TEST

Acer Aspire V17 Nitro Black Edition im Test

Acer zündet den Nitro-Nachbrenner - Leistung, Laufzeit, Kühlung

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Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim Acer Aspire V17 Nitro Black Edition keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.

Systemleistung

Das Acer Aspire V17 Nitro Black Edition gibt es wahlweise mit Intel Core i7-7700HQ oder Core i5-7300HQ. Unser Testmuster ist mit letzterem Modell ausgerüstet. Im Vergleich zum großen Schwestermodell muss er auf das SMT-Feature verzichten und macht sich unter anderem mit einer geringeren Taktfrequenz ans Werk. Der Core i5 kann damit nur noch vier Threads gleichzeitig abarbeiten, die vier Rechenkerne machen sich mit einem Takt von bis zu 3,5 GHz ans Werk und sind damit etwa 300 MHz langsamer. Der Basis-Takt fällt ebenfalls 300 MHz geringer aus und wird von Intel auf 2,5 GHz beziffert. Im Vergleich zum Vorgänger-Modell aber konnte der Prozessor jeweils um 200 MHz zulegen. Ansonsten besitzt der Intel Core i5-7300HQ einen 6 MB großen L3-Cache und kann auf einen 1 MB großen L2-Zwischenspeicher zurückgreifen, wobei sich hier jeder Core 256 KB teilen muss. Der Speicher in erster Reihe fasst für Daten und Instruktionen jeweils 32 KB an Daten. 

Gefertigt wird der Intel Core i5-7300HQ weiterhin im 14-nm-Prozessor, die maximale Leistungsaufnahme gibt Intel mit einer TDP von 45 W an – genau wie beim Intel Core i7-7700HQ. Auch wenn viele Spiele vom HyperThreading-Feature profitieren, dürfte die tatsächliche Spieleleistung im Vergleich zum Core i7 nicht wirklich viel langsamer ausfallen. Das konnten wir auch bereits beim HP Omen 17 feststellen – damals allerdings noch mit Intel Core i5-6300HQ.

aspire v17 black cpuz

An den Speichercontroller des Kaby-Lake-Prozessors schließt Acer bei unserem Testgerät zwar 2.400 MHz schnellen DDR4-Speicher an, setzt jedoch auf nur ein einziges Modul und verzichtet damit auf den schnellen Zweikanal-Modus. Die Speicherbandbreite fällt somit auf 14,31 GB/s deutlich zurück. Andere Geräte dieser Leistungsklasse erreichen in der Regel zwischen 22 und 25 GB/s. Dafür lässt sich später der Arbeitsspeicher einfacher aufrüsten, da nur ein Modul hinzugefügt und nicht gleich zwei Riegel ausgetauscht werden müssen. Dafür muss man dann allerdings aufgrund der fehlenden Wartungsklappe die komplette Unterseite abnehmen.

Der Intel Core i5-7300HQ erreicht erwartungsgemäß niedrigere Werte als der Core i7-7700HQ, vor allem dann, wenn es um Multicore-Leistung geht. Die Rendervorgänge der beiden Cinebench-Benchmarks schließt er mit 5,75 bzw. 507 Punkten ab. Die Single-Core-Leistung liegt hingegen mit 1,53 und 145 Punkten nur geringfügig darunter. Im Komprimierungs-Test von 7-Zip bringt es unser Acer Aspire V17 Nitro Black Edition auf 13.907 Punkte, was der etwas schwächeren Prozessor-Leistung und natürlich dem Single-Channel-Speicher zuzuschreiben ist, denn andere Geräte bringen es gerne mal auf über 20.000 MIPS. 

Cinebench 15

CPU

Punkte
Mehr ist besser

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Die SSD unseres Musters kommt im M.2-Steckkarten-Format daher, wird intern aber nur per SATA angeschlossen. Während unserer Tests brachte sie es auf eine durchschnittliche Lese- und Schreibrate von 516,42 bzw. 258,00 MB/s, als zusätzliches Datengrab dient außerdem eine 2,5-Zoll-Festplatte, die immerhin Datenübertragungsraten von bis zu 106 MB/s erreicht. Das Betriebssystem ist binnen weniger Sekunden gestartet, genau wie Programme, die auf der SSD liegen. Beides geht durchaus in Ordnung.

PCMark 8

Creative

Futuremark-Punkte
Mehr ist besser

Gaming-Leistung

Während die Vorjahres-Generation noch maximal mit einer GeForce GTX 960M auf Maxwell-Basis ausgerüstet wurde, legt die neue Kaby-Lake-Generation hier besonders stark zu. Unser Testmuster setzt auf die mobile Fassung der GeForce GTX 1060, welche nicht nur nahezu identisch zum Desktopmodell ist, sondern obendrein fast die dreifache Rechenleistung zur Verfügung stellt wie der Vorgänger. Möglich wird dies dank des 4,4 Milliarden Transistoren starken GP106-Chips, welcher bereits der Pascal-Generation entspringt und damit im fortschrittlichen 14-nm-Verfahren bei TSMC hergestellt wird. Ihm stehen 1.280 Shadereinheiten zur Verfügung, die sich wie gewohnt in Graphics Processing Cluster und Streaming Multiprozessoren unterteilen. Die Taktraten fallen im Vergleich zur Desktop-Lösung geringer aus. Während es das Desktop-Modell auf einen Basis- und Boost-Takt von 1.506 bzw. 1.708 MHz bringt, erreicht die mobile Variante einen Takt von 1.405 bzw. mindestens 1.671 MHz. In der Praxis wird der Boost-Takt bei unserem Testmuster jedoch selten erreicht. Nach längerem Spielen fällt dieser auf den Basis-Takt ab. Immerhin: Werte darunter konnten wir während unserer Tests nicht feststellen.

