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Für rund 2200 Euro bekommt man die „Vernunftsversion“ des Alienware 18, wenn man bei einem 18-Zoll-Notebook zu diesem Preis denn überhaupt davon sprechen kann. Fest steht aber: Wer sich ein 18-Zoll-Notebook zulegt, will kompromisslose Leistung ohne Abstriche. Daher heißt es bei unserer Konfiguration … nicht kleckern, sondern klotzen. Das wirkt sich natürlich auf den Preis aus, ist in diesem Fall aber (so paradox es auch klingen mag) wirklich das sinnvollste Herangehen. Die Hardwarekonfiguration kommt uns dabei im Kernbereich recht bekannt vor, denn das schon vor einiger Zeit von uns getestete Schenker Technologies XMG P723 Pro nutzt die gleiche CPU und ein identisches Grafikkarten-Setup. Auch der Preis der beiden Probanden liegt mit 3300-3600 Euro in einem ähnlichen Bereich.
Dass für diesen Preis keine allzu großen Kompromisse eingegangen werden müssen, versteht sich von selbst. So wurde als Prozessor Intels Core i7-4930MX ausgewählt, wobei der X natürlich für die sündhaft teure Extreme Edition steht. Der 4-Kerner, der dank Hyperthreading bis zu acht Aufgaben gleichzeitig bearbeiten kann, taktet minimal mit 3000 MHz und kann bei der Belastung von nur einem Kern kurzzeitig auch mit 3900 MHz takten. Der L3-Cache fällt mit 8 MB etwas größer aus als bei den kleineren Geschwistern, die „nur“ auf 6 MB zurückgreifen können. Die TDP liegt hingegen anders als bei den Geschwistern bei 57 Watt, also zwei Watt über der Vorgänger-Generation. Als GPU kommt Intels HD4600 zum Einsatz, die im Fall des 4930MX mit 450-1350 MHz zu Werke geht. In der Praxis bedeutet dies 6,58 Punkte im Cinebench 11. Etwas anders formuliert könnte man auch sagen, dass das Alienware 18 für jede Lebenslage mehr als genügend Leistung bietet und auch vor komplexesten Aufgaben nicht zurückschreckt. So werden nicht nur leidenschaftliche Gamer glücklich, sondern auch Videoproduzenten oder Fotofans. Wer allerdings etwas Vernunft walten lässt, gibt sich auch mit einem Core i7-4700MQ zufrieden, denn auf die Gaming-Leistung wirkt sich ohnehin in erster Linie das verbaute GPU-Gespann aus.
Bei der GPU-Bestückung geht Alienware in die Vollen und setzt auf ein SLI-Gespann, bestehend aus zwei GeForce GTX 780M-GPUs, also der aktuellen Speerspitze aus dem Hause NVIDIA. Die GPUs kosten zwar ordentlich Geld, lassen dafür aber das Herz eines jeden Gamers höher schlagen. Dabei handelt es sich zwar im Grunde genommen lediglich um eine aufgebohrte Version der GeForce GTX 680MX, dem Kepler-Nachfolger der GeForce GTX 680M. Deren 1536 Shadereinheiten takten analog zum Kern mit 823 MHz, der 4 GB fasende GDDR5-Grafikspeicher wird über ein 256 Bit breites Interface angebunden und geht mit 1250 MHz zu Werke. Dass es die beiden GPUs durchaus in sich haben, zeigt ein Blick auf unsere Benchmark-Ergebnisse. Anspruchslosere Engines stellen nicht das geringste Problem für die beiden Grafikkarten dar. Sowohl in GRID 2, als auch in Bioshock: Infinite werden in hohen Qualitätssettings und der nativen Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten dreistellige Frameraten erreicht. Seine Muckis lässt das Alienware 18 aber erst dann wirklich spielen, wenn es anspruchsvoller wird, denn auch in Metro 2033 oder Hitman: Absolution werden hohe zweistellige Ergebnisse erzielt. So gibt es auf jeden Fall noch genügend Puffer für die Zukunft, denn eines steht fest: Das Alienware 18 wird noch für eine lange Zeit die Herzen von Power-Usern höher schlagen lassen – muss es zu seinem Preis natürlich auch. Allerdings muss das Alienware 18 auch Kritik einstecken, denn im direkten Vergleich mit dem Schenker Technologies XMG P723 zieht Alienwares Dickschiff den Kürzeren.
