TEST

Acer Aspire 5 im Test

Generationsübergreifender Allrounder

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Die Lücke zwischen Gaming-Notebooks und leichten Arbeitsgeräten ist riesig und bietet Platz für mobile Multimedia-PCs in zahlreichen Ausführungen. Mit dem Aspire 5 bietet Acer seit wenigen Wochen einen typischen Vertreter dieser Art an. Die Zahl der verfügbaren Konfigurationen zeigt dabei, was in diesem Segment alles möglich ist und wie wichtig ein detailliertes Lastenheft ist. Denn von langsam bis schnell bietet Acer fast alles.

Das liegt in erster Linie nicht an der Vielfalt die Acer bieten will, sondern an den verbauten Hardware-Generationen. So setzt man auf Prozessoren der Generationen Skylake, Kaby Lake und Kaby Lake Refresh, von NVIDIA gibt es eine GeForce 940MX und GeForce MX150. Zu guter Letzt werden unterschiedliche RAM- und Massenspeicher-Ausbaustufen angeboten. Das führt zu derzeit 16 Konfigurationen, die Acer auf seiner deutschen Homepage listet. Dennoch wird ausgerechnet die Zusammenstellung des Testmusters (A515-51G-598G/NX.GP5EG.001) hierzulande nicht angeboten. Sie entspricht aber abgesehen von der SSD-Kapazität dem Modell A515-51G-54R1 (NX.GP5EG.013). Das muss mit 128 GB fassender SSD auskommen und wird für unverbindliche 799 Euro ab Oktober angeboten.

Damit bewegt sich die dem Testgerät ähnliche Zusammenstellung etwa in der Mitte des Preisbereichs, den Acer abdeckt. Für die teuerste Konfiguration - unter anderem mit Core i7-8550U, 8 GB RAM, 256 GB SSD und NVIDIA GeForce MX150 - verlangt man hingegen 1.089 Euro. Für 599 Euro erhält man hingegen einen Core i3-6006U, 8 GB RAM und eine 1 TB große HDD.

Das Testmuster ist entsprechend nicht nur preislich in der Mitte angesiedelt, auch die Ausstattung verdient eine solche Einstufung. Zur SSD gesellen sich eine 1 TB große HDD, Intels Core i5-7200U, 8 GB RAM sowie eine NVIDIA GeForce 940MX mit 2 GB GDDR5-Speicher. Ebenfalls enthalten ist ein sehr interessanter Schnittstellen-Mix, den man inzwischen nicht mehr oft antrifft - der aber zu den verschiedenen Komponenten-Generationen passt. So gibt es gleich vier USB-Buchsen, je zweimal USB 2.0 und 3.1 Gen 1. Letztere unterteilen sich in je einmal Typ-A und -C. Hinzu kommen ein HDMI-Ausgang, eine Audio-Buchse und eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle. ac-WLAN, Bluetooth 4.2 und ein SD-Kartenleser komplettieren das Angebot an Ein- und Ausgängen. Insgesamt bietet das Aspire 5 somit alles für den Alltag wichtige, Thunderbolt 3 vermisst man lediglich aufgrund der hohen USB-Bandbreite.

Die nach unten abstrahlenden Stereo-Lautsprecher bieten einen qualitativ leicht überdurchschnittlichen Klang, Tiefen fehlen allerdings unüberhörbar. Die maximale Lautstärke reicht aus, wenn das Notebook in ruhigen Umgebungen genutzt wird. In allen anderen Fällen wären höhere Pegel wünschenswert. Eine klare Enttäuschung ist hingegen die 720p-Webcam. Selbst bei optimalen Lichtverhältnissen sind die Aufnahmen leicht verwaschen. Hinzu kommen Probleme mit dem Weißabgleich.

Schick trotz Kunststoff

Keinen Hehl aus dem niedrigen Einstandspreis macht Acer beim Gehäuse. Angesichts der Ausstattung verwundert es nicht, das größtenteils auf Kunststoff zurückgegriffen wird. Lediglich das C-Cover - also Handballenablage und der Rahmen rund um die Tastatur - bestehen aus Metall. Allerdings bedeutet das nicht, dass man dem Aspire 5 den hohen Kunststoffanteil direkt ansieht. Die verschiedenen Oberflächenstrukturen kaschieren das Material sehr zuverlässig, allerdings nur bis zum ersten Hautkontakt. Dennoch fühlen sich die Oberflächen hochwertig an, an gut verarbeitetes Aluminium reicht es aber natürlich nicht heran.

Mit verschiedenen Design-Elementen sorgt Acer zudem dafür, dass das 381,6 x 259,0 x 21,6 mm große und rund 2,1 kg schwere Aspire 5 ein Stück weit elegant wirkt. Dazu zählen der Aluminium-farbige Streifen zwischen den Scharnieren mit eingeprägtem Aspire-Schriftzug, die silbrige Fase rund um das C-Cover sowie die Rillen-Optig des Deckels. Billig sieht das Notebook deshalb nicht aus.

Dem folgt auch die Verarbeitungsqualität, die insgesamt gut ausfällt. Nur bei sehr genauem Hinschauen fallen minimal unterschiedliche Spaltmaße an einigen wenigen Stellen auf, die beiden schärferen Kanten an der jeweils hinteren rechten und linken Ecke des C-Covers sind eher Design-bedingt. Weniger gut gefällt hingegen die Stabilität. So gibt das Gehäuse im Bereich der Leertaste schon bei moderatem Krafteinsatz nach, für eine Verformung der Handballenablage muss man schon fester drücken. Das Display ist ebenfalls wenig verwindungssteif, immerhin packen die Scharniere gut zu und gleichen auch gröbere Stöße zuverlässig aus.

Pluspunkte sammelt Acer durch den vergleichsweise einfachen Zugriff auf die verbauten Komponenten. Um an RAM und HDD zu gelangen, muss jeweils nur eine handelsübliche Kreuzschraube entfernt werden. Wer auch SSD, WLAN-Modul und Lüfter erreichen will, muss hingegen die gesamte Unterseite entfernen. Beim Aufstocken des Arbeitsspeichers gilt zu beachten, dass der einzige vorhandene Slot von einem 4-GB-Modul belegt ist; die andere 4 GB sind fest verlötet.