Beim Speicherausbau bleibt gegenüber der Desktop-Variante alles beim Alten. Hier setzt man weiterhin auf einen 6 GB großen GDDR5-Videospeicher, welcher über 192 Datenleitungen kommunizieren darf. Zusammen mit Taktraten von 2.002 MHz wird so eine Bandbreite von rund 192,2 GB/s erreicht. 

aspire v17 black gpuz

Aktuelle Spieletitel wie Grand Theft Auto 5, DiRt Rally, The Witcher 3 oder Shadow of Mordor sind für die NVIDIA GeForce GTX 1060 und damit für das Acer Aspire V17 Nitro Black Edition kein Problem und laufen je nach Titel meist mit mindestens 60 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm. Einzige Ausnahme ist Shadow of Mordor, wo nur etwa 40 FPS erreicht werden. Für ein Gaming-Notebook dieser Preis- und Leistungsklasse insgesamt ein sehr ansehnliches Ergebnis. 

Tomb Raider

Native Auflösung – High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

GTA V

Native Auflösung - High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

The Witcher 3

Native Auflösung – High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

Die Software-Ausstattung

Acer gibt seinem Aspire V17 Nitro Black Edition vielerlei Software-Dreingaben mit auf den Weg, die leider nicht immer so sinnvoll sind. Während über das Acer Care Center wichtige Informationen zum Gerät ausgelesen werden können, nach Updates gesucht werden kann und Systemwiederherstellungs-Punkte angelegt sowie die Festplatte nach unnötigen Dateien durchsucht werden kann, sind die zahlreichen Demoversionen zu beispielsweise Microsoft Office 365, Norton Security oder die zahlreichen Verknüpfungen zu Booking.com, Netflix und Music Maker Jam weniger sinnvoll. Auch Spiele wie March of Empires, Minecraft: Windwos 10 Edition oder Candy Crush Saga sind bereits vorinstalliert. Hier befindet sich salopp formuliert viel Software-Müll auf dem Gerät. Über die Acer Collection lassen sich bekannte Apps, wie den Adobe Reader, iTunes, VLC, Firefox, Viber und CCleaner mit nur wenigen Klicks schnell nachinstallieren. Wer den Reinigungs-Vorgang über deas Acer-Dust-Defender-Tool startet, lässt die verbauten Lüftern für kurze Zeit in entgegengesetzte Richtung arbeiten, was Schmutz- und Staubablagerungen verhindern soll. 

Niedrige Oberflächen-Temperaturen

Keine Probleme gibt es bei der Kühlung des Acer Aspire V17 Nitro Black Edition. Im absoluten Worst-Case-Szenario, welches wir mithilfe von Prime95 und Furmark simulieren, erreichen Prozessor und Grafikkarte Höchsttemperaturen von 75 bzw. 72 °C, wobei die NVIDIA-GPU die kühlere Komponente darstellt – beides liegt jedoch im grünen Bereich. Die Oberflächen-Temperaturen sind in Ordnung. Während sie im normalen Office-Betrieb bei durchschnittlich etwa 25 °C liegen, fallen sie unter Last minimal höher aus. Hier haben wir an der Unterseite durchschnittlich etwa 27,7 °C gemessen, wohingegen am Topcoase etwa 28,6 °C erreicht werden. Die wärmste Stelle liegt mit 38,3 °C direkt zwischen den beiden Displayscharnieren direkt über dem Tastaturbett. 

Trotz der vergleichsweise kompakten Abmessungen und der durchaus potenten Hardware bleibt das Acer Aspire V17 Nitro Black Edition relativ leise. Während die beiden Lüfter im normalen Windows-Betrieb für eine Geräuschkulisse von etwa 32,7 dB(A) sorgen, drehen sie unter Volllast auf bis zu 45,4 dB(A) auf. Andere Vergleichsgeräte werden deutlich lauter und erreichen gerne einmal die magische 50-dB(A)-Schallmauer. 

bench temp oberseite

Gute Ausdauer

Unser Testmuster verfügt über einen 69,9 Wh starken Akku. Dieser lässt das Gerät im Office-Modus über acht Stunden lang ohne Steckdose auskommen. Konkret haben wir 514 Minuten gemessen. Wer auch die Grafikkarte belastet und spielt, drückt die Laufzeiten auf knapp unter drei Stunden, dann sind immerhin noch 171 Minuten ohne stationäre Stromversorgung möglich. Die guten Laufzeiten liegen aber auch an den sparsamen Komponenten. Voll aufgeladen zieht das Acer Aspire V17 Nitro Black Edition nur etwa 12,4 W aus dem Netzteil, unter Last steigt der Energiehunger auf 150,7 W. Aufgeladen ist der Akku nach rund 3,5 Stunden.