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HP Omen 17 im Test

Core i5 trifft GeForce GTX 1060 für 1.299 Euro

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Nahezu jedes aktuelle Gaming-Notebook, welches wir in der jüngsten Zeit auf dem Prüfstand hatten, setzt auf einen Intel Core i7-6700HQ. Er ist zwar nicht das Topmodell unter den Skylake-Prozessoren, zählt aber trotzdem zu den schnellsten Ablegern seiner Art. Doch braucht es für Gaming tatsächlich einen Core-i7-Prozessor oder tut es auch ein kleinerer Core i5? Diese Frage hat sich nun auch HP gestellt und pünktlich zum Weihnachtsgeschäft ein preisgünstiges Gaming-Notebook der Omen-Familie für schlanke 1.299 Euro in den Handel gebracht. Wie sich der 17-Zöller mit Pascal-Grafik schlägt, erfährt man auf den nachfolgenden Seiten.

Egal ob von Acer, MSI, Schenker Technologies oder MIFCOM – nahezu jedes Gaming-Notebook, welches wir in den vergangenen Wochen und Monaten auf den Prüfstand stellten, wurde von einem Intel Core i7-6700HQ angetrieben. Er ist zwar etwas geringer getaktet als das Skylake-Flaggschiff unter den mobilen Intel-Prozessoren, spielt aber trotzdem ganz oben in den Leistungsbenchmarks mit. Doch braucht es ihn wirklich, um aktuelle Spieletitel ruckelfrei und vor allem in Full-HD-Auflösung darstellen zu können? Dieser Frage gehen wir nun mit dem HP Omen 17-w100ng auf den Grund, welches HP pünktlich zum Weihnachtsgeschäft für 1.299 Euro in die Läden schickt – zumindest fast, denn erhältlich wird die Ausstattungsvariante exklusiv über den Online-Versandhändler Amazon sein.

Anstatt eines Intel Core i7-6700HQ setzt dieses auf einen Intel Core i5-6300HQ. Dieser mag im Hinblick auf die Modellbezeichnung etliche Nummern darunter angesiedelt sein, braucht sich vor seinem großen Bruder aber nur bedingt zu verstecken. Auch ihm stehen vier Rechenkerne zur Verfügung, die sich mit einem Basis- und Turbo-Takt von 2,3 bis 3,2 GHz ans Werk machen und damit nur 300 MHz langsamer rechnen. Auf Hyper-Threading muss er allerdings verzichten und kann damit pro Core auch nur einen einzigen Thread bearbeiten. Einige Spiele profitieren von dieser Technik, was sich in den Benchmarks, nicht aber in der Praxis widerspiegeln dürfte.

Für ambitionierte Spieler weitaus wichtiger ist die Grafikkarte. Hier setzt HP auf eine GeForce GTX 1060 mit 6 GB GDDR5-Videospeicher, die für Full HD mehr als genügend Power haben dürfte und vereinzelt sogar weniger anspruchsvolle Spieletitel problemlos in einer höheren Auflösung darstellen kann. Dazu gibt es 8 GB DDR4-Arbeitsspeicher und eine flotte SSD mit einer Kapazität von 128 GB. Das ist nur halb so viel wie die meisten anderen aktuellen Gaming-Notebooks vorzuweisen haben, für das Betriebssystem und die wirklich wichtigsten Programme dürfte der Platz aber reichen. Für alles weitere gibt es ohnehin eine zusätzliche Magnetspeicher-Festplatte im 2,5-Zoll-Format mit 1 TB Speicher. Das Display misst 17,3 Zoll in seiner Diagonalen, setzt auf ein blickwinkelstabiles IPS-Panel und löst mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf. G-Sync-Support für ein noch ruhigeres Bild gibt es ebenfalls – die Zielgruppe des ambitionierten Spielers wird dadurch unterstrichen.

Mit seinen Omen-Geräten, die zur Computex 2016 im Juni offiziell vorgestellt wurden, nun aber endlich in die Läden kommen, wagt HP den Neustart im Gaming-Segment. Versucht wird dies mit einem schicken, aber schlichten Design, einem eigenen Logo mit nur dezenten Hinweisen auf den eigentlichen Hersteller und in Zusammenarbeit mit dem Peripherie-Hersteller SteelSeries, welcher auf Wunsch umgelabelte Tastaturen und Mäuse im Bundle mit anbietet. Für satten Sound sorgen Lautsprecher von B&O. Das Gehäuse ist komplett aus Kunststoff gefertigt, die Tastatur einfarbig hintergrundbeleuchtet und mit einem Multitouch-Touchpad versehen. Im Vergleich zu vielen anderen Gaming-Notebooks ist das HP Omen etwas dicker, größer und schwerer, trotz der 17-Zoll-Ausrichtung aber noch immer portabel. Mit Features wie der GeForce Experience, bei denen die installierten Spiele automatisch auf die Leistungsfähigkeit des Geräts abgestimmt und stets die neusten Treiber verwendet werden, setzt man obendrein auf Einfachheit für den Spieler und zielt so auf den Mainstream-Gamer ab, der sich um nichts Weiteres zu kümmern hat.

Leichte Schwächen beim Gehäuse

Das neue Gehäuse ist eines der größten Schwächen unseres Testmusters. Auch wenn HP aufgrund des abgespeckten Prozessors, der kleinen SSD und weitere Gaming-Gimmicks wie eine RGB-Hintergrundbeleuchtung oder ein Killer-Netzwerk verzichtet und damit ein paar Euro einspart, hat man dies vor allem beim Gehäuse getan. An manchen Stellen knirscht und knarzt es, wenn man leicht Druck darauf anwendet. Die Scharniere am Bildschirm könnten verwindungssteifer sein und das Touchpad macht schon Klickgeräusche, wenn man es nur kurz berührt. Ähnliche Mängel hatten wir schon auf einer Preview-Veranstaltung im Juni festgestellt, damals aber führte HP dies auf den Vorserien-Status zurück. Ganz aus der Welt schaffen konnte man die Probleme nicht. Die Barebones von MSI, Acer, Schenker Technologies und MIFCOM hinterlassen einen deutlich hochwertigeren Eindruck.

