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Die Firma QNAP macht mit der Turbo Station TS-932PX-4G fast alles richtig. Sie bietet ein 9-Bay-NAS mit einem Gesamtvolumen von nur 9,2 Litern, welches bis zu fünf 3,5-Zoll- und vier 2,5-Zoll-Laufwerke aufnehmen kann. Darüber hinaus sind ab Werk bereits jeweils zwei 2,5GbE-RJ45- und 10GbE-SFP+-Anschlüsse verbaut, die Portbündelung oder Failover bieten, was es in dieser Preisklasse bei keinem anderen Hersteller gibt. Der verwendete 140-mm-PWM-Lüfter von der Firma Power Logic macht einen ordentlichen Eindruck, wenngleich er etwas leiser sein könnte. Sobald aber Hochleistungs-Festplatten wie die von uns verwendeten Seagate IronWolf 8 TB ST8000VN022 eingebaut sind, spielt die Lautstärke des Lüfters ohnehin keine Rolle mehr. Im reinen SSD-Betrieb hört man diesen mit einem leichten Luftrauschen raus.
Einen Großteil der Kosteneinsparung dürfte dem Annapurna Labs Alpine AL324 als Prozessor geschuldet sein. Der mit 1,7 GHz getaktete ARM-Prozessor mit seinen vier ARM Cortex-A57 Kernen auf ARMv8-Architektur verrichtet unauffällig und sparsam seinen Dienst in dem schwarzen Kunststoff-Stahlblech-Gehäuse, bei dem der Nutzer einen edlen Look in gebürstetem Aluminium vorgegaukelt wird. Das ist keinesfalls schlecht, denn so wird die Optik etwas aufgelockert und kleine Kratzer fallen weniger auf, als in den viel verbreiteten Hochglanzfronten.
Die standardmäßig verbauten 4 GB an DDR4-Arbeitsspeicher können bei Bedarf ohne größeren Aufwand auf bis zu 16 GB aufgerüstet werden. Hier sei angemerkt, dass der QNAP Turbo Station TS-932PX-4G nur ein SO-DIMM-Slot zur Verfügung steht. Im normalen Betrieb waren keine Probleme aufgrund eines zu kleinen Arbeitsspeichers aufgefallen. Lediglich bei der Installation mehrerer Apps war der Speicher kurzfristig zu 2/3 ausgelastet.
Die größte Kritik an der QNAP Turbo Station TS-932PX-4G ist die fehlende Unterstützung für ECC-Arbeitsspeicher, was grade als Speicherlösung für kleinere oder mittlere Unternehmen eine nicht unerhebliche Rolle spielen dürfte und dass keine Virtualisierung oder QNAP Hyper Data Protector (Lizenzfreies VMware und Hyper-V Sicherungsgerät) möglich ist. Beide Punkte sind aber dem verbauten Annapurna Labs Alpine AL324 zuzuschreiben und sollten vor dem Kauf bedacht werden. Wer diese Funktionen dringend braucht, kann zum Beispiel auf die rund 300 Euro teurere QNAP QuTS hero TS-h973AX-8G zurückgreifen. Diese bietet ebenfalls 10GbE, aber nur einen Port mit RJ45-Anschluss. Dafür ist die Prozessorleistung mit dem AMD Embedded V1500B wesentlich höher und kann auf bis zu 32 GB an DDR4-Arbeitsspeicher (zwei SO-DIMM-Slots) aufgerüstet werden.
Das QTS-Betriebssystem in der aktuellen Version 4.5.1 wird von QNAP stets weiterentwickelt und mit Funktionen versorgt, die in Abhängigkeit des verwendeten Prozessors zur Verfügung stehen. Ein Neuling im NAS-Bereich könnte mit dem Auffinden verschiedener Funktionen anfangs Probleme haben, da das Betriebssystem teilweise etwas unstrukturiert wirkt oder mache "Buttons" versteckt sind. Da helfen aber die zahllosen Assistenten mit ihren bebilderten Erklärungen. Hier wäre es schön, wenn QNAP im nächsten Major Release das QTS-Betriebssystem optisch aufwertet und vereinfacht.
Da die QNAP Turbo Station TS-932PX-4G in der Preisklasse von rund 600,00 Euro eigentlich keine Konkurrenz hat, müssen bei der Auswahl Abstriche gemacht werden. Alle Alternativen kosten ca. 300,00 bis 500,00 Euro mehr und bieten entsprechend bei der reinen Performance oder Datensicherheit ein ordentliches Plus.
Da wären einmal die QNAP QuTS hero TS-h973AX-8G für 899,00 Euro und die Synology DiskStation DS1621+ für 909,00 Euro. Beide NAS-Geräte sind mit einem AMD Embedded V1500B ausgestattet und lassen sich auf bis zu 32 GB an DDR4-Arbeitsspeicher erweitern, was grade bei Virtualisierungen wichtig ist. Lediglich die DS1621+ bietet aber eine Unterstützung für ECC-Arbeitsspeicher an, muss aber auf drei Laufwerksschächte und 10GbE verzichten. Der schnellere Netzwerkanschluss kann aber mit einer kompatiblen PCIe-Karte nachgerüstet werden.
Als dritte Alternative bietet Asustor das AS6508T Lockerstor 8 für 990,00 Euro an. Hier können insgesamt acht 2,5-Zoll- oder 3,5-Zoll-Laufwerke und wie bei der Synology DiskStation DS1621+ zwei M.2-SSDs eingebaut werden. Ebenfalls mit von der Partie sind zwei 2,5GbE-RJ45-, zwei 10GbE-RJ45-Anschlüsse und bis zu 32-GB-DDR4-Arbeitsspeicher aber ohne ECC-Unterstützung.
Positive Aspekte der QNAP Turbo Station TS-932PX-4G:
- Preis
- Größe
- Leistungsaufnahme
- Netzwerkanschlüsse
Negative Aspekte der QNAP Turbo Station TS-932PX-4G:
- Kein ECC
- Keine Virtualisierung