Bei der DS620slim können nun nur 2,5"-Laufwerke eingesetzt werden, was dieses NAS von unseren bisher getesteten Modellen unterscheidet. Bei der Leistungsaufnahme macht es keinen klaren Unterschied, ob SSDs oder HDDs zum Einsatz kommen. Tendenziell weisen SSDs bei Last höhere Werte auf, wohingegen HDDs eine höhere Leistungsaufnahme im Idle haben. Letztendlich kommt es auf die konkreten Modelle an, d.h. ob die Festplatte mit 5.400 U/min oder 7.200 U/min arbeitet.
Beim Thema Lautstärke gewinnen natürlich klar die SSDs, welche im Regelfall lautlos arbeiten. Bei den 2,5"-Festplatten sind Modelle für Notebooks mit 5.400 U/min sicher leiser als welche aus dem Performancesegment mit 7.200 U/min oder mehr. Erstere sollten aber allein schon aufgrund der geringere (bewegten) Masse Vorteile gegenüber 3,5"-Laufwerken haben.
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Die Leistungsaufnahme im Idle mit den drei SSDs knapp 12,4 W. Im Ruhezustand mit den Laufwerken im Standby sind es noch knapp 8 W. Wir messen die Leistungsaufnahme an der Steckdose, d.h. aufgrund des Netzteilwirkungsgrades wird die reine Leistungsaufnahme von Hauplatine samt CPU eher im Bereich von max. 6 W liegen.
Bei eher sequentieller Lese bzw. Schreiblast steigt die Leistungsaufnahme auf Werte von 15,8 bzw. 18.4 W. Bei zufälligen Operationen sind es mit 16,3 bzw. 19,8 W dann etwas mehr. Die größte Leistungsaufnahme haben wir im Link-Aggregation-Betrieb gemessen, der dann auch zu einer sehr hohen Prozessorauslastung von >= 80 % führt, und zu 19,5 W beim sequentiellen Lesen und 22,3 W im sequentiellen Schreiben führt.
Hochgerechnet auf eine Bestückung mit sechs SSDs würde sich vermutlich eine Idle-Leistungsaufnahme von 12,5 W und eine Leistungsaufnahme unter Last von knapp unter 30 W.
Die Lautstärke eines NAS zu beurteilen, ist häufig schwierig, zumindest aufgrund reiner dB(A)-Werte, die wir der Vollständigkeit halber aufgenommen haben. Ein NAS hat üblicherweise zwei Faktoren, die die Lautstärke beeinflussen. Der erste Punkt ist der Lüfter selbst, also die direkt verursachten Geräusche der die Rotoren umfließenden Luftströmungen und das Laufgeräusch des Lagers. Beide Punkte können in Wechselwirkung zum Gehäuse des NAS treten, sei es durch unglückliche Luftverwirbelungen oder übertragene Schwingungen. Ein vibrationsfrei laufender Lüfter mit geringem Durchsatz ist hier die beste Wahl.
Der zweite Punkt sind die eingesetzten Laufwerke. Bei Festplatten sind dies analog die Lagerungsgeräusch des rotierenden Platter-Stapels, aber auch die Bewegungen des Schreib-/Lesekopfes. Die Übertragung bzw. genauer gesagt die bestmögliche Entkopplung/Dämpfung dieser Schwingungen ist wichtig und die Abstimmung des Gehäuses darauf, sodass sich keine Resonanzeffekte einstellen.
Die Lüfter eines NAS sind unserer Erfahrung nach eher selten die akustisch dominierende Geräuschquelle, insbesondere wenn Festplatten mit hoher Kapazität zum Einsatz kommen. Vielmehr kommt auf die jeweiligen Festplatten an und wie das Gehäuse entstehende Schwingungen bzw. Geräusche bestmöglich unterdrückt.
Im Falle unseres Testes der DS620slim arbeiten die für den regulären Testbetrieb verwendeten SSDs lautlos, sodass nur der Lüfter übrigbleibt. Dieser ist im "stillen" Modus angenehm leise. Einzig wenn man mit Ohr an die Rückseite geht, ist das leise Rauschen des Lüfters wahrnehmbar. Von Vorne dagegen ist er schon sehr schwach zu hören. Die zweite Stufe der Lüftersteuerung bei DSM nennt sich "Kühlmodus" und sorgt meist für einen guten Kompromiss aus Luftdurchsatz und noch akzeptabler Lautstärke. Bei der DS620slim ist der Unterschied zum stillen Modus im kühlen Idle-Zustand nur sehr gering. Er sorgt für etwas mehr Luftdurchsatz, aber bleibt noch sehr leise. Bei höherer Last des Systems bzw. höheren Temperaturen wird der Unterschied zum stillen Modus dann aber der Erfahrung nach größer. Bei "voller Geschwindigkeit" ist der Name dann Programm und der Lüfter wird auch im Idle mit voller Drehzahl angesteuert, was die DS620slim dann sehr laut werden lässt.
Insgesamt aber überzeugt die DS620slim mit "wohnzimmertauglicher" Lautstärke, sofern keine "Serverfestplatten" verwendet werden.