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Kommen wir nun zum eigentlichen Test:
Zunächst haben wir uns die RAID-Einstellungen genauer angesehen. Wie anfangs erwähnt, kann man zwischen RAID 0, 1, 5, 6 und 10 wählen. Selbstverständlich wird auch JBOD unterstützt. Wir haben uns in unserem Test für ein RAID0 entschieden, da wir in erster Linie die erzielbare Geschwindigkeit ermitteln wollten. Man sollte sich allerdings genau überlegen, welche Einstellung man nutzen möchte. Bei einem nachträglichen ändern der Einstellungen oder beim hinzufügen von Laufwerken werden leider alle Dienste beendet. Dieser Status hält an, solange die Festplatten überprüft, formatiert und eingebunden werden. Da dieser Vorgang etwas länger dauert, empfiehlt es sich, solche Einstellungen vorzunehmen, wenn gerade niemand an dem Gerät arbeiten muss. Da ist der Vorteil, dass Hot-Plug unterstützt wird, eigentlich ad absurdum geführt. Man kann die Festplatten zwar im laufenden Betrieb einbauen, muss jedoch für die Konfiguration trotzdem alle Dienste beenden.
Ist das RAID eingerichtet, funktioniert alles einwandfrei und es werden sehr ansehnliche Datendurchsatzwerte erreicht, die auch durchaus mit den Profi-Lösungen aus der Equallogic-Serie von Dell mithalten können.
Getestet haben wir hier mit zwei Intel 10-GBit-Ethernet-Karten und insgesamt 16 SandForce-2281-SSDs, welche mit jeweils 240GB Kapazität zur Verfügung standen. Die Anwendungen wurden auf einer Workstation gestartet, welche wiederum über eine 10-GBit-Anbindung an der QNAP-NAS angebunden ist. Verwendet wurde das iSCSI-Protokoll - allerdings mit dem Software-Initiator. Zum Erstellen der klassischen Atto-Benchmarks erschien uns dieser Weg am besten, da wir via iSCSI auf die NAS zugreifen können, als sei es keine NAS, sondern ein direkt intern verbautes Laufwerk. Denn viele Benchmarks verweigern den Dienst auf Netzlaufwerken - sofern diese als solche erkennbar sind. So steht uns eine "normale Festplatte" zur Verfügung (Laufwerk D: oder auch Laufwerk Q:)
Zunächst die Leistung mit 16 SSDs im RAID0:
Mit über 800 MB/s im Lesen über ein Netzwerk stellt die QNAP zwar einen internen Rekord auf, aber auf der QNAP-Webseite fanden wir sogar Angaben von bis zum 2 GB/s im Lesen. Diesen Wert erreicht man laut QNAP aber nur, wenn man zwei 10-Gigabit-Ethernet-Karten im Teaming verbindet und andere Protokolle verwendet. Insofern war der von uns erreichte Werte nicht von der QNAP-NAS limitiert, sondern wohl von der Art und Weise, wie wir den Client verbunden haben und durch das iSCSI-Protokoll.
Im folgenden Bild kann man dies auch erahnen - teilweise haben wir unsere 10-Gigabit-Verbindung fast auf 100% ausgelastet.
Zugriffskontrolle:
Hinter diesem Punkt verbergen sich einige interessante Funktionen. Bei einer normalen NAS gibt es die Möglichkeit, den Zugang auf Benutzer- und Benutzergruppen zu beschränken. Die TS-EC1679U unterstützt sogar die Zugriffskontrolle via Domain-Sicherheit. Hier besteht die Möglichkeit sich in einer Domäne als Active-Directory-User oder via LDAP zu authentifizieren. Das spart in einem größeren Netzwerk definitiv einiges an Arbeit, da die Benutzer nicht mit dem Domain-Controller manuell synchronisiert werden müssen, sondern direkt daraus gelesen werden können.
Auf Userebene kann man mit Quota arbeiten,
d.h. den maximal reservierten Speicherplatz beschränken.
Das kann man natürlich auch auf Gruppenebene einstellen.
Ein weiterer interessanter Aspekt des Bereiches Zugriffskontrolle sind die Freigabeordner. Hier besteht die Möglichkeit, einzelne Ordner für bestimmte User und Usergruppen freizugeben. Praktisch: man kann auch einen sog. ISO-Freigabeordner freigeben, der die dort enthaltenen ISO-Dateien direkt mountet und die Inhalte zur Verfügung stellt. Rechte können entweder an Administratoren, einzelne User oder Usergruppen vergeben werden. Es ist auch möglich, Gästen andere Zugriffsrechte als der definierten Benutzergruppe für diesen Ordner zu erteilen (z.B. Gruppe/User: lesen/schreiben und Gast: read-only).
Die Ordner-Aggregation erlaubt es, einen Portalordner für einen zentralen Zugriff auf andere Freigaben im Netz zu erstellen. Diese Funktion wird allerdings nur für Microsoft- und Samba-Netzwerke unterstützt. Die letzte Option in der Zugriffskontrolle bietet die Möglichkeit an, Kontingente für einzelne Benutzer zu aktivieren. Es ist auch möglich, ein grundsätzliches Kontingent für neu angelegte Benutzer als Voreinstellung zu definieren.