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Acer Predator 15 im Test

Gelungener Einsteig in den Gaming-Markt

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Mit seinen Predator-Notebooks steigt Acer nun endgültig in den Markt der Gaming-Notebooks ein. Zwar hatte man mit den Black-Edition-Geräten der V15-Reihe schon einige mobile Spielekisten im Programm, die wurden jedoch maximal von einer NVIDIA GeForce GTX 960M angetrieben und eignen sich damit nur bedingt für den ambitionierten Spieler. Die neuen Predator-Modelle gibt es immerhin bis zur deutlich leistungsstärkeren GeForce GTX 980M und werden mit einer potenten Skylake-CPU, einer schnellen SSD samt großer 2,5-Zoll-Festplatte sowie mit zahlreichen weiteren Gaming-Features ausgestattet. Wenige Tage nach dem Marktstart steht das Acer Predator 15 bei uns auf dem Teststand.

Schon seit einigen Jahren zeigt Acer große Ambitionen im eSports-Bereich. Unter anderem unterhalten die Taiwaner ein eigenes Profi-Team, welches vor allem in FIFA 16 sehr erfolgreich ist und schon einige Weltmeistertitel gewinnen konnte. Diese Zusammenarbeit nutzt man, um seine Gaming-Produkte stets zu verbessern und diese an die Bedürfnisse der Spieler anzupassen. Der Headset-Halter aus den Desktop-Systemen ist hier sicherlich eines der bekanntesten Beispiele. Bislang gab es die Predator-Geräte lediglich als Desktop-Rechner. Im Rahmen der IFA 2015 weitete man die Produktfamilie auf weitere Geräte-Klassen aus und kündigte mit dem Predator 15 und dem Predator 17 seine ersten offiziellen Gaming-Notebooks an – sogar ein Tablet speziell für Spieler stellte man vor.

Alle Predator-Notebooks werden allesamt von einem aktuellen Skylake-Prozessor angetrieben und lassen sich mit schnellen GeForce-Grafikkarten der Maxwell-Generation kombinieren. Das Angebot reicht bis hin zur NVIDIA GeForce GTX 980M. Dazu gibt es bis zu 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher, schnelle SSDs für das Betriebssystem und die wichtigsten Programme sowie eine herkömmliche Magnetspeicher-Festplatte mit ausreichend Speicher für die eigene Spielesammlung. Eine beleuchtete Tastatur inklusive Makro-Tasten und gekennzeichneten Gamer-Tasten, einen zusätzlichen Lüftereinschub für niedrigere Temperaturen und ein 15,6 bis 17,3 Zoll großes Display gehören ebenfalls zur Grundausstattung. Ab etwa 1.800 Euro sind die Predator-Notebooks seit Beginn des Monats erhältlich.

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Unsere Testversion wird im Handel derzeit zu einem Preis von rund 2.199 Euro angeboten, hält dafür aber so einiges für den ambitionierten Spieler bereit. Angetrieben wird unser Muster von einem Intel Core i7-6700HQ, insgesamt 16 DDR4-Arbeitsspeicher und einer NVIDIA GeForce GTX 980M mit 4.096 MB VRAM. Windows 10 sowie die wichtigsten Programme hat Acer auf einer 256 GB großen SSD installiert, eine 2,5-Zoll-Festplatte mit 1 TB Speicher gibt es ebenfalls. Im Gegensatz zu anderen Herstellern legt Acer großen Wert auf eine saubere Windows-Installation und verzichtet auf unnötige Software-Tools.

Installiert sind einige für Spieler durchaus nützliche Tools. Darunter ist nicht nur der XSplit Gamecaster, womit sich Spielesequenzen aufnehmen und live ins Internet streamen lassen, sondern auch die hauseigene PredatorSense-Software. Darüber können nicht nur die aktuellen Temperaturen von Grafikkarte und Prozessor ausgelesen werden, sondern auch die Hintergrundbeleuchtung eingestellt und die Makro-Tasten konfiguriert werden. Die Geschwindigkeit der Lüfter kann ebenfalls bestimmt werden, genau wie das DustDefender-Feature. Ist dieses aktiviert, kehrt das Notebook die Rotationsrichtung der Lüfter regelmäßig für ein paar Sekunden um und setzt die Drehzahlen auf das Maximum. So soll das Acer Predator 15 vor Staubablagerungen geschützt werden. Für die Killer-Netzwerk-Chips und das Audio-System hält Acer ebenfalls umfangreiche Konfigurations-Tools bereit.

Schwarz-rotes Design

Während sich andere Hersteller wie Schenker Technologies oder MIFcom bei ihren Gehäusen die Hilfe eines Drittanbieters ins Haus holen und meist auf ein Barebone von Clevo zurückgreifen, hat sich Acer für seine Predator-Geräte für eine Eigenentwicklung entschieden. Hier setzt man ausschließlich auf schwarz-rote Designelemente, ist allerdings deutlich mutiger als die Konkurrenz. Auf der Geräte-Rückseite gibt es dicke Lüftungsschlitze, auf dem Bildschirmdeckel ziert das Predator-Logo, welches im Betrieb rot beleuchtet wird. Acer setzt ausschließlich auf Kunststoff, wobei der Gaming-Bolide vollständig von einer Soft-Touch-Oberfläche überzogen ist. Mit Abmessungen von 391 x 299,5 x 38,5 ist der 15-Zöller nicht gerade handlich und verglichen mit anderen Geräten etwas größer und vor allem dicker. Beim Gewicht reicht man mit 3,4 kg eher an einen 17-Zöller heran.  

