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Handliche Gaming-Notebooks sind in diesem Jahr en vogue. Seien es Geräte mit kleinen Display-Diagonalen und einem entsprechend niedrigen Gewicht oder einer Ultrabook-ähnlichen flachen Bauweise, dicke Gaming-Bomber haben in diesem Jahr ernsthafte Konkurrenz bekommen. Ein besonders flaches 17-Zoll-Modell mit GeForce GTX 765M und weiteren High-End-Komponenten ist das neue MSI GS70. Dass eine extreme Abspeckkur wie so oft nicht nur Positives zutage fördert, zeigt unser Test.
Seit nunmehr drei Jahren versucht Intel (und Apple noch etwas länger) mit seinen Ultrabooks eine besonders flache Ästhetik im mobilen Computer-Markt zu etablieren. Dass sich diese optische Veränderung natürlich auch auf andere Bereiche auswirkt, ist klar. Entsprechend versuchen auch die Hersteller von Gaming-Modellen, mit immer kleineren und flacheren Geräten die Kunden zu locken. Allen voran Razer hat mit seinen Blade-Modellen schnell die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, bietet die Modelle aber nicht in Deutschland an. Mit dem MSI GE40 hatten wir vor Kurzem einen kleinen aber flotten 14-Zöller im Test, während das Alienware 14 zwar eine ähnlich kleine Diagonale besitzt, aber normal dick gebaut ist. Deutlich enger wird es im großformatigen Segment, denn da setzen die Hersteller beinahe durch die Bank auf normal dimensionierte Gamer. Einen Vorstoß wagt nun MSI mit dem GS70, das ein flaches Gehäuse mit einer absoluten Luxus-Ausstattung kombiniert. So gibt es einen aktuellen Haswell-4-Kerner, eine GeForce GTX 765M und insgesamt vier Laufwerke. Dass sich all dies natürlich auch auf den Preis auswirkt, versteht sich von selbst, denn das MSI GS70 ist mit einem Preis von rund 1700 Euro alles andere als ein Schnäppchen. Damit konkurriert es nicht nur mit den bereits erwähnten kleineren Gamern, sondern auch mit Performance-Geräten wie dem ASUS G750 oder dem Deviltech Devil 7800 – die sind aber natürlich deutlich weniger transportabel.
Flach, flacher, GS70
Das Highlight von MSIs GS70 ist natürlich das Gehäuse. Liegt der 17-Zöller zugeklappt auf dem Tisch, man könnte meinen, ein klassisches Multimedia-Gerät vor sich zu haben und nicht ein Gaming-Gerät, das (soviel sei schon einmal verraten) die meisten aktuellen Games ohne Einschränkungen flüssig auf den Bildschirm zaubert. Zugeklappt misst das GS70 gerade einmal knappe 22 mm, womit die Ultrabook-Spezifikationen (zumindest in dieser Kategorie) nur knapp verfehlt wird. Einzig das rote MSI-Logo spricht für MSIs Gaming-Serie, denn mit Blick auf die bisherigen Gaming-Modelle des Herstellers wirkt das GS70 enorm schlicht und zurückhaltend. Das gilt auch für den Innenraum, denn auch hier setzt MSI auf den dunkelgrauen Farbton und verzichtet bewusst auf Eye-Catcher. Einzig die Anordnung des Keyboards zeigt schon jetzt, dass MSI ein wenig tricksen musste, denn die Tastatur sitzt ungewohnt weit vorne im Top-Case, sodass dahinter noch viel Platz für die Kühlung bereitsteht. Mit einem Gewicht von 2,6 kg ist das GS70 für ein Gaming-Gerät leicht – wer aber wirklich auf der Suche nach einem ständigen mobilen Begleiter ist, der wird sich sicher nicht im 17-Zoll-Segment umsehen.
Als Material setzt MSI auf Aluminium. Dass Leicht- und Flachbau aber dennoch an seine Grenzen kommen kann, zeigt beispielsweise der Deckel. Der ist nicht besonders verwindungssteif und lässt sich vergleichsweise leicht verdrehen. Auch der Schließmechanismus des Deckels lässt Luft nach oben, denn wirklich satt schließt das GS70 nicht.
Anschlusstechnisch geht MSI bei seinem 17-Zöller hingegen in die Vollen. Das zeigen die drei digitalen Bildausgänge in Form von HDMI und gleich zwei Mini-Displayports. Genutzt werden können alle drei parallel. Zum Datenaustausch gibt es vier USB-3.0-Anschlüsse sowie einen RJ45-Port, dessen Gigabit-LAN analog zum WLAN über eine Killer-NIC genutzt werden kann. Abgerundet wird das Anschlussportfolio von drei Klinkebuchsen und einem 3-in-1-SD-Cardreader. Nicht ganz optimal gelingt die Aufteilung der Schnittstellen auf die Seitenteile. Da der hintere Teil des Gehäuses recht großflächig für die Kühlung genutzt werden muss, wandern alle Buchsen zwangsläufig recht weit nach vorn. Zwar bemüht sich MSI die Schnittstellen so weit wie möglich nach hinten zu schieben, egal auf welcher Seite des Geräts die Maus genutzt wird, zu Problemen bei der Kabelführung kann es stets kommen.
Als Besonderheit setzt MSI bei seinem Gaming-Notebook wieder einmal auf eine Tastatur des Gaming-Spezialisten Steelseries. Entsprechend ist es nicht verwunderlich, dass die Tastatur mit einem erstklassigen Schreibverhalten aufwarten kann. Der Anschlag erfolgt knackig präzise und das leicht flexende Top-Case übt nur einen kleinen Einfluss aus. Der Hub fällt nicht allzu lang aus und ist genau richtig dimensioniert. Das Keyboard besitzt darüber hinaus eine praktische Hintergrundbeleuchtung, die in mehreren Farben und Zonen konfiguriert werden kann. Das Touchpad ist angemessen dimensioniert und bietet gute Gleiteigenschaften. Der Druckpunkt fällt hingegen etwas undefiniert aus.