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Synology hat vor kurzem mit der DS620slim ein zugleich leistungsstarkes wie kompaktes NAS vorgestellt, welches Platz für insgesamt bis zu sechs 2,5"-SATA-Laufwerke bietet. Mit den zusätzlichen zwei Laufwerkseinschüben, dem schnellen Dual-Core-Celeron und dem aufrüstbarem Arbeitsspeicher kann sich die DS620slim klar von den anderen "slim"-DiskStations abheben. Wie sich die "Mini-DiskStation" tatsächlich schlagen kann, haben wir uns einmal näher angeschaut.
Die DiskStations für (ausschließlich) 2,5"-SATA-Laufwerke, welche am Zusatz "slim" hinter der üblichen Modellnummer zu erkennen sind, stellen in Synologys Produktportfolio sicher eher Nischenprodukte dar, aber haben dennoch ein lange Tradition. Die DS409slim, die vor gut zehn Jahren erschienen ist, dürfte hier der Urahn der Serie sein.
Wenngleich ein nur auf 2,5"-Laufwerken basierendes NAS sich eher weniger für die Masse der typischen NAS-Anwendungen eignet, so sprechen doch eine Reihe von Gründen für ein derartiges Konzept. Der geringe Platzbedarf ist sicher ein Grund, plus die potentielle geringe Lautstärke durch den Einsatz von SSDs und tendenziell leiseren 2,5"-Festplatten aus dem Consumerbereich. Wer beispielsweise im Wesentlichen SSDs einsetzen will, weil es ihm auf geringe Lautstärke und hohe IOPS-Werte ankommt, kann dieses mit einem sehr kompakten Gerät realisieren. Für High-Performance-Anwendungen ist auch ein NAS wie das DS620slim, welche bereits im gehobenen Plus-Produktsegment für "Enthusiasten" und SoHo/KMU angesiedelt ist, nicht unbedingt geeignet. Dazu fehlen dann doch die Prozesserleistung und vor allem auch jegliche Option auf 10GbE-Konnektivität. Letztendlich steht über allem die Kundenakzeptanz, und die scheint vermutlich gut zu sein, denn sonst hätte Synology nicht dieses Jahr bereits kurz vor der DS620slim noch die im Einstiegsbereich angesiedelte DS419slim auf den Markt gebracht.
Von der Technik her ist die DS620slim eng verwandt mit Modellen wie der DS218 oder DS418play, die ebenfalls beide mit einem Intel Celeron J3355 Prozessor ausgestattet sind. Dieser bereits in Q3 2016 vorgestellte Prozessor aus der Apollo-Lake-Serie ist dank seiner TDP von nur 10 W vergleichsweise sparsam, aber bietet genug Power für einen schnellen NAS-Betrieb. Nichtsdestotrotz bleibt zumindest die Tatsache zu erwähnen, dass es bereits neue Generationen von entsprechenden Prozessoren gibt. Synology ist allerdings mittlerweile bekannt dafür, dass sie gerne "lange" an "bewährten" Chips festhalten. Und auch nach eigenen Angaben wollen sie auch den Zyklus bei den Hardware-Updates weiter zurückfahren. So ist z.B. von der eigentlich dieses Jahr erwarteten DS220+ als Nachfolger der erfolgreichen DS218+ nichts zu sehen und es gut vorstellbar, dass Synology hier vielleicht erst nächstes Jahr etwas Neues auf den Markt bringt. Klar lebt eine "Synology DiskStation" in erster Linie von dem Betriebssystem DSM, welches ja kontinuierlich weiterentwickelt wird und dessen Wert den Nutzern einer Synology Diskstation klar sein dürfte, aber abseits dieser Gruppe ist schon recht häufig die Frage zu lesen, warum man so viel Geld für "alte Hardware" ausgeben soll.
Hersteller | Synology |
Modell | DS620slim |
Prozessor | Intel Celeron J3355 (Dual-Core, 64 Bit, 2.0 GHz, Turbo bis 2.5 GHz) |
RAM | 2 GB DDR3L RAM (erweiterbar auf offiziell 6 GB) |
Speicher | sechs 2,5"-SATA-Laufwerke |
Anschlüsse | Hinten: 2 x USB 3.0 |
Maße (HxBxT) | 121 mm x 151 mm x 175 mm |
Gewicht | 1,4 kg |
Besonderheiten | kompakte Abmessungen Mitglied der "Plus"-Serie bei Synology |
Preis | ca. 500 Euro |
Beim Thema Preis gibt sich die Synology recht sportlich, bzw. scheinen zusätzliche Einschübe per se den Preis bei NAS-Herstellern heraufzusetzen. Mit knapp 500 Euro liegt die DS620slim gute 40 Euro über einer DS418play, welche von den inneren Werten identisch ist, nur statt sechs 2,5"-Laufwerke vier Kombislots (2,5"/3,5") aufweist. Für knapp 30 Euro Aufpreis zur DS620slim ist eine DS918+ zu bekommen, die ebenfalls "nur" vier Laufwerkslots bietet, aber dafür einen Quad-Core-Prozessor, mehr RAM ab Werk und die Option, zwei M.2-NVME-SSDs für SSD-Caching einzubauen, aufweisen kann. Zur DS218+ mit nur zwei 2,5"-/3,5"-Kombi-Einschüben und einem LAN-Port, aber gleicher CPU etc., beträgt der Abstand dann gute 200 Euro, was vermutlich nicht allein durch die Anpassung auf sechs Bays und ein kompaktes Gehäuse zu erklären ist, aber so ist das halt.
Aus unserer Sicht müssen die kompakten Abmessungen, der klare Verzicht auf 3,5"-Laufwerke, der leise Betrieb und die Anzahl von sechs Laufwerkseinschüben schon eine recht hohe Priorität haben, damit die DS620slim gegenüber den üblichen Empfehlungen in den Vordergrund rücken kann. Insbesondere die 6 Bays sind hier ein wichtiger Vorteil der DS620slim, denn schließlich lässt sich auch eine normale DiskStation wie z.B. die DS418play jederzeit nur mit 2,5"-Laufwerken bestücken.