Mit Abmessungen von 416 x 279 x 329 mm ist das HP Omen 17 größer als die meisten anderen Gaming-Notebooks und obendrein mit einem Gewicht von rund 3,35 kg auch etwas schwerer. Portabel aber bleibt der Gaming-Bolide für ein 17,3-Zoll-Gerät aber allemal. Die größeren Abmessungen sind aber auch dem kapazitätsstarken Akku zuzuschreiben.

Bei der Tastatur setzt HP zwar auf ein Standard-Layout, orientiert sich allerdings sehr am US-amerikanischen Layout. Der Grund: Die Return-Taste ist deutlich zu klein, die Pfeiltasten sind es ebenfalls und lassen sich teilweise nur schlecht erfühlen. Die Tasten selbst sind mit einer ungewohnten Schriftart beschriftet, was uns aber nicht weiter stört. Etwas ungewohnt sind zudem die Funktionstasten. Hier orientiert man sich am Beispiel Apple. Die Helligkeit des Displays oder die Lautstärke der B&O-Lautsprecher lässt sich nämlich ohne ein vorheriges Betätigen der FN-Taste auslösen. Nur wer die F-Tasten ausführen möchte, muss zusätzlich die FN-Taste gedrückt halten. Immerhin: Programme oder Fenster im Windows Explorer können weiterhin wie gewohnt per Druck auf ALT + F4 beendet und geschlossen werden – FN ist hier nicht notwendig. 

Die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur ist einfarbig, erstrahlt im schicken Rot, lässt sich aber nur ein- oder komplett ausschalten – eine Stufenregelung gibt es nicht.

Gute Tastatur, dürftiges Touchpad

Die Tasten fallen mit 16 x16 mm erfreulich groß aus, der Tastenabstand ist mit 4 mm ideal und der Druckpunkt hervorragend, das Feedback insgesamt sehr gut. Besonders erfreulich: Aufgrund der 17-Zoll-Ausrichtung gibt es außerdem einen Nummernblock, was vor allem Vielschreiber von Zahlen erfreuen dürfte. Die Tasten hierfür fallen allerdings deutlich kleiner aus. Weitere Funktionstaten für den Gamer, wie beispielsweise für das Anlegen von Makros, gibt es beim HP Omen 17-w100ng nicht.

Kleinere Schwächen leistet sich unser heutiger Testkandidat zudem beim Touchpad. Schon beim bloßen Berühren und eigentlich ohne Intention, es zu betätigen, macht es Klickgeräusche. Die Gleiteigenschaften sind zwar sehr gut, Gesten werden allerdings weniger präzise umgesetzt. Immerhin das Scrollen mit zwei Fingern im Browser funktioniert tadellos. Dafür ist das Touchpad mit Abmessungen von 120 x 45 mm sehr breit, aber schmal. Die Tasten für den linken und rechten Mausklick werden nicht dediziert ausgegeben. 

Anschlussseitig spart HP bei seinen Omen-Geräten den einen oder anderen modernen Anschluss aus. Ein Typ-C-Port ist nicht vorhanden – USB-Schnittstellen mit Schnellladefunktion gibt es ebenfalls nicht. Auf der rechten Geräteseite bietet das HP Omen 17 zwei USB-3.1-Schnittstellen, einen mini-DisplayPort-Ausgang, HDMI, Gigabit-LAN und einen Kartenleser. Der Anschluss für das externe 230-W-Netzteil ist ebenfalls mit von der Partie.

Gegenüberliegend finden sich eine weitere USB-3.1-Schnittstelle nach Typ A sowie zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für den Anschluss eines Headsets. Zum Diebstahlschutz dient ein Kensington-Lock. Ansonsten sind noch eine Vielzahl von Lüftungsschlitzen vorgesehen. 

Die gibt es außerdem auf der Geräterückseite – weitere Anschlüsse hat HP jedoch nicht vorgesehen. Auf der Unterseite gibt es immerhin eine Wartungsklappe, über die man schnellen Zugriff auf die beiden Speicherbänke erhält und damit später zumindest den DDR4-Arbeitsspeicher aufrüsten kann. Dieser ist bei unserer Ausstattungsvariante auf 8 GB beschränkt. Der Akku ist fest verbaut, besitzt dafür eine vergleichsweise hohe Kapazität von 90 Wh.

Unauffällige Kühlung

Auch wenn der verbaute Intel Core i5-6300HQ ein paar Modellnummern kleiner ist als der Intel Core i7-6700HQ, so orientiert er sich bei der Thermal Design Power an seinem großen Schwestermodell. Auch er soll es auf eine Abwärme von bis zu 45 W bringen. In Verbindung mit der GeForce GTX 1060, welche ebenfalls im gehobenen Mittelklasse-Segment anzutreffen ist, ist das eine gute Aufgabe für das Kühlsystem.

Trotzdem fällt das Kühlsystem nicht protzig aus und beschränkt sich auf einige Lüftungsschlitze auf der Rückseite und den Seiten. Wie wir später noch genauer aufzeigen werden, arbeitet es sogar etwas leiser als vergleichbare Geräte dieser Preis- und Leistungsklasse.