Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim Schenker Technologies XMG U716 nur wenige Abstriche gemacht werden müssen. Wie bei jedem anderen Notebook-Test gilt auch hier: Unsere Testkonfiguration sollte lediglich als Vorschlag angesehen werden, denn in vielen Bereichen gibt es die XMG-U716-Familie auch mit anderen Komponenten.
Systemleistung
Herzstück unseres Testmusters ist ein Intel Core i7-6700, welcher bereits der aktuellen Skylake-Generation entspringt, damit im fortschrittlichen 14-nm-Verfahren vom Band läuft und eigentlich in Desktop-Systemen heimisch ist. Er stellt insgesamt vier Rechenkerne zur Verfügung, die sich mit einer Geschwindigkeit von 3,4 bis 4,0 GHz ans Werk machen und dank SMT-Support bis zu acht Threads gleichzeitig bearbeiten können. Dazu gibt es einen 8 MB großen L3-Cache, welcher im Vergleich zu den HQ-Prozessoren, welche eigentlich in Notebooks verbaut werden, um ein gutes Drittel größer ausfällt. Im Vergleich zum K-Modell muss man allerdings auf den nach oben hin geöffneten Multiplikator verzichten, was die Overcklocking-Fähigkeiten der CPU etwas einschränkt. Die maximale Leistungsaufnahme gibt Intel mit 65 W an. Zum Vergleich: HQ-Prozessoren zeigen sich mit bis zu 45 W deutlich genügsamer und stellen damit geringere Anforderungen an das Kühlsystem.
Bei seinem XMG U716 nutzt Schenker Technologies den DDR4-Speichercontroller des Skylake-Prozessors und verbaut zwei Module mit einer Geschwindigkeit von 2.133 MHz. Den schnellen Dual-Channel-Modus gibt es allerdings erst gegen Aufpreis, denn standardmäßig verbaut man in der Basisversion ein einziges Modul. Unser Testmuster hat hier einen 16 GB großen Arbeitsspeicher vorzuweisen.
Damit bringt es das System auf eine Speicherbandbreite von über 25 GB/s und liegt damit auf dem Niveau aktueller Desktop-Systeme. Gleiches gilt für die Leistung des Prozessors. Im Cinebench-R11.5- und -R15-Benchmark erreicht der Intel Core i7-6700 in unseren Tests 8,95 bzw. 806 Punkte und sticht die üblichen Notebook-Prozessoren mit Leichtigkeit aus. Ein Intel Core i7-6700HQ bringt es hier gerade einmal auf rund 7,2 bzw. 650 Punkte.
Werbung
Überzeugend ist auch die Leistung der SSD mit NVMe-Protokoll. Schenker Technologies entschied sich hier für die Samsung SSD 950 Pro mit 256 GB. Diese bringt es auf eine gewaltige Leserate von über 2,3 GB/s. Geschrieben wird allerdings nicht ganz so schnell. Hier erreicht das M.2-Laufwerk nur etwa 945 MB/s. Verglichen mit anderen SSDs liegt die Performance aber noch immer weit über dem Durchschnitt. Vor allem die zusätzliche Magnetspeicherfestplatte sieht dagegen alt aus. Sie liest Daten gerade einmal mit einer Geschwindigkeit von rund 87 MB/s aus. Als Datengrab für die Spielesammlung ist das aber noch immer ausreichend, fällt die Kapazität mit 1 TB doch viel größer aus. Insgesamt bringt es das Schenker Technologies XMG U716 damit im Komprimierungstest von 7-Zip auf starke 23.257 MIPs. Kleinere Gaming-Notebooks können hier froh sein, die 20.000er-Marke zu durchbrechen.
Gaming-Leistung
Highlight des Schenker Technologies XMG U716 ist aber die Grafikkarte. Hier setzt man auf eine vollwertige NVIDIA GeForce GTX 980, die ihren Desktop-Geschwistern in nichts nachsteht. Wie die normalen PCI-Express-Karten baut auch der Notebook-Ableger auf dem 5,2 Milliarden Transistoren starken GM204-Chip auf, welcher mit 2.048 Shadereinheiten den Vollausbau darstellt. Dabei kommen vier Graphics-Processing-Cluster mit jeweils vier SMM (Maxwell-Streaming-Multiprozessoren) zu je 32 ALUs zum Einsatz. An jeden dieser SMM-Cluster sind zudem acht TMUs gekoppelt, womit insgesamt 128 Textureinheiten zur Verfügung stehen. Den Rotstift weggelassen hat NVIDIA auch beim Speicherausbau. Hier vertraut man weiterhin auf vier Speichercontroller mit 64 Bit, bindet darüber mit 8 GB allerdings die doppelte Speichermenge als üblich an. Dazu kommen 64 Rasterendstufen. Mit einem Speichertakt von 1.750 MHz erreicht die NVIDIA GeForce GTX 980 damit 224 GB/s und überflügelt die M-Version als bislang schnellsten Notebook-Chip um gut 64 GB/s. Der Grafikchip macht sich in unserem Fall mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1.227 MHz ans Werk, was ebenfalls an die Boost-Frequenzen der Desktop-Lösungen heranreicht.
