TEST

QSAN XCubeNAS XN5004T im Test

leistungsstarkes Profi-NAS - QSAN XCubeNAS XN5004T - Betriebssystem QSM 3.0 II

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Im Bereich Netzwerkdienst der Systemsteuerung sind dann die Einstellungen für die eigentlichen Zugriffsprotokolle auf das NAS zu finden. Unter Dienstbindung lässt sich für jeden LAN-Port festlegen, welche Dienste wie SMB, HTTP, SSH oder Rsync dort genutzt werden können. Gerade wenn das NAS nicht nur an einem Netzwerk hängt, lassen sich damit die Funktionen bzw. Zugriffsmöglichkeiten steuern.

Unter Dateidienst sind Einstellungsmöglichkeiten zu CIFS, AFP, NFS, FTP, WebDAV und Rsync zu finden. Die Optionen zu CIFS, wobei man ja eigentlich heute eher von SMB sprechen sollte, sind vergleichsweise übersichtlich. Die Verschlüsselung von SMB 3 lässt sich wie der lokale Masterbrowser aktivieren, allerdings besteht z.B. keine Option, die Verwendung von bestimmten SMB-Versionen einzuschränken.

Wie eingangs erwähnt, liegt der Fokus von QSAN auch bei seinen XCubeNAS relativ klar auf dem Thema Storage und nicht auf dem Multimediabereich, wie wir es von vielen Consumer-NAS gewohnt sind. So enthält QSM bereits alle nötigen Features und Programme und verzichtet auf einen "App Store", der Zugriff auf weitere Programmpakete des Herstellers oder sogar Drittanbietern ermöglicht. 

Bei den "Apps" ist u.a. ein File Manager vorhanden, also ein Dateibrowser mit den üblichen Funktion wie dem Kopieren/Verschieben von Dateien etc. Auch das Teilen von Dateien ist bei QSM möglich.

Interessant ist die App "Backup", den dahinter verbirgt sich nicht nur die Datensicherung auf oder von anderen Geräten. Auch die Snapshot-Funktion hat QSAN hier etwas versteckt untergebracht.

Bei dem XN5004T mit seinem nach dem Copy-on-Write-Verfahren arbeitenden transaktionalen ZFS-Dateisystem können jederzeit Ordner- oder LUN-basiert Snapshots erstellt werden, entweder manuell per Klick oder automatisiert per Zeitplan. Einzelne Snapshots können gesperrt oder gelöscht werden. Für die Wiederherstellung von Dateien ist ein Rollback möglich, d.h. der komplette Ordner/LUN wird auf den Stand der Snapshot-Erstellung gebracht, wodurch alle danach gemachten Änderungen verloren gehen. Alternativ kann der betroffene Ordner/LUN geklont werden. Wenn es z.B. nur um einige Dateien geht, die wiederhergestellt werden sollen, kann man sich diese dann aus dem geklonten Ordner auf seinen "Live-Ordner" zurück kopieren und den geklonten Snapshot-Ordner wieder löschen. Weiterhin gibt es auch eine Replikationsfunktion, bei dem sich Snapshots auf ein weiteres QSAN-NAS sichern lassen.

Unter Remote-Backup lässt sich die übliche Sicherung per Rsync auf ein weiteres Rsync-kompatibles NAS vornehmen. Zu dem weiteren Punkt "Cloud-Backup" können wir leider nichts sagen, da sich dieser Bereich bei unserer QSM-Version nicht öffnen wollte. Vermutlich verbirgt sich hier aber Cloud-Sync dahinter, welches als eigene "App" direkt erreichbar ist.

Unter Xmirror verbirgt sich eine Synchonisierungszone, also eine Art persönlicher Cloud, für die es auch Client-Anwendungen für Rechner gibt. Diese Sync-Zone auf dem NAS kann entweder als 1-Weg- oder 2-Wege-Synchronisierung angelegt werden. Bei dem 1-Weg-Verfahren werden nur Änderungen vom NAS-Ordner auf die Clients übertragen, beim 2-Wege-Verfahren werden auch Änderungen am Client-Ordner auf das NAS und alle anderen synchronisierten Client-Ordner übertragen, ähnlich wie bei Synology Drive.

Der Bereich USB-Backup sollte selbsterklärend sein, aber tatsächlich verbirgt sich hier nur die Konfiguration für die USB-One-Touch-Kopie. Je nach Einstellungen können auf Druck der kleinen Taste an der Vorderseite Daten vom an der Frontseite angeschlossenen USB-Laufwerk in einen bestimmten NAS-Ordner oder anders herum kopiert werden. Ein sonst mögliches Backup des NAS auf ein USB-Laufwerk, entweder komplett mit Einstellungen oder auch nur in Teilen, scheint beim XCubeNAS nicht vorgesehen zu sein.

Mit der App Cloud-Sync ist es möglich, bestimmte Freigabeordner in eine Cloud zu übertragen. Die Synchronisierungsrichtung(en) lassen sich festlegen. Zur Auswahl stehen die kommerziellen Clouds von Dropbox, OneDrive und Google Drive.

Als NAS aus dem eher professionellen Umfeld, welches mit einer relativ schnellen CPU und aufrüstbarem RAM ausgestattet ist, bringt das XN5004T auch eine Virtualisierungsfunktion mit, Hypervisor-Manager genannt. Dank vier LAN-Ports ist auch das Thema der Zuweisung eines vSwitches auf einen physischen Port kein Problem. Es können einerseits virtuelle Maschinen im .qvs- und .ovf-Format. Bei der Erstellung einer neuen VM können die beiden CPU-Kerne des NAS und bis zu 2,3 GB Speicher zugewiesen werden. Zu den weiteren Tools gehören Snaphot- und Backup-Funktionen sowie der Zugriff auf die drei Marktplätze Bitnami App Store, VMWere Virtual Appliance Marketplace sowie Turnkey Apps.

Zu den weiteren Funktionen von QSM 3.0 gehören eine relativ simple Medienbibliothek. Darunter verbirgt sich allerdings nicht ein Multimedia-orientierte Medien- oder DLNA-Server, sondern vielmehr eine Indexfunktion für alle möglichen Dateitypen, die dann im File-Manager eine Kategorisierung oder Filterung ermöglicht.

Weiterhin ist ein VPN-Server vorhanden, der GUI-basiert die Einrichtung eines VPN-Servers auf Basis von OpenVPN, PPTP oder L2TP/IPsec ermöglicht. Einen Virenscanner hat QSAN ebenfalls integriert, sowie einen Web-Server und einen SQL-Server auf MariaDB-Basis (aktuell 10.0.21)

Als letztes möchten wir kurz die Überwachungs- bzw. Diagnose-Möglichkeiten anhand der App "Überwachung" vorstellen. Diese App bietet als Ergänzung bzw. eigentlich als Voraussetzung für die Dashboard-Seitenleiste Informationen zum Systemzustand. So können CPU-Auslastung, RAM-Auslastung und Transferraten auf das Speichersystem als Grafen dargestellt werden.

Der Reiter Hardware gibt Infos zum System selber, angefangen von der Seriennummer bis hin zu Speicherbestückung und Drehzahl des Lüfters. Auch werden hier zwei CPU-, bis zu fünf Laufwerks- und noch drei weitere Systemtemperaturen angezeigt. Unter Dienste sind die gerade aktiven Protokolle bzw. Ports zu sehen und der letzte Punkt "Netzwerk" gibt Auskunft über die Auslastung der jeweiligen LAN-Ports oder LAG-Links.