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Dell XPS 15 (2013) im Test - Display und Fazit

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Noch eher selten anzutreffen sind Displays auf IGZO-Basis. Hier wird das namensgebende Indium-Gallium-Zink-Oxid als Silizium-Ersatz verwendet, zu den Vorteilen gehören unter anderem kürzere Schaltzeiten, aber auch eine höhere Lichtdurchlässigkeit; im Vergleich zu Silizium-basierten Lösungen kann eine bestimmte Helligkeit bei IGZO-Panels mit schwächerer Hintergrundbeleuchtung erreicht werden. Dabei hat Dell an dieser Stelle nicht gespart. Denn mit bis zu 447 cd/m2 erreicht das XPS 15 Werte, die selbst für den Einsatz in sehr hellen Umgebungen ausreichen. Allerdings werden flächendeckend nur 363 cd/m2 erreicht, die Homogenität liegt dementsprechend bei gerade noch guten 81 Prozent. Dabei entpuppen sich gerade die beiden äußeren Drittel als deutlich dunkler, bei Bildschirminhalten mit hohem Schwarzanteil lässt sich dies mit bloßem Auge erkennen.

QHD+-Auflösung und Helligkeit gefallen, die Farbtemperatur nicht

QHD+-Auflösung und Helligkeit gefallen, die Farbtemperatur nicht

Ein weiterer Wermutstropfen: Mit durchschnittlich über 7.400 Kelvin wird Weiß nicht farbneutral dargestellt, hier und da ist ein leichter Blaustich zu erkennen. Immerhin fällt das Kontrastverhältnis mit 1.354:1 wieder überzeugend aus. Eine besondere Erwähnung verdient hat die verwendete QHD+-Auflösung. Diese bietet 3.200 x 1.800 Pixel, was eine Bildpunktdichte von 235 ppi bedeutet. Gegenüber Full HD  - 141 ppi - bedeutet dies zwar „nur“ einen Anstieg um etwa zwei Drittel, die Unterschiede sind aber problemlos erkennbar. Schriften und feine Strukturen werden deutlich schärfer dargestellt, was gerade beim Lesen große Vorteile bietet.

bench display

Da Dell auf Windows 8.1 setzt, ist aber auch die Skalierung ein weitaus geringeres Problem, als es noch unter Windows 8 der Fall war. Vor allem die Bedienung per Touchscreen - der Sensor erkennt alle Eingaben ohne Mühe - ist so auf dem klassischen Desktop einfacher, da Microsoft hier endlich Hand angelegt hat. Allerdings sind noch immer nicht alle Probleme im Zusammenhang mit derart hohen Auflösungen aus dem Weg geräumt. Denn im Test verweigerte so manches Programm (Bioshock Infinite, PC Mark 7, 3D Mark, 3D Mark 11) die Arbeit, erst eine Verringerung auf 1.920 x 1.080 Pixel konnte Abhilfe schaffen.

Fazit

Je teurer eine Anschaffung, desto höher sind die Erwartungen. Denn wer sich für ein im Vergleich teureres Notebook - oder anderes Stück Hardware - entscheidet, verlangt in der Regel mehr für sein Geld, sei es nun eine Mehrausgabe für einen schnelleren Prozessor oder eine größere SSD. Deshalb ist es nur normal, die Messlatte für das XPS 15 hoch anzusetzen, immerhin rangiert Dells Neuling gemessen am Preis in der Königsklasse.

Verarbeitung nicht auf gewohntem Niveau

Verarbeitung nicht auf gewohntem Niveau

In puncto Leistung kann er durchaus überzeugen, wenn man Gewicht und Maße berücksichtigt. Mit ausreichend Leistung im Produktiveinsatz steht Office und Co. nichts im Wege, vor allem CPU und SSD sorgen hier für ordentlich Tempo. Zusammen mit dem sehr hochauflösenden und kontrastreichen Display bietet das XPS in diesem Bereich einen hohen Komfort, der durch die gewohnte Tastatur sowie das sehr gute Touchpad, aber auch den präzisen Touch-Sensor noch gesteigert wird. Hinzu kommt, dass die Rechenkraft auch abseits von Steckdosen für einen ausreichend langen Zeitraum genutzt werden kann, die 91 Wh des Akku lechzen frühestens nach gut 2 Stunden nach einem Ladegerät. Wer die Technik weniger stark fordert, kann hingegen meist sogar ganze Arbeitstage mit einer Ladung überbrücken, auch im Zeitalter von „Haswell“ keine Selbstverständlichkeit. Gleiches gilt für das durchdachte Gehäuse mit seinen zahlreichen Schnittstellen, aber auch die überzeugende Haptik.

Leider ist es Dell aber nicht gelungen, den Thron zu erobern. Denn hier und da stören einige Mängel den ansonsten hervorragenden Eindruck. So ist man in den Punkten Verarbeitungsqualität und Verwindungssteife von anderen aktuellen XPS-Modellen besseres gewöhnt. Ebenfalls einen leichten Nachgeschmack hinterlässt die gerade noch gute Ausleuchtung des Display sowie die etwas zu kühle Farbdarstellung. Dass es hingegen Probleme mit einigen Programmen in Bezug auf die Auflösung der Anzeige gibt, kann Dell nicht angelastet werden; immerhin hat Microsoft mit Windows 8.1 endlich für eine halbwegs überzeugende Skalierbarkeit gesorgt. Sehr wohl auf das Konto der Texaner geht aber die Temperaturentwicklung des Gehäuses, die stellenweise deutlich oberhalb der kritischen Marke liegt. Hier täte man gut daran, für Abhilfe zu sorgen. Ähnliches gilt für den Lüfter, der bei vollen Touren klar in den Vordergrund drängt. Zumindest vermag er im Innern für ausreichend Frischluft zu sorgen, denn auch bei hoher Last ist stets die volle Leistung abrufbar.

Trotz kleinerer Mängel ein gutes Gesamtpaket

Trotz kleinerer Mängel ein gutes Gesamtpaket

Zu beachten ist bei aller Kritik aber auch, dass die Zahl der Konkurrenten derzeit noch sehr gering ist. Soll die Bildschirmauflösung oberhalb von Full HD liegen, spielt lediglich Apples MacBook Pro mit Retina Display noch eine Rolle. Zwar bieten auch ASUS mit dem UX51VZ sowie Sony mit dem VAIO Fit Multi-Flip Lenovo mit seinem ThinkPad T540p mehr als 1.920 x 1.080 Bildpunkte, die restliche Ausstattung liegt aber teilweise deutlich unter der des XPS 15. Allen, denen auch ein langsamerer Massenspeicher ausreicht, sei ein Blick auf das Einstiegsmodell des XPS 15 empfohlen. Denn für 1.699 Euro erhält man die gleiche Ausstattung, anstelle einer SSD stecken aber lediglich eine 1 TB fassende HDD sowie ein 32 GB großer SSD-Cache im Gehäuse. An den Kritikpunkten dürfte sich allerdings nichts ändern.

Positive Aspekte des Dell XPS 15 (2013):

  • scharfes und helles Display
  • hohe Systemleistung
  • zahlreiche Schnittstellen
  • überzeugende Eingabegeräte
  • gute Verarbeitungsqualität
  • Kühlsystem bei geriger Last nicht zu hören
  • gute Akkulaufzeiten

Negative Aspkete des Dell XPS 15 (2013):

  • Schwächen in puncto Verwindungssteife
  • Gehäuse wird unter Vollast zu heiß
  • Farbdarstellung zu kühl
  • Lüfter unter Last zu laut
Quellen und weitere Links KOMMENTARE (2) VGWort