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MacBook Pro mit Touch Bar im Test - Fazit

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Das neue MacBook Pro mit Touch Bar geht den Weg konsequent weiter, den Apple seit Jahren eingeschlagen hat. Die MacBooks und nun auch wieder die Pro-Modelle werden immer dünner und leichter. Dem zum Opfer fällt die Anschlussvielfalt. Man könnte es aber auch als eine Chance sehen, denn der Typ-C-Stecker bietet viele Vorteile. Wer sich nun aber für ein neues MacBook Pro entscheidet, wird zunächst einmal aus seiner Komfortzone gelockt, denn wenn keine native Thunderbolt-3- oder USB-3.1-Hardware mit Typ-C-Anschluss vorhanden ist, wird der Einsatz von Adaptern zur Pflicht.

Beim MacBook ließ sich sicherlich noch argumentieren, dass Nutzer hier keine Poweruser sind, die zahlreiches externes Zubehör einsetzen. Beim MacBook Pro kann dies aber schon anders sein und gerade im mobilen Einsatz wird der USB-Adapter dann schnell zur Last. Daran wird man sich zunächst einmal gewöhnen müssen, denn bis ein komplettes Ökosystem auf Typ-C umgestellt ist, wird es noch einige Zeit dauern.

Keinerlei Einschränkungen gibt es bei der Leistung. Sowohl CPU als auch integrierte GPU sind für macOS und alle wichtigen Anwendungen ausreichend schnell. Wer häufig und viel Fotos sowie Videos bearbeitet, sollte sich das 15-Zoll-Modell mit Radeon-Pro-Grafikkarte von AMD genauer anschauen und bekommt auch noch etwas mehr Arbeitsfläche. Positiv an dieser Stelle auch, dass Apple die Lüfter im MacBook Pro stillstehen lässt, wenn es die Temperaturen zulassen. Damit ist das neue MacBook Pro komplett lautlos und dreht nur auf, wenn es wirklich etwas zu tun gibt.

Extrem positiv auch die Leistung der SSD. Durch den Kauf eines israelischen Unternehmens vor einigen Jahren kaufte sich Apple die Expertise für den SSD-Controller, den man nun einsetzt. Über 3 GB/s sind für das Lesen großer Daten möglich. Das Schreiben wird mit etwa 2 GB/s erledigt. Damit liegt die SSD auf Niveau aktueller High-End-Varianten für den Desktop.

Thunderbolt 3 ist eine sinnvolle Weiterentwicklung des Standards. Mit einem externen Speicher von LaCie, dem Bolt3, können wir mit 2,6 GB/s lesen und mit 1 GB/s schreiben. Ein ausführlicher Test dazu folgt aber noch. Die Werte sollen nur einmal verdeutlichen, was mit Thunderbolt 3 möglich ist. Man sollte allerdings darauf achten, für die besonders schnellen Übertragungen die linken beiden Anschlüsse zu verwenden, denn diese sind schneller angebunden als die rechten beiden.

Dass Apple beim MacBook und nun auch beim MacBook Pro auf den MagSafe verzichtet, ist sicherlich nicht von jedermann begrüßt worden. Da das Netzteil aber an jeden der vier Typ-C-Anschlüsse angeschlossen werden kann, bietet dies auch eine neue Flexibilität, die mit dem MagSafe nicht geboten werden konnte. Wer ein Dock oder andere Thunderbolt-3-Hardware mit Daisy-Chain-Funktion verwendet, benötigt auch nur noch dieses eine Kabel, denn der Akku kann über das Thunderbolt-3-Protokoll geladen werden und damit genügt die Versorgung über einen Anschluss.

Die neue Tastatur ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, nach einigen Tagen hat man sicher aber daran gewöhnt und der Wechsel auf eine der alten Tastaturen fühlt sich wie ein Rückschritt an - hier hängt aber vieles vom eigenen Geschmack ab. Die Touch Bar ist eine nette Ergänzung, die aber nicht zwingend notwendig ist. Auch hier ist eine gewisse Gewöhnungszeit notwendig, um die Funktionen der Touch Bar auch in den Alltag einfließen zu lassen. Lässt man sich allerdings darauf ein, wird die Touch Bar auch schnell im Alltag zu einem essentiellen Bestandteil. Man darf davon ausgehen, dass Apple die Touch Bar in den MacBooks beibehalten und die Unterstützung ausbauen wird. Gut gefallen hat uns auch das neue Display mit erweitertem P3-Farbraum.

Etwas enttäuschend ist die Akkulaufzeit trotz der Nachbesserung durch die Software. Man hat sich daran gewöhnt fast einen kompletten Arbeitstag mit einer Akkuladung zu schaffen. Das ist aktuell mit dem MacBook Pro mit Touch Bar nicht möglich. Hier gilt es eventuell die Kaby-Lake-Generation abzuwarten.

Das neue MacBook Pro mit Touch Bar hat seinen Preis. Mindestens 1.999 Euro werden hier fällig, für eine empfehlenswerte Ausstattung sogar 2.199 Euro. Da sprechen wir aber noch nur von der 13-Zoll-Variante, denn das 15-Zoll-Modell startet erst ab 2.699 Euro.

Positive Aspekte des MacBook Pro mit Touch Bar:

  • gutes Display mit P3-Farbdarstellung
  • herausragende SSD-Leistung
  • Thunderbolt 3
  • neue Tastatur
  • großes Trackpad

Negative Aspekte des MacBook Pro mit Touch Bar:

  • hoher Preis
  • viele Adapter notwendig
  • Akkulaufzeit könnte besser sein
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