon und auch Rubycon und werden durch etliche Polymerkondensatoren ergänzt. Als Überwachungs-IC wird wieder ein Weltrend WT7527RA eingesetzt, der auf der seitlichen Tochterplatine zu finden ist.

Als Schutzschaltungen kommen alle wichtigen Ausführungen zum Einsatz, neben OPP, OCP, OVP, UVP, SCP auch OTP. Die OCP bzw. OPP konnten wir ebenfalls nicht testen, da unsere Chroma-AC-Spannungsquelle bei 1.800 W aussteigt. Aber wir konnten zumindest die Auslösepunkte der OCP auf 3,3 und 5 V bestimmen, die bei jeweils ca. 35 A bzw. 36 A lag.

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