Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim HP Omen 17-w100ng lediglich ein paar wenige Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.
Systemleistung
Während in den meisten Gaming-Notebooks ein Intel Core i7-6700HQ steckt, hat sich HP für den kleineren Intel Core i5-6300HQ entschieden. Das lässt HP immerhin schon einmal rund 130 US-Dollar im Einkauf sparen. Wirklich verstecken vor seinem großen Schwestermodell braucht sich der i5 allerdings nicht. Auch er verfügt über vier Rechenkerne, die sich mit einem Takt von bis zu 3,2 GHz ans Werk machen und damit gerade einmal 300 MHz langsamer sind. Der Basis-Takt fällt ebenfalls 300 MHz geringer aus und wird von Intel auf 2,3 GHz beziffert. Während die neuen Kaby-Lake-Prozessoren der siebten Core-Generation nur noch wenige Tage auf sich warten lassen dürften und die bestehenden Modelle vermutlich zu Beginn des kommenden Monats ersetzen werden, entspringt der Intel Core i5-6300HQ noch der Skylake-Generation und läuft somit im 14-nm-Verfahren vom Band.
Größter Unterschied zwischen den beiden Modellen ist das Fehlen des Hyper-Threading-Features, womit sich die vier Rechenkerne lediglich mit einem Thread ans Werk machen. Dies dürfte sich in einigen Benchmarks zwar bemerkbar machen, nicht aber im Alltag. Das werden wir im Folgenden noch näher durchleuchten. Ansonsten besitzt auch der Intel Core i5-6300HQ einen 6 MB großen L3-Cache sowie einen 1 MB großen L2-Zwischenspeicher, wobei sich bei letzterem jeder Core 256 KB teilen muss. Der Speicher in erster Reihe fasst für Daten und Instruktionen jeweils 32 KB an Daten.
Die Leistungsaufnahme gibt Intel wie beim größeren Core i7-6700HQ mit maximal 45 W an.
Der Speichercontroller des Intel Core i5-6300HQ kommt wahlweise mit DDR4- oder älteren DDR3-Riegeln zurecht. Auch wenn die Speicherpreise in den letzten Wochen kräftig anzogen haben, gibt es zwischen den beiden Technologien kaum noch preisliche Unterschiede, weshalb sich auch HP für die aktuelle Technologie entschieden und zwei DDR4-Module mit einer Geschwindigkeit von 2.133 MHz im Dual-Channel-Modus verbaut hat. Damit bringt es das HP Omen 17-w100ng auf eine Speicherbandbreite von 20,21 GB/s. Im Komprimierungstest von 7-Zip werden knapp über 12.500 MIPS erreicht. Zum Vergleich: Ein ähnlich ausgestattetes Notebook mit Core-i7-Prozessor bringt es hier auf rund 18.000 MIPS. In den beiden Cinebench-Benchmarks fällt die Leistung auf 5,36 bzw. 467 Punkte zurück. Auch hier muss sich die CPU natürlich ihrem größeren Schwestermodell geschlagen geben, das es in dieser Disziplin meist auf etwa 7,3 respektive 670 Punkte bringt.
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Die SSD wird per SATA angebunden und nicht per schnellem PCI-Express. Das lässt die Datenübertragungsraten etwas nach unten rutschen. Im Schnitt erreicht das 128-GB-Modell trotzdem knapp über 500 MB/s. Die zusätzliche 2,5-Festplatte als Datengrab ist mit einer durchschnittlichen Leseleistung von etwa 115 MB/s ein gutes Stück langsamer, für ihre Art jedoch relativ schnell.
Gaming-Leistung
Trotz des geringen Preises von nur 1.299 Euro hat HP bei der Grafikkarte sehr zur Freude des Spielers hoch gegriffen und sich für eine NVIDIA GeForce GTX 1060 der aktuellen Pascal-Generation entschieden. Sie ähnelt wie alle aktuellen NVIDIA-Grafikkarten ihrem Desktop-Modell sehr stark und soll dieses um gerade einmal 10 % unterbieten, was meist den niedrigeren Taktraten im Hinblick auf Abwärme und Leistungsaufnahme geschuldet ist.
