TEST

Acer Aspire E 11 im Test - Leistung, Laufzeit und Kühlung

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Während in den beiden größeren Aspire-E-Baureihen leistungsstarke AMD- und Intel-Prozessoren erhältlich sind, muss man sich im 11-Zoll-Ableger mit Celeron- und Pentium-CPUs des Marktführers begnügen. Derzeit steht in Deutschland jedoch nur die Einstiegsvariante E3-111-C45G (NX.MNTEG.003) mit Celeron N2930 zur Verfügung, allerdings in gleich zwei Versionen. Denn auf Wunsch ist das Aspire E 11 auch ohne Betriebssystem erhältlich, dementsprechend sinkt der Preis im Handel um etwa 20 Euro.

Haswell-Ableger auf Atom-Niveau

An der grundsätzlichen Leistung ändert dies aber nichts. Die CPU gehört zur „Haswell“-Familie und wird dementsprechend in 22 nm gefertigt. Geboten werden vier Kerne ohne Hyper-Threading sowie ein Basis- und Turbo-Takt von 1,83 und 2,16 GHz. Zu den weiteren wichtigeren Eckdaten gehören eine TDP von 7,5 und eine SDP von 4,5 Watt, ein 2 MB großer Cache sowie die 64-Bit-Taugleichkeit, von der Acer mit Windows 8.1 64 Bit Gebrauch macht. Nicht zur Verfügung stehen hingegen einige leistungssteigernde Funktionen wie AES-NI, VT-d oder vPro.

Gegenüber den Core-Modellen deutlich abgespeckt wurde die integrierte Grafikeinheit. Verbaut wird das Modell HD Graphics (GT1), das mit lediglich 10 Execution Units auskommen muss und Taktraten zwischen 313 und 854 MHz erreicht. Zum Vergleich: Die Version GT2 (HD Graphics 4200, 4400 und 4600) verfügt über die doppelte Anzahl an Einheiten. Allein dies mach deutlich, dass der N2930 nicht für grafik-intensive Aufgaben konzipiert ist.

Intel Inside, Leistung nicht

Intel Inside, Leistung nicht

Aber auch der CPU-Part des Chips unterbietet den der Core-Prozessoren. So erreicht die CPU im Cinebench 11 1,27 Punkte und somit nur geringfügig mehr als aktuellen Atom-Lösungen der „Bay Trail-T“-Generation. Größer wird der Leistungsvorsprung jedoch, wenn auch die GPU eine Rolle spielt. So werden im 3DMark-Szenario Ice Storm immerhin gut 19.000 Punkte erreicht, im Cloud-Gate-Test sind es noch annähernd 1.500 Punkte. Gedanken in Richtung Spieletauglichkeit verbieten sich aber dennoch.

Cinebench 11

CPU

Punkte
Mehr ist besser

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Erschwerend hinzu kommt, dass Acer lediglich 2 GB Arbeitsspeicher verbaut. Damit ist das Notebook aber auch schon mit einigen alltäglichen Aufgaben überfordert. Denn selbst zwei oder drei geöffnete Tabs im Browser bringen das Aspire E 11 mitunter an seine Grenzen, der Wechsel zwischen laufenden Anwendungen wird zäh - mitunter kam es im Test zu sekundenlangen Aussetzern. Aber auch der Massenspeicher in Form einer 500 GB fassenden HDD wirkt als Bremse, in der Spitze werden hier lediglich rund 69 MB pro Sekunde übertragen. Dass im PCMark 8 nur gut 1.300 Punkte erreicht werden, überrascht also nicht.

Im Zweifelsfall kann der - geübte - Nutzer aber Hand anlegen und Festplatte und Arbeitsspeicher tauschen, respektive erweitern. In Bezug auf letzteren gilt zu beachten, dass nur ein Slot zur Verfügung steht; angesichts einer CPU mit Zweikanal-Unterstützung ein Stück weit irritierend.

Kleiner Akku, große Laufzeit

Der niedrige Preis des Aspire E 11 hat auch einen vergleichsweise kleinen Akku zur Folge. Mit einer Kapazität von 30 Wattstunden bewegt er sich auf einem Niveau mit verschiedenen Windows-Tablets wie dem Schenker Element oder dem ASUS Transformer Book T100. Allerdings kann Acers Notebook in Sachen Laufzeit nicht mit den andersartigen Konkurrenten mithalten, der Energiebedarf der Celeron-CPU übertrifft im Mittel den der Atom-Prozessoren. Mit über 4,5 Stunden im leerlauf-ähnlichen Betrieb und über drei Stunden unter Last (Battery Eater Reader’s Test und Classic) werden aber noch akzeptable Werte erreicht. Die 4 Stunden im PCMark 8 können hingegen durchaus als gut eingestuft werden. Berücksichtigt man hier den Bedarf von Display und restlicher Hardware, offenbart sich der Celeron-Prozessor als sparsam: Im Leerlauf benötigt der Rechner bis zu knapp 7 Watt, unter voller Last sind es rund 14 Watt.

Leise und gebremst

Bei einem so geringen „Verbrauch“ stellt die Kühlung kein größeres Problem dar. Der verbaute Lüfter hält die CPU ausreichend kühl, selbst nach langen Volllastphasen bleibt man mit 71 Grad Celsius deutlich unterhalb der kritischen 100 Grad. Das Versprechen, das Aspire E 11 werden „flüsterleise“ gekühlt, wird dabei sogar eingehalten. Zwar arbeitet der Lüfter auch im Leerlauf beinahe permanent, mit 32,5 dB(A) bleibt er jedoch angenehm leise. Wird der Prozessor gefordert, erhöht sich die Lautstärke lediglich auf ebenfalls sehr gute 33,4 dB(A); im Test war die Festplatte in diesem Fall das lauteste Bauteil. Im Griff hat das Kühlsystem aber auch die Wärmeentwicklung des Gehäuses. In der Spitze wurden im Test gut 38 Grad Celsius an der Ober- und rund 42 Grad Celsius an der Unterseite ermittelt; im Leerlauf konnten 35 und 38 Grad Celsius gemessen werden.

Auch die Unterseite wird nicht übermäßig warm

Auch die Unterseite wird nicht übermäßig warm

Im Volllasttest fiel jedoch eine gravierende Schwäche auf. Denn schon nach wenigen Sekunden konnte die CPU weder den Turbo- noch den Basistakt halten. Statt dessen schwankte der Takt zwischen 500 und 1.500 MHz. Im Extremfall bedeutet dies: Wird das Notebook gefordert, kann nicht die gesamte Leistung abgerufen werden. Bei alltäglichen Aufgaben tauchte das Problem jedoch nicht auf.

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