In die Vollen geht Alienware auch beim Storage-Segment. Als Systemlaufwerk (und für noch etwas mehr Daten) wird eine SSD mit 512 GB geboten – die belastet das Budget natürlich nicht allzu knapp. Dafür liefert sie eine erstklassige Leistung und erreicht in unseren Tests eine Transferrate von rund 530 MB/Sek., die Zugriffszeit von 0,45 ms sorgt für das gewohnt smoothe Verhalten eines SSD-Systems. Damit aber nicht genug, gibt es auch noch eine mechanische HDD als Massenspeicher. Die 750 GB fassende HDD arbeitet zwar deutlich langsamer, für große Datenmengen eignet sie sich aber auf jeden Fall. Insgesamt stehen in unserer Konfiguration also rund 1,25 TB zur Verfügung, was auch für größere Datenmengen problemlos ausreichen sollte. Wer etwas Vernunft walten lässt, nutzt lediglich eine 256er SSD, spart dadurch Geld und hat noch immer ein ausreichendes Speichervolumen, um genügend Applikationen auf dem schnellen Laufwerk unterzubekommen. Beim Arbeitsspeicher setzt Alienware auf 16 GB, was gemessen an der Ausrichtung des Alienware 18 stimmig ist. Der Speicherdurchsatz liegt mit 19,72 GB/Sek auf dem von Haswell gewohnt hohen Niveau. Die Gesamtperformance stimmt beim Alienware 18 auf jeden Fall. Das bestätigen auch unsere Messungen mit PC Mark 8. Im Home-Test erreicht der 18-Zöller 4886 Punkte, während es im Creative-Test 4262 Punkte sind – Leistungen auf höchstem Niveau.
Dass das Thema des Stromverbrauchs und der Akkulaufzeit bei einem 18-Zöller dieses Kalibers anders gehandhabt wird als bei normalen Notebooks, versteht sich beinahe von selbst. Das zeigt auch ein erster Blick auf die Messergebnisse schnell. Bereits im Idle konsumiert das Alienware 18 mit 75,5 Watt mehr als die meisten Notebooks unter Volllast. Hier macht es sich stark bemerkbar, dass die beiden Grafikkarten nicht „on the fly“ deaktiviert werden können und entsprechend auch im Leerlauf stetig mitarbeiten. Um welches Kaliber es sich bei den GPUs handelt, zeigt aber erst die Volllast-Messung, denn hier stehen am Ende 290,1 Watt auf dem Zähler. Damit konkurriert unser Testkandidat mühelos mit vielen Gaming-Desktops – aber die sollen schließlich auch abgelöst werden. Da Alienware aber einen riesigen Akku mit 86 Wh verbaut, hält der Maxi sogar überraschend lange fernab einer stetigen Stromversorgung durch. Im Leerlauf hält unser Testkandidat ordentliche 138 Minuten durch, unter Last bleiben aber nur 47 Minuten übrig. Stellt sich nur die Frage, wer wirklich 5,5 kg herumschleppen möchte.
Das Kühlsystem des Alienware 18 hat mit den verbauten High-End-Komponenten ordentlich zu tun. Allerdings stehen diesem im monströsen 18-Zoll-Gehäuse mehr Luftvolumen als beispielsweise beim XMG P723 zur Verfügung. Das macht sich an den Temperaturen bemerkbar, denn sowohl die CPU (76 °C) als auch die beiden GPUs (82 °C) bleiben auch unter extremer Volllast in normalen Bereichen. Noch deutlicher zeigt sich dies aber bei der Lautstärke, denn das Alienware ist für ein Gaming-Notebook dieser Leistungsklasse vergleichsweise leise – wirkliche Leisetreter sehen natürlich dennoch anders aus.