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Gigabyte Aero 15X v8

Erstes Notebook mit Coffee Lake H im Test

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Pünktlich zum heutigen Launch der ersten Coffee-Lake-H-Prozessoren, die nun auch sechs Kerne ins Notebook bringen, hat Gigabyte sein Aero 15 abermals aufgefrischt. Neben dem CPU-Update gibt es auch bei Display und Gehäuse ein paar Neuerungen. Wie sich die neueste Generation mit Intel Core i7-8750H und NVIDIA GeForce GTX 1070 Max-Q sowie mit 144-Hz-Panel schlägt, das zeigen wir in diesem Hardwareluxx-Artikel einmal näher auf.

Kaum eine Geräteklasse befindet sich derzeit so stark im Wandel wie die der Gaming-Notebooks. Waren die Geräte noch vor wenigen Jahren sehr dick, klobig und schwer und gerade einmal für die wichtigsten Spiele bei mittlerem Detailgrad schnell genug, ist die Hardware vor allem in den letzten Monaten deutlich schneller und effizienter geworden. Außerdem entwickeln sich die Geräte dank einer zunehmend schlichten Optik und durchaus kompakten Abmessungen sowie einem deutlich reduzierten Gewicht zum täglichen Wegbegleiter. Max-Q macht das möglich. Mit seinen Coffee-Lake-H-Prozessoren legt Intel noch einmal eine Schippe obendrauf und bringt die ersten mobilen Sechskerner ins Notebook. 

Was Intel bereits mit Kaby Lake Refresh in den Ultrabooks vorgemacht hat, folgt nun auch bei den High-End-Modellen. Obwohl Coffee Lake H die Zahl der Rechenkerne gegenüber den Kaby-Lake-Vorgängern um 50 % erhöht, bleibt die TDP-Klasse von maximal 45 W in diesem Segment erhalten. Vor allem bei Multicore-Anwendungen dürfte die neue Generation kräftig zulegen, dank weiter gesteigerter Taktraten aber auch im Single-Core-Bereich.

Das Gigabyte Aero 15X v8 ist eines der ersten Geräte auf Coffee-Lake-H-Basis, das wir auf den Prüfstand stellen dürfen. Unsere Basis-Version setzt auf einen Intel Core i7-8750H, dessen sechs Rechenkerne sich mit einem Takt von bis zu 4,1 GHz ans Werk machen und auf einen 16 GB großen DDR4-Arbeitsspeicher zurückgreifen können. Für die 3D-Beschleunigung zeichnet sich eine NVIDIA GeForce GTX 1070 Max-Q mit 8 GB GDDR5-Videospeicher verantwortlich. Das dürfte genügen, um selbst die aktuellen Grafikkracher stets in den höchsten Auflösungen ruckelfrei auf dem integrierten Display anzuzeigen.

Hier setzt Gigabyte weiterhin auf ein hochwertiges und bereits ab Werk kalibriertes IPS-Panel, dessen Rand fast rahmenlos ist, womit man ein 15,6-Zoll-Display quasi in einem 14-Zoll-Formfaktor unterbringen kann. Die Auflösung liegt bei gamer-freundlichen 1.920 x 1.080 Bildpunkten, dafür gibt es ein schnelles 144-Hz-Panel. Zur weiteren Ausstattung zählen eine flotte M.2-SSD mit PCI-Express-Anbindung, eine Tastatur mit RGB-Hintergrundbeleuchtung und ein kompaktes Aluminium-Gehäuse sowie für unterwegs ein dicker 94-Wh-Akku für lange Laufzeiten. Moderne Anschlüsse wie Thunderbolt 3 und Typ-C sowie Unterstützung für Dolby Atmos dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen. All das kostet rund 2.599 Euro – etwa 200 Euro mehr als das Kaby-Lake-Modell zur Markteinführung. 

Das Gigabyte Aero 15X v8 wird es auch ohne X im Produktnamen zu einem etwas günstigeren Preis geben. Dann allerdings nur mit SATA-SSD und NVIDIA GeForce GTX 1060. Optional ist außerdem ein hochauflösendes 4K-Display mit langsamer Bildwiederholfrequenz erhältlich.

Kompaktes, hochwertiges Aluminium-Gehäuse

Gegenüber dem Gigabyte Aero 15X aus unserem letzten Test hat sich bei der Coffee-Lake-Neuauflage beim Gehäuse auf den ersten Blick nichts getan. Tatsächlich konnte Gigabyte trotz der weiter gesteigerten Performance und des identischen Akkus Abmessungen und Gewicht leicht reduzieren. Die Bauhöhe fällt mit maximal 18 mm geringfügig niedriger aus, das Gewicht sinkt um rund 100 g auf nun 2,0 kg. Insgesamt bringt es die neue Generation so auf Abmessungen von 356 x 250 x 18 mm. 