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Acer Predator 15

Dafür kann sich die Verarbeitungsqualität sehen lassen. Das Gehäuse gibt an keiner Stelle nach, die Scharniere sind sehr stabil.

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Acer Predator 15

Dass das Acer Predator 15 ein waschechtes Gaming-Notebook ist, wird bei der Tastatur deutlich. Hier sind nicht nur die wichtigsten Gamer-Tasten wie die Pfeil- oder WASD-Tasten farblich hervorgehoben, auch fünf zusätzliche Makro-Tasten, die sich über die eigene PredatorSense-Software konfigurieren lassen, stehen bereit. Über eine Umschalttaste kann sogar durch verschiedene Profile geschaltet werden. Die Beleuchtung ist allerdings sehr farbenfroh, denn während der linke Teil der Tastatur passend zur äußeren Farbgestaltung des Predator 15 rot leuchtet, erstrahlt der Nummernblock in blauer Farbe. Warum Acer diesen farblich noch einmal abgrenzen wollte, erschließt sich uns nicht.

Die Tasten bieten dafür einen guten Hub, sind mit 15 x 15 mm ausreichend groß und auch der Druckpunkt ist erstklassig. Gamer und Vielschreiber kommen hier voll auf ihre Kosten.

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Acer Predator 15

Anders beim Touchpad. Dieses ist mit Abmessungen von 106 x 65 mm zwar ausreichend groß dimensioniert und besitzt durchaus gute Gleiteigenschaften, jedoch werden die Eingaben weniger präzise umgesetzt und geraten teilweise sogar ins Stocken. Die Tasten für den linken und rechten Mausklick werden dediziert ausgegeben, beide sind vom Druckpunkt her jedoch viel zu schwammig. Gamer werden ohnehin zu einer zusätzlichen Maus greifen. Lobenswert: Dann lässt sich das Touchpad über eine kleine Taste auf der rechten Seite komplett abschalten. Diese kleine Umschalt-Taste bringt im Übrigen eine weitere Farbe mit sich: Grün.

Viele moderne Anschlüsse

Bei den Anschlüssen wird Acer dem Anspruch vieler Gamer gerecht. Hier finden sich gleich vier USB-3.0-Schnittstellen, zwei Video-Ausgänge, eine Ethernet-Buchse und sogar ein USB-3.1-Typ-C mit Thunderbolt-3-Unterstützung. Nicht ganz so üppig fällt die Audio-Ausgabe aus. Hier gibt es lediglich zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen – das reicht immerhin für den Anschluss eines Headsets.

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Acer Predator 15

Auf der linken Seite hat Acer die beiden 3,5-mm-Klinkenbuchsen, zwei USB-3.0-Ports und den Kartenleser untergebracht. Die Platzierung ist vorteilhaft, denn alle Anschlüsse sind an die hintere Stelle gerückt, was den Kabelsalat auf dem Schreibtisch reduziert. Das optische Laufwerk lässt sich auf Wunsch gegen eine zusätzliche Lüftereinheit tauschen. Dann wird die Kühlung des Acer Predator 15 bei etwa gleicher Lautstärke optimiert und CPU und GPU auch von vorne mit Frischluft versorgt. In der Praxis bringt das aber gerade einmal zwei bis drei Grad. Die Einheit liefert Acer bei all seinen Predator-Notebooks kostenlos mit. Ab Werk war bei unserem Testgerät ein Blu-ray-Brenner verbaut.

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Acer Predator 15

Auf der rechten Seite hat Acer ganz am Rand die Ethernet-Buchse platziert. Diese arbeitet mit Gigabit-Geschwindigkeit, lässt sich zur Verbesserung der Ausfallsicherheit aber auch der Performance mit dem drahtlosen Killerchip koppeln. Fällt die drahtlose Verbindung zum Router aus, schaltet das Acer Predator 15 automatisch auf die Ethernet-Verbindung um, um die Multiplayer-Runde nicht kampflos zu beenden. Für externe Monitore gibt es einen HDMI- und DisplayPort-Ausgang. Das Acer Predator 15 unterstützt darüber NVIDIAs G-Sync-Technologie, das eingebaute Display kann dies allerdings nicht. Ganz links gibt es noch einen USB-3.1-Anschluss, welcher zudem als Thunderbolt-3-Anschluss genutzt werden kann und Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 GBit/s überträgt. Dazwischen stellt das Acer Predator 15 zwei weitere USB-Ports zur Verfügung.

Starke High-End-Hardware

Unsere Version des Acer Predator 15 wird von einem Intel Core i7-6700HQ samt 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher im Dual-Channel-Modus und von einer NVIDIA GeForce GTX 980M mit 4 GB Videospeicher angetrieben. Damit entspricht das Acer-Gerät dem aktuellen Gaming-Standard. Schneller wären nur ein Intel Core i7-6820HK und die erst kürzlich vorgestellte NVIDIA GeForce GTX 980 gewesen, welche 1:1 dem Desktop-Modell entspricht. Dazu gibt es eine LiteOn-SSD sowie eine 2,5-Zoll-Festplatte.

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Acer Predator 15

Das Acer Predator 15 glänzt nur so vor Features. Beworben werden anderem das FrostCore-Feature, womit sich das DVD-Laufwerk gegen eine zusätzliche Kühleinheit tauschen lässt, das Killer-DoubleShot-Pro-Feature, bei dem WLAN und Ethernet zusammenarbeiten, die hochwertigen Lautsprecher – auf der Unterseite gibt es einen eigenen Subwoofer – die oben genannte PredatorSense-Software sowie die Thunderbolt-Schnittstelle und G-Sync über externe Monitore.

Preise und Verfügbarkeit
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