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Während das ZenBook 3 auf Apple zielt, will ASUS mit dem Transformer 3 Pro Microsoft das Leben etwas schwerer machen. Dass man dabei nur die Rolle des Herausforderers einnimmt, darf getrost als Kuriosum bezeichnet werden. Schließlich dominierte die Transformer-Reihe den Markt der 2-in-1s und Detachables vor gar nicht allzu langer Zeit. Warum das inzwischen nicht mehr so ist, zeigt das Transformer 3 Pro im Test.
Ganz am Anfang steht aber ein kurzer Exkurs zum Thema Namensgebung. Denn übersichtlich und selbsterklärend ist das Angebot bei ASUS nicht mehr. Ursprünglich war die Bezeichnung Transformer für Android-basiere Geräte reserviert, Windows-Modelle hießen Transformer Book. Inzwischen gilt dies nicht mehr: Wo Transformer - mit welchem Zusatz auch immer - steckt (derzeit) ein Windows drin. Und doch gibt es teils große Unterschiede. Denn während das Transformer 3 Pro auf im Vergleich viele Schnittstellen und leistungsstarke Prozessoren setzt, muss das Transformer 3 ohne Pro auf beides verzichten.
Ersteres wird in Deutschland derzeit in sechs Konfigurationen angeboten. Für das Einstiegsmodell werden im Handel etwa 1.200 Euro verlangt, verbaut sind hier ein i5-6200U, 8 GB RAM sowie eine 256 GB große SSD. Im Topmodell, das für den Test zur Verfügung stand, stecken hingegen ein i7-6500U, 16 GB Arbeitsspeicher sowie eine 512 GB große SSD. Fällig werden dafür ca. 1.600 Euro. Zur Wahl stehen mit Schwarz und Gold zwei Farben. Und während die ansteckbare Tastatur immer zum Lieferumfang gehört, ist der ASUS Pen nur in zwei Fällen Teil des Lieferumfangs. Einzeln werden für den etwa 40 bis 50 Euro fällig.
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Gehäuse
Ein Hingucker ist das Transformer 3 Pro nicht - zumindest in der grauen Version. Das liegt aber nicht daran, dass ASUS ein hässliches Gerät geschaffen hat, sondern lediglich am sehr nüchternen Auftritt. Weder auf der Front noch auf der Rückseite gibt es Design-Elemente, an denen der Blick hängen bleibt. Gleiches gilt auch für den Rahmen oder das Tastatur-Dock. Alles ist sehr sachlich gestaltet, was aber per se kein Nachteil sein muss. Allerdings zählt das Design somit schon einmal nicht zu den Alleinstellungsmerkmalen des Transformer 3 Pro.
Dafür überzeugen Haptik und Verarbeitung. Das 298,8 x 210,1 x 8,4 mm große Gehäuse besteht weitestgehend aus Aluminium und Magnesium und bleibt knapp unterhalb der Marke von 800 g. Die Oberfläche fühlt sich hochwertig an und zeigt sich gegenüber Fingerabdrücken und anderen Verschmutzungen erstaunlich widerstandsfähig. Trotz vergleichsweiser vieler Übergänge und Bauteilen gibt es keine unterschiedlichen Spaltmaße oder ungleiche Übergänge. Der in die Rückseite integrierte Standfuß verfügt über zwei Scharniere, die sicher zupacken, gleichzeitig aber auch eine leichte Bedienung ermöglichen. Die Öffnungswinkel sind frei zwischen 0 und 155° wählbar - bei 90° gibt es eine leichte Arretierung. Über den seitlichen Rahmen sind alle Tasten und Buchsen verteilt, über den oberen Rand wird Frischluft angesogen und die Abluft abgegeben. An der Verwindungssteife der Tablet-Einheit gibt es nichts zu kritisieren.
