TEST

Acer Predator 15 im Test

Gelungener Einsteig in den Gaming-Markt - Leistung, Laufzeit, Kühlung

Portrait des Authors


Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim Acer Predator 15 keinerlei Abstriche gemacht werden müssen. Wie bei jedem anderen Notebook-Test gilt auch hier: Unsere Testkonfiguration sollte lediglich als Vorschlag angesehen werden, denn in vielen Bereichen gibt es die Predator-Familie auch mit anderen Komponenten.

Systemleistung

Herzstück unseres Testmusters ist ein Intel Core i7-6700HQ, welcher bereits der aktuellen Skylake-Generation entspringt und damit im fortschrittlichen 14-nm-Verfahren vom Band läuft. Dieser stellt insgesamt vier Rechenkerne zur Verfügung, die sich mit einer Geschwindigkeit von 2,6 bis 3,5 GHz ans Werk machen und dank SMT-Support bis zu acht Threads gleichzeitig bearbeiten können. Dazu gibt es einen klassenüblichen 6 MB großen L3-Cache. Die maximale Leistungsaufnahme gibt Intel mit 45 W an.

acer predator 15 cpuz

Nicht jeder Hersteller nutzt den DDR4-Speichercontroller der Skylake-CPU voll aus. Bei seinem Predator 15 aber hat sich Acer für den neuen Speicherstandard entschieden und verbaut zwei Module mit jeweils 8 GB Arbeitsspeicher im Dual-Channel-Modus. Damit erreicht unser Testmuster eine Speicherbandbreite von über 25 GB/s. Im Cinebench-R11.5- und -R15-Benchmark werden hingegen 663 bzw. 7,21 Punkte erreicht, womit der Intel Core i7-6700HQ nicht nur hinter seinen Broadwell-Nachfolger fällt, sondern auch leicht hinter vergleichbare Notebooks. Groß sind die Unterschiede allerdings nicht.

Cinebench 15

CPU

Punkte
Mehr ist besser

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Zusammen mit der 256-GB-SSD kann sich die Performance auch im Alltag sehen lassen. Das LiteOn-Laufwerk liest Daten mit einer Geschwindigkeit von rund 530 MB/s aus und erreicht mittlere Zugriffszeiten von schnellen 0,12 ms. Die zusätzliche 2,5-Zoll-HDD ist nicht ganz so flott unterwegs, bringt es aber immer noch auf eine durchschnittliche Leserate von 90 MB/s, was für das Laden von Spielen durchaus ausreichend ist. Die Modelle anderer Hersteller bringen es hier aber auf Performance-Werte im dreistelligen Bereich. Damit erreicht das Acer Predator 15 im Komprimierungstest von 7-Zip 18.934 MIPS. 

PCMark 8

Creative

Futuremark-Punkte
Mehr ist besser

Gaming-Leistung

Viel wichtiger in einem Gaming-Notebook ist die Grafikkarte. Während im 2D-Betrieb auf die integrierte Skylake-Grafik zurückgestellt wird, schaltet sich im 3D-Betrieb eine diskrete NVIDIA-Grafikkarte zu. Bei unserem Modell ist das eine NVIDIA GeForce GTX 980M mit 4 GB GDDR5-Videospeicher, welche abgesehen von der Non-M-Variante zu den schnellsten Notebook-Grafikkarten zählt.

acer predator 15 gpuz

Sie basiert wie der Desktop-Ableger auf der GM104-GPU, welche der zweiten Generation der Maxwell-Architektur entspringt. Zur Verfügung stehen allerdings nur 12 der sonst üblichen 14 Shadercluster, womit sich die Zahl der Recheneinheiten auf 1.536 ALUs beläuft. An jeden dieser Shadercluster sind weiterhin acht Textureinheiten angeschlossen, womit der NVIDIA GeForce GTX 980M in der Summe 96 TMUs zur Verfügung stehen. Beim Speicher entschied sich Acer für einen 4-GB-Ausbau, wobei es auch Karten mit der doppelten Speichermenge gibt. Die GDDR5-Chips binden über einen 256 Bit breiten Datenbus an und weisen insgesamt 64 ROPs auf. 

