TEST

13 Zoll MacBook Air Mid 2013 im Test

Portrait des Authors


Werbung

Auf der WWDC präsentierte Apple neben OS X 10.9 Mavericks und iOS 7, beides wird erst im Herbst diesen Jahres erscheinen, auch noch etwas Hardware. Anstatt der MacBook Pros haben aber zunächst einmal die MacBook-Air-Modelle das Update auf die neuen "Haswell"-Prozessoren von Intel bekommen. Ein logischer Schritt, zumindest wenn man die Auswahl der "Haswell"-ULT-Modelle, die speziell auf Ultrabooks ausgelegt sind, betrachtet.

Offenbar ist die Zusammenarbeit zwischen Apple und Intel weiterhin sehr eng. Zwar konnten auf der Computex 2013 eine Woche vor der WWDC zahlreiche Hersteller von Ultrabooks entsprechende Modelle mit Intels "Haswell"-ULT-Prozessoren ankündigen, letztendlich lieferbar werden die meisten aber erst gegen Ende des Jahres sein. Ausnahme ist einzig das Acer S7, dass bereits im Juli ausgeliefert werden soll. Apple ist also in einer denkbar aussichtsreichen Situation, was die Auswahl der Prozessoren betrifft, und will diese gerade mit dem Fokus auf die Akkulaufzeit auch nutzen. Von 5 auf 9 Stunden soll diese beim kleinen 11-Zoll Modell angewachsen sein. Das große 13-Zoll MacBook Air kommt sogar von vormals 7 auf nun 12 Stunden. Ob diese Werte auch der Realität entsprechen, werden wir später sehen.

[figure image=images/stories/galleries/reviews/2013/macbookair/mba2013-4-rs.jpg link=images/stories/galleries/reviews/2013/macbookair/mba2013-4.jpg alt=MacBook Air]13-Zoll MacBook Air Mid 2013[/figure]

Folgende Konfigurationen sind aktuell verfügbar:

Apple MacBook Air Konfigurationen
  11 Zoll MacBook Air 13 Zoll MacBook Air
Preis 999 Euro 1199 Euro 1099 Euro 1299 Euro
Display-Größe 11,6 Zoll bei 1366x768 Pixel 13,3 Zoll bei 1440x900 Pixel
CPU 1,3 GHz Core i5
optional: 1,7 GHz Core i7
RAM 4 GB
optional 8 GB
SSD 128 GB 256 GB 128 GB 256 GB
Größe 30 x 19,2 x 1,7 cm 32,5 x 22,7 x 1,7 cm
Gewicht 1,08 kg 1,35 kg
Akkulaufzeit bis zu 9 Stunden bis zu 12 Stunden

 

Intel "Haswell" ULT

Wer sich mit den technischen Details der Intel "Haswell"-Prozessoren auseinandersetzen möchte, dem können wir unseren ausführlichen Artikel zu diesem Thema nahelegen. Zwar liegt der Fokus hier auf den Desktop-Modellen, in Sachen Architektur und den mit der Fertigung gewonnenen Einsparungen beim Verbrauch liegen diese aber recht nahe an den mobilen Varianten, auf deren 4-Kern-Modelle wir hier genauer eingegangen sind.

Für den interessierten Käufer gestaltet sich die Wahl des richtigen Prozessor-Modells als recht einfach. Sowohl das 11-Zoll wie auch das 13-Zoll MacBook Air starten in der Basis-Version mit dem Intel Core i5-4250U. Für 150 Euro Aufpreis gibt es dann noch den Intel Core i7-4650U. Beide Prozessoren unterscheiden sich in einiges Details wie dem maximalen Takt. Die wichtigsten Daten haben wir in einer Tabelle zusammengefasst.

Intel Core i5-4250U Intel Core i7-4650U
Anzahl der CPU-Kerne 2 2
Anzahl der Threads 4 4
Basis-Takt 1,30 GHz 1,70 GHz
Maximaler Single-Core-Turbo 2,60 GHz 3,30 GHz
Maximaler Dual-Core-Turbo 2,30 GHz 2,90 GHz
L3-Cache 3 MB 4 MB
TDP 15 Watt 15 Wat
Integrierte Grafikeinheit Intel HD 5000 Intel HD 5000
GPU-Takt 200 MHz (Turbo: 1000 MHz) 200 MHz (Turbo: 1100 MHz)

Beide Modelle beherrschen Erweiterungen wie VT-d, VT-x, VT-x EPT und AES-NI. Einzig der Core i7-4650U kann aber zusätzlich auch noch mit TXT und TSX-NI umgehen.

