TEST

Acer Aspire 5 im Test

Generationsübergreifender Allrounder - Display, Leistung, Laufzeit

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Es werde Licht

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Auch wenn hier und da noch 15-Zoll-Notebooks mit Auflösungen unterhalb von Full HD angeboten werden, geht Acer diesen Weg nicht. Käufer erhalten in allen Fällen 1.920 x 1.080 Pixel - unabhängig von der gewählten Konfiguration des Aspire 5. Zudem setzt man auf ein blickwinkelstabiles IPS-Panel.

Wo am Ende gespart wurde, zeigen jedoch spätestens die Messwerte. Schon die maximale Helligkeit enttäuscht: Maximal 276 cd/m² disqualifizieren das Aspire 5 für den Einsatz an Orten wie der Terrasse oder dem Garten - es sei denn, man findet ein wirklich schattiges Plätzchen. Dann reicht die maximale Einstellung im Kombination mit der matten Display-Oberfläche aus. Eine Homogenität von knapp 85 % geht noch als gut durch, Clouding lässt sich nur im oberen mittleren Drittel erahnen.

Potential nach oben gibt es aber auch bei der Farbdarstellung. Ab Werk ist ein Blaustich vorhanden (Durchschnitt: rund 7.400 Kelvin), zudem werden die Farbräume sRGB und AdobeRGB nur zu 58 und 32 % abgedeckt. Beim Kontrast fällt das von AU Optronics bezogene Panel hingegen positiv auf: Ein Verhältnis von 1.452:1 wäre auch bei einem deutlich teureren Notebook ein sehr guter Wert.

Gut für Office, schlecht für Spiele

Wo genau ein Multimedia-Notebook wie das Aspire 5 positioniert wird, lässt sich leicht an Prozessor und GPU erkennen. Richtet sich das Gerät an diejenigen, die mitunter auch technisch anspruchsvollere Spiele oder vergleichbare Anwendungen nutzen wollen, wird in der Regel auf einen Prozessor mit mehr als 15 W TDP sowie eine GPU vom Typ GeForce GTX 1050 gesetzt. Am anderen, unteren Ende steht hingegen das Aspire 5 mit dem für diesen Bereich typischen U-Prozessor der 15-W-Klasse sowie einer Einsteiger-GPU - hier in Form einer GeForce 940MX.

Dieses Gespann erlaubt zwar auch das ein oder andere Spiel, für eine flüssige Darstellung ist aber die Reduzierung der Auflösung oder der Detailstufe notwendig, Titel wie GTA V oder The Witcher 3 laufen in der Regel aber selbst dann nicht zufriedenstellend. Das zeigt unter anderem der 3DMark, in dem das Aspire 5 rund 8.400 und 2.100 Punkte (Settings Cloud Gate und Fire Strike) erreicht. Gegenüber der in den Prozessor integrierten Lösung ist das ein Plus von etwa 40 und 150 %.

Viel mehr wäre auch mit einem leistungsstärkeren Prozessor nicht möglich. Denn die auf der Maxwell-Architektur (GM108) basierende GeForce 940MX bietet lediglich 384 Shader-Einheiten sowie offizielle Taktraten von 1.122 bis 1.242 MHz. Dank GDDR5-Speicher wird immerhin eine Bandbreite von gut 40 GB/s erreicht.

Auf der anderen Seite steht Intels Core i5-7200U mit seinen zwei Kernen und Hyper-Threading. Trotz der Vorstellung der Kaby-Lake-Refresh-Prozessoren der 8000er-Reihe dürfte dies auch in den kommenden Wochen und Monaten der Brot-und-Butter-Prozessor für leichte Arbeitsrechner oder günstige Allrounder bleiben. In mehreren Tests konnte er seit dem Start seine Qualitäten unter Beweis stellen, für die alltäglichen Aufgaben ist er mehr als ausreichend leistungsstark. Das spiegeln beispielsweise PCMark 7 und 8 mit gut 5.200 und 2.300 Punkten wieder.

Ihren Teil zur Leistung tragen Arbeits- und Massenspeicher bei. Acer verbaut 8 GB DDR4-RAM sowie im Falle der Testkonfiguration eine 256 GB große SSD und eine 1 TB fassende HDD. Mit maximalen Übertragungsraten von etwa 494 und 260 respektive 129 und 124 MB/s beim Lesen und Schreiben ordnen sich die beiden Laufwerke im Mittelfeld ein. Ob die halb so große SSD der vergleichbaren, in Deutschland angebotenen Konfiguration ähnliche Werte erreicht, ist nicht bekannt - es darf aber davon ausgegangen werden.