Bei den Taktraten hält man sich strikt an die Vorgaben der kalifornischen Grafikschmiede und lässt Chip und Speicher mit 1.038 bzw. 1.253 MHz arbeiten, wobei zumindest der GM204-Grafikchip dank Turbo-Boost auch Frequenzen von mindestens 1.127 MHz erreichen kann. Damit spielt das Acer Predator 15 in der oberen Hälfte unserer Leistungsbenchmarks mit – einzig Notebooks mit vollwertiger NVIDIA GeForce GTX 980 wie beispielsweise das Schenker Technologies XMG U726 sind schneller. 

Tomb Raider

Native Auflösung – High Settings

207.7 XX
154.7 XX
149.6 XX
145.7 XX
144.9 XX
117.6 XX
116.8 XX
71.9 XX
Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

In Kombination mit der Core-i7-CPU kann sich die Leistung durchaus sehen lassen. Aktuelle Spieletitel können problemlos in der nativen Full-HD-Auflösung gespielt werden. In GTA V werden trotz höherer Sichtweite und größerem Detailreichtum als auf der Konsole Bildraten von über 65 FPS erreicht. DiRt Rally und Tomb Raider laufen teilweise mit über 100 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm. Bei The Witcher 3 und Total War Attila sinkt die Bildrate auf etwa 45 FPS ab, beide Titel lassen sich aber noch immer problemlos spielen.

Gute Kühlung

Wer die PredatorSense-Software das erste Mal startet, muss sich in Acht nehmen, denn dann werden die Drehzahlen der Lüfter automatisch auf das Maximum gesetzt, womit das Acer Predator 15 alles andere als ein Leisetreter ist. Wer das Häkchen richtig setzt, wird aber von einer angenehmen Geräuschkulisse belohnt. Unter Windows säuseln die Lüfter mit etwa 35 dB(A) angenehm laufruhig vor sich hin, unter Last drehen sie deutlicher auf und halten das Gaming-Notebook auf einem Niveau von etwa 46 dB(A). Damit liegt das Acer Predator 15 in Sachen Lautstärke im guten Durchschnitt. Die großen Gehäuse-Abmessungen machen sich hier also bezahlt. 

acer predator 15 test 20

Mit dem FrostCore-Einleger kann die Kühlung des Acer Predator 15 verbessert werden.

Probleme bei der Kühlung gibt es nicht. Zwar wird der Prozessor mit 94 °C vergleichsweise warm, zu einem Thermal-Throttling kam es während unserer Tests jedoch nicht – die Skylake-CPU arbeitet durchgehend mit ihrer vollen Leistung. Die NVIDIA GeForce GTX 980M bleibt deutlich kühler und erreicht etwa 72 °C.

Die Oberflächen-Temperaturen können sich ebenfalls sehen lassen, wobei die Handballen-Auflage sowohl im 2D- wie auch im 3D-Betrieb etwas wärmer wird als die Unterseite. Unter Last haben wir Temperaturen von durchschnittlich 22,9 bzw. 23,7 °C gemessen. Für ein Gaming-Notebook dieser Leistungsklasse durchaus keine schlechten Werte. Die Temperaturen liegen bei etwa 20,8 bis 30,8 °C.

bench temp oberseite predator15

Gute Akkuleistung

Auch wenn das Acer Predator 15 mit seinem schweren Gewicht und dem durchaus dicken und großen Gehäuse zu keinem täglichen Weg-Begleiter werden dürfte, kann die Akku-Leistung überzeugen. Im Leerlauf reicht der 90 Wh starke Stromspender für etwa acht Stunden aus, unter Last sinkt die Laufzeit aber auf etwa zwei Stunden. Schuld daran ist nicht nur der durchaus potente Akku, welcher in über drei Stunden vollständig aufgeladen ist, sondern auch die Leistungsaufnahme. Das Acer Predator 15 genehmigt sich im Leerlauf nur knapp über 15 W, im Spielebetrieb zieht das Gerät hingegen fast 160 W aus der Steckdose.