802.11ac - der neue WLAN-Turbo

Neben den "Haswell"-Prozessoren hat Apple auch noch den neuen Wireless-Standard 802.11ac in die neuen MacBook Airs eingebaut. Theoretisch soll damit eine Übertragungsraten von 1300 MBit/Sek. erreicht werden können. 802.11ac arbeitet ausschließlich im 5-GHz-Bereich und verwendet im Vergleich zu den nur 40 MHz breiten Kanälen von 802.11n nun 80 bzw. 160 MHz breite Kanäle. Hinzu kommt, dass pro Trägerfrequenz die Anzahl der übertragenen Daten vervierfacht wurde. Auch auf Seiten der Antennen hat sich einiges getan, denn 802.11ac ist auch dafür ausgelegt, durch das sogenannte "Beam Forming" unterstützt zu werden.

Beim "Beam Forming" handelt es sich um eine Technik, bei der die Verbindung vom Access Point zum Notebook über mehrere Antennen aufgebaut wird. Dabei werden die Antennen zeitversetzt eingesetzt, damit sich die Funkwellen am Ziel (in diesem Fall dem MacBook Air) überlagern und somit verstärken. Dazu muss der Access Point in etwa wissen, wo sich der Empfänger befindet. Gleiches gilt natürlich auch für die entgegengesetzte Richtung.

[figure image=images/stories/galleries/reviews/2013/macbookair/ifixit-wlan-rs.jpg link=images/stories/galleries/reviews/2013/macbookair/ifixit-wlan.jpg alt=MacBook Air WLAN]Broadcom BCM4360 im neuen MacBook Air (Bild: iFixit)[/figure]

Um das "Beam Forming" und auch die maximale Bandbreite von 1300 MBit/Sek. erreichen zu können, ist eine Konfiguration aus drei Antennen vorgesehen. Eine solche wird auch vom eingesetzten Broadcom BCM4360 unterstützt. Allerdings fehlt es dem MacBook Air an der dritten Antenne, so dass wir hier nur auf einen theoretischen Wert von 867 MBit/Sek. kommen. Dies entspricht aber immer noch eine maximal möglichen Übertragungsrate von über 100 MByte/Sek. Erst mit dem aktualisierten MacBook Pro mit Retina-Dispay oder dem nächsten iMac wird man von Apple wohl Hardware sehen, die auch die 3-Antennen-Konfiguration verwendet.

Offenbar ist der Einsatz des neuen WLAN-Chips mit 802.11ac nicht ganz problemlos, denn bereits kurz nach der Auslieferung der ersten MacBook-Air-Modelle meldeten sich zahlreiche Nutzer, die von Probleme mit dem WLAN berichteten. Betroffen ist aber nicht der neue Standard, sondern auch bereits bestehende Netzwerke nach den Standards 802.11n, g, b und a.

PCI-Express-SSD

Mit dem neuen MacBook Air wechselt Apple vom klassischen SATA-Interface für die SSD auf eine direkte Anbindung per PCI-Express 2.0. Die Anbindung über zwei PCI-Express-Lanes, die direkt vom On-Package PCH des "Haswell"-ULT-Prozessors kommen, hat eindeutige Vorteile gegenüber SATA. Während hier für SATA3 bzw. SATA 6 GBit/s das Ende der Fahnenstange bei derzeit 600 MB/Sek. erreicht ist, sind mit zwei PCI-Express-Lanes 1000 MB/Sek. möglich. SATA Express mit 8 bzw. 16 GBit/Sek. ist zwar vollständig standardisiert, wird aber vermutlich erst mit dem Series 9 Chipsatz von Intel Mitte kommenden Jahres in den Markt eingeführt werden. Bis dahin ist die Anbindung per PCI-Express die schnellste Möglichkeit Daten von einer SSD zu lesen und darauf zu schreiben.

[figure image=images/stories/galleries/reviews/2013/macbookair/ifixit-ssd-rs.jpg link=images/stories/galleries/reviews/2013/macbookair/ifixit-ssd.jpg alt=MacBook Air SSD]PCI-Express-SSD im neuen MacBook Air (Bild: iFixit)[/figure]

In der Praxis erreichten wir fast 800 MB/Sek. für das Lesen von Daten und mehr als 750 MB/Sek. für das Schreiben von Daten. Die deutlich höheren Übertragungsdaten machen sich auch im Alltagseinsatz bemerkbar. Das System wirkt noch einmal flinker und die Programmstarts brauchen noch weniger Zeit. In den SSD-Benchmarks kann das Bild aber auch ein anderes sein, denn je nachdem ob sequentielles oder zufälliges Lesen und Schreiben bei unterschiedlichen Dateigrößen ausgeführt wird, unterscheiden sich auch die Ergebnisse zu den vorher verwendeten SSDs. Insgesamt aber kann der Einsatz der PCI-Express-SSD, die wir auch im neuen Mac Pro wiedersehen werden, befürwortet werden.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (11) VGWort