Insgesamt platziert sich das Aspire 5 in puncto Systemleistung je nach Betrachtungsweise und primärem Einsatzzweck unterschiedlich. Wer das Notebook überwiegend für Office, Surfen und Co. verwendet, wird die Grenzen nicht erreichen. Soll es hingegen als waschechter Allrounder auch für das ein oder andere Spiel, aufwendigen Video-Schnitt und vergleichbares genutzt werden, limitieren CPU und GPU.

Völlig überflüssig ist die GeForce 940MX aber dennoch nicht. Denn dadurch, dass sie die die Grafikberechnungen übernimmt, wird der Core i5-7200U spürbar entlastet. So blieb der Prozessortakt unter Volllast dauerhaft leicht oberhalb des Nominaltaktes von 2,5 GHz. Schließlich kann die TDP von 15 W völlig für den CPU-Part des Prozessors verwendet werden. Wird nur der Core i5-7200U ausgereizt, schwanken die Taktraten zwischen 2,6 und 2,8 GHz - das Maximum von 3,1 GHz hält das Aspire 5 nur für etwa 30 Sekunden. Die GeForce 940MX trifft es im Übrigen härter. Mit 1.006 MHz wird der Basistakt unter Volllast unterschritten.

Der unaufdringliche Lüfter könnte mehr leisten

Das liegt in erster Linie an den Temperaturen, aber auch einem anderen Punkt, auf den wir weiter unten eingehen. Nach langen Volllastphasen erreichten Prozessor und GeForce 940MX in der Spitze 79 und 84 °C. Für das Halten höherer Taktraten ist jedoch das Kühlsystem nicht ausgelegt, das die beiden Komponenten mit einem einzelnen Lüfter verbindet. Bei vollen Touren sorgt der für eine Geräuschkulisse von 49,2 dB(A), was aufgrund der tiefen Frequenzen weniger störend ist, als der Wert zunächst vermuten lässt.

Aber nicht nur beim Prozessor und Grafik-Chip kommt das Kühlsystem an seine Grenzen, auch das Gehäuse erwärmt sich deutlich. Dabei täuschen die durchschnittlichen Werte unter Volllast über punktuelle Spitzen gut hinweg. Im Schnitt konnten auf der Oberseite 29 °C gemessen werden, auf der Unterseite 34 °C. Die Spitzenwerte lagen hingegen bei knapp 38 und 49 °C. Zumindest letzterer ist dicht an der kritischen Grenze von 50 °C.

Löblich ist aber, dass der Lüfter bei geringer Last nicht anspringt und konzentriertes Arbeiten somit problemlos möglich ist.

Laufzeit

Überraschend ist, dass Acer trotz des großen Gehäuses nur einen 48 Wh fassenden Akku verbaut - selbst in so manchem 13-Zöller stecken größere Akkus. Auf der anderen Seite fallen die Laufzeiten aber überwiegend gut aus. Bei geringer Last (Battery Eater Reader's Test) hielt das Aspire 5 im Test mehr als 12,5 Stunden durch, bei hoher Last (Battery Eater Classic) immer noch glatt 3 Stunden. Im simulierten Office-Einsatz (PCMark 8) musste nach etwa 5 Stunden zum Ladegerät gegriffen werden.

Allerdings lässt sich der Akku noch weitaus schneller leeren. Wer Prozessor und Grafik-Chip ausreizt, wird nicht einmal eine Stunde ohne Ladegerät auskommen. Denn in der Spitze genehmigt sich das Aspire 5 fast 66 W. Vermutlich würde es sich noch mehr genehmigen, allerdings liefert das Netzteil offiziell nur 65 W. Entsprechend wird der Akku unter sehr hoher und voller Last nicht mehr oder nur stark eingeschränkt geladen. Zudem ist es denkbar, dass das ein oder andere Prozent mehr Leistung unter Volllast möglich wäre, wenn das Netzteil nicht limitieren würde.

Im Leerlauf lag der Höchstwert bei 4,8 W, in der Regel jedoch unterhalb von 4 W.