Beim kleineren XMG U716 begrenzt Schenker Technologies die TDP von ehemals 200 auf nun 185 W. Wie unsere ersten Benchmark-Ergebnisse gezeigt haben, ist dieser Umstand allerdings zu verschmerzen. Große Unterschiede zwischen den beiden Versionen der GeForce GTX 980 ergeben sich damit nicht. In Spielen liegt die Differenz meist im niedrigen einstelligen Bereich, wohingegen in synthetischen Benchmarks der Vorsprung der 200-W-TDP-Version mit etwa 10 % höher ausfällt.
Dieser geringe Leistungsunterschied ist auch in unseren Benchmarks ersichtlich. In der Regel sortiert sich das Schenker Technologies XMG U716 knapp hinter dem größeren Bruder ein, gehört aber mit Abstand noch immer zu den schnellsten Gaming-Notebooks am Markt. Aktuelle Spieletitel können damit problemlos in der nativen Full-HD-Auflösung gespielt werden. Trotz einer besseren Bildqualität und einer größeren Sichtweite läuft GTA V mit fast 90 FPS fast dreimal so schnell über den Bildschirm als auf einer Microsoft Xbox One oder Sony PlayStation 4. Die sonst eher anspruchsvollen Titel The Witcher 3 und Total War: Attila laufen mit fast 60 Bildern pro Sekunde ebenfalls sehr flüssig.
Gute Kühlung
Dass die NVIDIA GeForce GTX 980 maximal eine Verlustleistung von 185 W TDP erreichen darf, macht sich zumindest bei der Kühlung des Schenker Technologies XMG U716 bemerkbar. Denn obwohl unser Testmuster im Vergleich zum XMG U726 etwas schlanker ausfällt und dies zu größten Teilen auf Kosten der Kühlung gehen dürfte, bleibt die Grafikkarte mit 72 °C deutlich kühler. Im Schenker Technologies XMG U726 erreicht die NVIDIA GeForce GTX 980 noch über 85 °C. Der Intel-Prozessor wird mit 76 °C etwas wärmer, zu einem Thermalthrottling kommt es während unserer Tests nicht, wobei die CPU nur selten ihren maximalen Boost-Takt von 4,0 GHz erreicht. In der Regel arbeitet der Intel Core i7-6700 mit seinem Basistakt von 3,4 GHz. Im Vergleich zum größeren Schwester-Modell wird das Schenker Technologies XMG U716 allerdings etwas lauter. Im normalen Windows-Betrieb schalten sich die Lüfter je nach Lastzustand nur sporadisch zu und erreichen dann eine Geräuschkulisse von angenehmen 34,6 dB(A). Im Spielebetrieb dreht das Kühlsystem merklich auf, bleibt der magischen 50-dB(A)-Marke aber leicht entfernt. Wir haben in dieser Disziplin 49,3 dB(A) gemessen.
Probleme bei der Kühlung gibt es damit nicht. Auch die Oberflächen-Temperaturen halten sich beim Schenker Technologies XMG U716 in Grenzen. Im Schnitt bleibt unser Testmuster auf der Unterseite etwas kühler als auf der Handballen-Auflage – etwa 1 °C trennen die beiden Geräteseiten voneinander. Die Spitzenwerte haben wir jedoch auf der Unterseite gemessen. Hier wurde das Notebook bis zu 36,2 °C warm.
Keine Ausdauer
Aufgrund der potenten und alles andere als sparsamen Hardware, ist das Schenker Technologies XMG U716 im Akku-Betrieb kein Dauerläufer. Im Leerlauf hält der 82 Wh starke Stromspender immerhin noch knapp drei Stunden durch. Unter Last werden allerdings keine zwei Stunden mehr erreicht. Mithilfe von NVIDIAs Battery Boost können die Laufzeiten in Spielen aber noch deutlich verbessert werden, indem die maximale Framerate begrenzt und die Grafikkarte damit gedrosselt wird. Gerade Spiele, welche ohnehin schon mit einer hohen Framerate über den Bildschirm laufen, profitieren. Ist der Akku voll aufgeladen, zieht unser Testgerät im Leerlauf etwa 36,5 W aus der Steckdose, unter Last werden sogar satte 278,5 W erreicht.