Fazit
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Zwei Geräte, ein Konzept, zwei Interpretationen, ein Fazit: In der jüngeren Vergangenheit gab es nur wenige Fälle, in denen der Test derart anders als erwartet ausfällt. Im Falle des XPS 12 und Galaxy TabPro S ist das aber kein Lob, im Gegenteil. Sowohl Dell als auch Samsung wollen mit ihren 2-in-1-Geräten das klassische Notebook beerben und versprechen nicht nur viel Leistung, sondern auch Antworten auf alle anderen Fragen des mobilen Alltags.
In Teilen wird das auch eingehalten. So überzeugen in beiden Fällen die Displays, Dell liegt sogar noch knapp vor Samsung. Ähnlich sieht es in Sachen Verarbeitung aus, auch wenn Samsung hier doch schon etwas weiter hinter hinkt. Noch größer wird der Abstand, wenn es an die Bewertung der Eingabegeräte geht. Beim XPS 12 macht das Tippen weitestgehend Spaß, da man beinahe eine typische Notebook-Tastatur liefert, beim Galaxy TabPro S erinnert sie hingegen eher an eine typische Nachrüstlösung für Tablets und nicht wie ein Teil des Gesamtkonzepts. Gänzlich abgeschlagen ist Samsung, wenn es um die Schnittstellen geht. Nur eine Typ-C-Buchse, die dann auch noch für das Laden benötigt wird, ist und bleibt ein schlechter Scherz - vor allem, wenn man auch berufliche Nutzer überzeugen will und nicht einmal einen Adapter beilegt. Da macht es Dell mit gleich zweimal Thunderbolt 3 plus Adapter wesentlich besser.
Es gibt aber auch Kategorien, in denen Samsung teils klar führt. Optisch bieten die Südkoreaner das deutlich ansprechendere Gerät, zudem ist es etwas kompakter und leichter. Wichtiger dürfte jedoch sein, dass man trotz des nominell schwächeren Prozessors die höhere Leistung bietet. Und nicht vergessen werden darf, dass Samsung mit deutlich besseren Laufzeiten aufwarten kann, hier zahlt sich der Einsatz des Super-AMOLED-Displays aus.
Dass es allein deshalb schon keinen Gewinner geben kann, dürfte anhand dieser Punkte klar sein. Es kommt aber noch schlimmer, schließlich gibt es auch Punkte, in denen beide Geräte regelrecht enttäuschen. Dazu gehört unter anderem die Beschränkung auf einen respektive zwei Neigungswinkel, die eine optimale Ausrichtung des Displays quasi unmöglich machen. Aber auch die Drosselung der Prozessoren schon bei weniger als Volllast darf nicht sein. Zwar liegt die Schuld dafür in erster Linie bei Intel, aber im Zweifelsfall wäre die Wahl eines Core i3 mit dezentem Lüfter die bessere - und vermutlich auch günstigere - Wahl gewesen; Intel verkauft die Core-M-Chips genauso teuer wie die U-Modelle der i7-Reihe.
Preise ist dabei ein gutes Stichwort. Für das Galaxy TabPro S verlangt der Handel derzeit knapp 1.000 Euro, für das XPS 12 müssen mindestens 1.249 Euro eingeplant werden - das Testmodell schlägt mit 1.799 Euro zu Buche. Die direkte Konkurrenz ist aber schon für viel weniger Geld zu bekommen. ASUS‘ Transformer Book T300 Chi gibt es schon für etwa 600 Euro (Core M, 4 GB RAM, 128 GB SSD, Full HD), das Surface Pro 4 für etwa 900 Euro (Core M, 4 GB, 128 GB SSD) inklusive Stift zuzüglich Tastatur. Hinzu kommen klassische Notebooks, die sich in ein Tablet verwandeln lassen, wie unter anderem das Lenovo Yoga 900S für 1.300 Euro. Das macht deutlich, dass XPS 12 und Galaxy TabPro S auch mit dem Faktor Preis nicht punkten können.
Schlussendlich bieten beide Geräte einige klare Stärken, aber auch genügend Schwächen, weshalb eine Empfehlung nicht möglich ist. Vor allem, da weder Samsung noch Dell das Versprechen, es handele sich um universelle Begleiter für fast alle Lebenslagen, nicht halten können - aus jeweils ganz eigenen Gründen. Wer ein 2-in-1 für den überwiegend häuslichen Einsatz zum Surfen, für den kurzen Office-Einsatz oder schlicht zum Videoschauen sucht, kann all das mit beiden Kandidaten erledigen. Genauso gut kann man aber auch zu den günstigeren Alternativen greifen, vieles lässt sich auch per iPad oder Android-Tablet plus Drittanbieter-Tastatur realisieren.
Positive Aspekte des Dell XPS 12 (9250):
- sehr gutes Display
- Tastatur und Touchpad überzeugen
- überzeugende Verarbeitung
- passive Kühlung
Negative Aspekte des Dell XPS 12 (9250):
- Display mit nur einem Neigungswinkel
- Prozessor wird drosselt
- enttäuschende Akkulaufzeiten
Positive Aspekte des Samsung Galxy TabPro S:
- sehr gutes Display
- auch mit Tastatur kompakte Maße
- sehr gute Verarbeitung
- passive Kühlung
- gute Akkulaufzeiten
Negative Aspekte des Samsung Galxy TabPro S):
- nur eine physische Schnittstelle
- Touchpad mit Schwächen
- Display mit nur zwei Neigungswinkeln
- wenig stabiles Dock
- Prozessor wird gedrosselt
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