TEST

Microsoft Surface Book 2 im Test

Viel versprochen, nicht alles gehalten - Display, Eingabegeräte, Software-Probleme

Portrait des Authors


Das Display ist das Highlight

Werbung

An anderer Stelle ist es ein Vorteil, dass Microsoft nichts verändert hat. Denn das Display des Surface Book 2 stimmt mit dem des Vorgängers überein, entsprechend handelt es sich - noch immer - um eines der besten seiner Art. Das von Panasonic stammende Panel auf IPS-Basis misst in der Diagonalen 13,5 Zoll und bietet eine Auflösung von 3.000 x 2.000 Pixeln. Es bleibt also beim nicht unumstrittenen Seitenverhältnis von 3:2. Dank einer Pixel-Dichte von 267 ppi ist die Darstellung mehr als ausreichend scharf.

Abgesehen von direkter Sonneneinstrahlung oder vergleichbaren Lichtverhältnissen ist die Helligkeit des Display hoch genug. In der Spitze konnten 455 cd/m² gemessen werden, an der dunkelsten Stelle bei maximaler Einstellung immer noch 399 cd/m². Daraus resultiert eine gute Homogenität, Helligkeitsunterschiede sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen.

Überzeugend sind aber auch die weiteren Messwerte. Das Kontrastverhältnis beträgt 1.805:1, die durchschnittliche Farbtemperatur ab Werk fast genau 6.700 Kelvin. Den sRGB-Farbraum deckt das Surface Book 2 zu 94 % ab, bei AdobeRGB sind es 67 %. Die Blickwinkelstabilität fällt sehr gut aus, die Entspiegelung des Displays enttäuscht hingegen.

Im Gegenzug gefällt der präzise arbeitende Touch-Sensor. Reicht das nicht, kann wieder zum Surface Pen gegriffen werden. Allerdings hat Microsoft lediglich dessen Unterstützung beibehalten, zum Lieferumfang gehört er nicht mehr. Wer dennoch nicht darauf verzichten will, muss knapp 110 Euro für den Eingabestift zahlen. Der gleiche Betrag wird für das Surface Dial fällig, das nun ebenfalls genutzt werden kann.

Tastatur und Touchpad ohne große Mängel

Nur optisch unverändert geblieben sind die Eingabegeräte. Denn sowohl Tastatur als auch Touchpad hat Microsoft leicht überarbeitet, auch wenn dies zunächst nicht zu erkennen ist.

Die 15 x 15 mm großen Tasten verfügen über einen gut gewählten Druckpunkt in Verbindung mit einem Hub, der kürzer als beim ersten Surface Book ausfällt. Den Komfort schmälert das nur minimal, zu hart ist das Tippgefühl nicht. Ein Grund für diese Veränderung ist nicht ersichtlich. Wie schon beim Vorgänger weisen aber nicht alle Tasten den gleichen Druckpunkt auf, Leertaste und Eingabetaste wirken etwas schwammiger. Dafür gibt es eindeutige Tastenbeschriftungen und eine sehr gleichmäßige, insgesamt vierstufige Hintergrundbeleuchtung. Raum für Verbesserungen gibt es allerdings bei der Farbwahl. Dunkelgraue Schrift auf hellgrauem Untergrund ist mit Blick auf den Kontrast nicht die beste Wahl. Je nach Lichtverhältnissen kommt die weiße Beleuchtung noch erschwerend hinzu.

Das Touchpad dürfte mit dem des Surface Laptop (Test) übereinstimmen. Mit 105 x 70 mm ist es ausreichend groß dimensioniert, die Glasoberfläche sorgt für optimale Gleiteigenschaften. Während des Tests kam es zu keinen Fehlerkennungen, auch Mehrfingergesten wurden jederzeit korrekt erkannt. Druckpunkt und Hub der beiden integrierten Tasten sind gut gewählt, Kritik gibt es - erneut - lediglich für die fehlende optische Trennung zwischen linker und rechter Taste.

Problemkind Software

Ans Ende passt ein Problem, das sich keiner der üblichen Kategorien zuordnen lässt: Das richtige Koppeln und Entkoppeln. Während der rein mechanische Part des Zusammenfügens und Trennens der beiden Einheiten im Laufe des Tests einfach und komfortabel von der Hand ging, gab in allen anderen Belangen mehrfach Probleme.

Als das störendste entpuppte sich die nicht korrekte Erkennung der Verbindung. Mehrfach passierte es, dass zwar Tastatur, Touchpad und auch die USB-Ports genutzt werden konnten, nicht aber die NVIDIA-GPU. Selbst mehrmaliges Trennen und Wiederverbinden brachte in zwei Fällen keine Besserung, hier half nur das erneute Installierten des Surface-Book-2-Treiberpakets. Reproduzierbar war dieses Problem nicht.

Ganz anders hingegen eine andere Hürde. Wer die Tablet-Einheit nach dem Einschalten des Geräts, aber vor dem Anmelden in Windows 10 trennt, kommt um einen Neustart nicht herum. Denn zwischen diesen beiden Schritten erfolgen im Hintergrund verschiedene Abfragen, die auch die NVIDIA-GPU betreffen. Wer dennoch dazwischen die Trennung per Tastendruck einleitet, erhält nach dem Anmelden den Hinweis, dass zunächst der Windows Store sowie die Anmelderoutine beendet werden müsste. Ersterer war laut Task Manager aber nicht (mehr) aktiv, letztere natürlich schon abgeschlossen. Als einziger Ausweg entpuppte sich das neuerliche Starten des Systems.