Ähnlich sieht es beim Tastatur-Dock aus, das es an der dicksten Stelle auf etwa 4 mm bringt und sich selbst bei hohem Krafteinsatz nur leicht verformt. Die Oberfläche besteht aus Kunststoff, der leicht angeraut und ebenfalls unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken ist. Mit 340 g liegt das Gewicht im üblichen Bereich. Die Verbindung mit dem Tablet erfolgt magnetisch und elektrisch, auf dem Schoß oder ähnlich wackligen Unterlagen ist dementsprechend ein wenig Vorsicht angesagt. Zwar ist die Gefahr, dass sich Tablet und Tastatur voneinander trennen, aufgrund der starken Magnete sehr gering, eine Lösung wie beim Surface Book mit fester Arretierung ist in solchen Fällen aber die bessere Lösung. Erfreulich ist, dass die Tastatur in zwei Winkeln aufgestellt werden kann.
Ausstattung
Als interessant kann man ASUS' Schnittstellen-Philosophie bezeichnen. Während das ZenBook 3 mit ganzen zwei Ports, darunter die Audio-Buchse, auskommen muss, spendiert man dem kleineren Transformer 3 Pro gleich fünf. Am linken Rand gibt es die obligatorische 3,5-mm-Buchse für Kopfhörer und Mikrofone sowie einen Slot für microSD-Karten, am linken je einmal USB 3.1 Gen 1, HDMI und Thunderbolt 3; über letztere Buchse wird auch das Netzteil angeschlossen. Hinzu kommen ac-WLAN und Bluetooth 4.1. Insgesamt bringt das Transformer 3 Pro somit die derzeit wichtigsten Schnittstellen mit und landet in dieser Beziehung klar vor dem ZenBook 3 - aber auch vor vielen direkten Mitbewerbern wie dem Surface Pro 4. Aber auch die weitere Ausstattung darf nicht unerwähnt bleiben.
Die mit Harman-Kardon-Technik versehenen Lautsprecher sind in die Front integriert und erreichen eine hohe Lautstärke, lassen aber tiefe und mittlere Frequenzen vermissen. Zusätzlich stören ab einem Pegel von etwa 50 % nicht überhörbare Verzerrungen. Dennoch ist die Qualität leicht überdurchschnittlich. Zusätzlich verbaut ASUS gleich drei Kameras in das Gehäuse. Auf der Rückseite steht ein Sensor mit 13 Megapixel ohne Autofokus und Blitz bereit,<Auf der Front werden 2 Megapixel geboten.
Hinzu kommt hier eine Infrarot-Kamera, die das Authentifizieren per Windows Hello ermöglicht. Das gelang im Test sehr zuverlässig, nimmt meistens aber auch hier mehr Zeit als die Eingabe einer PIN oder eines Passworts in Anspruch.
Eingabegeräte
Im Produktiveinsatz führt kein Weg an einer Tastatur vorbei. Das mögen Microsoft und anderer Hersteller nicht so sehen und verkaufen entsprechende ansteckbare Tastaturen für viel Geld als Zubehör, ASUS hingegen legt sie dem Transformer 3 Pro bei.
Dabei zeigt sich schnell, dass es sich nicht um eine billige Lösung handelt, im Gegenteil. Die mit 16 x 14 mm ausreichend groß gestalteten Tasten bieten einen klar und gut definierten Druckpunkt sowie mit 1,4 mm einen ausreichenden Hub. Daraus resultiert ein knackiges, aber nicht zu hartes Tippgefühl, dank dem auch lange Texte kein Problem darstellen. Alle Elemente sich klar und deutlich beschriftet, die insgesamt vierstufige Beleuchtung fällt gleichmäßig und ausreichend hell aus. Kritisiert werden kann lediglich die zu klein geratene linke Shift-Taste.
Grundsätzlich gut gefällt auch das Touchpad, das es auf 105 x 62 mm bringt. Eingaben werden präzise erkannt, Druckpunkt und Hub der beiden integrierten Tasten sind gut gewählt. Ärgerlich ist nur, dass es keine optische Trennung gibt und das Touchpad etwas wackelig ausfällt. Um einen Einzelfall dürfte es sich dabei nicht handeln, wie Berichte aus dem Ausland zeigen.
Der bei der teuersten Konfiguration zum Lieferumfang gehörende ASUS Pen wirkt dank des Metallgehäuses hochwertig und liegt gut in der Hand, der Schwerpunkt dürfte aber minimal tiefer liegen. Insgesamt 1.024 Druckstufen können unterschieden werden, zwei im unteren Drittel untergebrachte Tasten erweitern und erleichtern die Nutzung des Stiftes.