Die NVIDIA GeForce GTX 1060 basiert auf der GP106-GPU, welche im 16-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC gefertigt wird und rund 4,4 Milliarden Transistoren unterhalten muss. Diese verteilen sich wie gewohnt auf 1.280 Shadereinheiten, die sich abermals in Graphics Processing Cluster und Streaming Multiprozessoren unterteilen. Dafür fallen die Taktraten beim Grafikprozessor deutlich niedriger aus und werden mit einem Basis- und Speicher-Takt von 1.405 bzw. 2.002 MHz angegeben. Je nach Last- und Temperatur-Zustand erreicht die Karte einen Turbo-Takt von etwa 1.610 MHz. In unseren Tests konnte der Chip aufgrund des guten Kühlsystems diesen Wert sogar überbieten. Je nach Benchmark und Spiel arbeitet die GeForce GTX 1060 in unserem Test mit etwa 1.645 bis 1.701 MHz.
Beim Speicherausbau gibt es gegenüber der Desktop-Variante keinerlei Änderungen. Wie das Desktop-Modell kann auch die mobile Version auf einen 6 GB großen GDDR5-Videopseicher zurückgreifen, welcher über 192 Datenleitungen kommunizieren darf. Zusammen mit den Taktraten von 2.002 MHz bringen es die Chips so auf eine Bandbreite von 192 Bit.
Aktuelle Spieletitel wie Grand Theft Auto 5, DiRt Rally, The Witcher 3 oder Shadow of Mordor bereiten der GeForce GTX 1060, dem Intel Core i5-6300HQ und damit dem HP Omen 17-w100ng keinerlei Probleme und laufen stets flüssig über den integrierten Bildschirm mit seiner nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten. Einzig Total War: Attila ist mit knapp 40 FPS etwas langsamer. Große Leistungsunterschiede zu Geräten mit Core-i7-Prozessor gibt es in Spielen nicht. Die Idee HPs, ein preisgünstiges aber dennoch attraktives Gaming-Notebook zu bauen, ist voll aufgegangen.
Gute Oberflächen-Temperaturen, heißes Innenleben
Obwohl der Intel Core i5-6300HQ ein paar Modellnummern kleiner ist als der Intel Core i7-6700HQ, wird er im HP Omen 17-w100ng sehr heiß. Mit 92 °C haben wir fast einen neuen Höchststand bei der Prozessor-Temperatur unter den Gaming-Notebooks gemessen. Über Leistungseinbußen aber braucht man sich dennoch keine Sorgen zu machen. Während unserer Tests kam es zu keinem Thermalthrottling, womit die Skylake-CPU stets ihre maximale Leistung abrufen konnte und durchgehend mit einer Geschwindigkeit von mindestens 2,3 GHz arbeitete. Die Grafikkarte bleibt mit 73 °C ein gutes Stück kühler. Die Oberflächen-Temperaturen können sich sehen lassen: Selbst unter Volllast liegen diese durchschnittlich bei knapp unter 28 °C, wobei das Notebook hier wärmer auf dem Topcase als auf der Unterseite wird. Den absolut höchsten Wert haben wir auf der Unterseite mit 33,1 °C gemessen. Im normalen 2D- und damit im Windows-Betrieb fielen die Oberflächen-Temperaturen im Schnitt etwa 2 bis 3 °K kühler aus.
Auch wenn das HP Omen 17-w100ng mit einer Geräuschkulisse von bis zu 49,6 dB(A) kein Leisetreter ist, ist es verglichen mit anderen Gaming-Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse deutlich laufruhiger. Gerne wird ein Schallpegel von deutlich über 50 dB(A) erreicht. Im Leerlauf ist dieser mit maximal 35,2 dB(A) sehr gut.
Passable Laufzeiten
Der Akku ist mit seinen 90 Wh überdurchschnittlich proportioniert, was sich vor allem im Hinblick auf die etwas sparsameren Komponenten bezahlt macht. Im normalen Office-Modus erreicht das HP Omen 17-w100ng trotz des Intel Core i5-6300HQ und der NVIDIA GeForce GTX 1060 mehr als vier Stunden Laufzeit. Wer Grafikkarte und Prozessor unter Last setzt, lässt den 17-Zöller nur noch rund 2,5 Stunden ohne Steckdose auskommen. Vor allem für ein 17-Zöll-Gerät können sich die Laufzeit durchaus sehen lassen. Voll aufgeladen ist der Stromspeicher nach etwa 90 Minuten.