Optisch bleibt das Gigabyte Aero 15X v8 weiterhin schlicht, womit es nicht nur den typischen Gamer anspricht, sondern auch den anspruchsvollen Workaholic, der viel von unterwegs aus arbeitet und dabei stets die höchste Leistung abrufen möchte. Wie schon das Kaby-Lake-Flaggschiff wird es auch die Coffee-Lake-H-Generation ausschließlich mit schwarzem Gehäuse geben – die einstige Farbenvielfalt der ersten Serien-Geräte hat sich damit nicht durchgesetzt. Die konnte noch mit knalligen Farben im Bereich des Bildschirm-Deckels auf sich aufmerksam machen. 

Was ebenfalls erhalten bleibt, ist die sehr gute Verarbeitungsqualität. Gigabyte setzt weiterhin auf hochwertiges Aluminium, dessen Stabilität überzeugt - selbst auf stärkeren Druck hin gibt es an keiner Stelle nach. Alle Spaltmaße sind hervorragend herausgearbeitet, scharfe Kanten gibt es nicht. Selbst die Lüftungsschlitze an der Unterseite sind sehr stabil. Einzig das Display-Scharnier wackelt leicht nach. Außerdem ist das Material anfällig für Fettflecken – schon nach kurzer Zeit ist das Topcase voll davon.

Gravierende Änderungen bei der Tastatur hat Gigabyte fast nicht vorgenommen. Auch die Chiclet-Tastatur des Aero 15X v8 kann überzeugen. Die Tasten sind mit 15 x 15 mm großzügig dimensioniert und im Abstand von etwa 4 mm angebracht. Dabei verfügen sie über einen guten Druckpunkt bei mittlerem Hub und dürften so auch bei Vielschreibern gut ankommen. Zudem kann die Tastatur nun mit einem Rollover von bis zu 40 Fingern klarkommen. Ebenfalls erfreulich: Einen separaten Nummernblock gibt es ebenfalls.

Mit dabei ist außerdem wieder eine RGB-Hintergrundbeleuchtung. Schon nach dem ersten Einschalten blinken die Tasten fröhlich vor sich hin – sie wechseln standardmäßig im Regenbogen von links nach rechts ihre Farbe. Wer es schlichter haben möchte, kann die Hintergrundbeleuchtung einfarbig konfigurieren, oder aber für jede Taste einzeln einstellen. Dann lassen sich beispielsweise die für Spieler wichtigen WASD-Tasten farblich hervorheben und andere Item-Tasten entsprechend markieren. Einstellen lässt sich das über das Fusion-Tool von Gigabyte. Hier sind verschiedene Profile abspeicherbar.

Gute Tastatur, hervorragendes Touchpad

Ebenfalls überzeugen kann das Touchpad. Dank Glasoberfläche sind die Gleiteigenschaften nahezu perfekt, dedizierte Tasten für den linken und rechten Mausklick gibt es nicht. Sie werden entweder per Fingertab in der rechten oder linken Hälfte durchgeführt, oder aber mittels stärkeren Klicks am vorderen Rand. Dann gibt das Touchpad auch hörbare Klickgeräusche von sich. 

Multitouch-Gesten wie Pinch-to-Zoom oder das Scrollen mithilfe von zwei Fingern im Browser versteht das Touchpad anstandslos, die Präzision nimmt selbst an den Rändern des 107 x 71 mm großen Touchpads nicht ab. Lobenswert: Wer das Gerät ohnehin mit einer vollwertigen USB-Maus bedient, kann das Touchpad softwareseitig abstellen, um Fehleingaben zu vermeiden. 

Ein Highlight ist nicht nur die Hardware in Form von Coffee Lake H und Max-Q, sondern auch das Display. Gigabyte setzt hier auf einen fast rahmenlosen Bildschirm. Der Rand um das Display herum ist gerade einmal 5 mm breit. Obendrein ist es bereits ab Werk kalibriert und soll so auch professionelle Bild- und Video-Bearbeiter auf seine Seite ziehen. Gamer freuen sich über eine schnelle Bildwiederholfrequenz von 144 Hz. Die native Auflösung beträgt 1.920 x 1.080 Bildpunkte, die Diagonale 15,6 Zoll. Gegen Aufpreis gibt es auch ein hochauflösendes 4K-Display, dann allerdings mit geringerer Bildwiederholfrequenz. Aufgrund des schmalen Display-Rahmens ist die HD-Webcam an die Unterseite gewandert.

Viele moderne Anschlüsse

Anschlussseitig hat das Gigabyte Aero 15X v8 alles zu bieten, was das Herz begehrt. Auf der rechten Seite stehen zwei USB-3.1-Schnittstellen sowie eine moderne Typ-C-Buchse bereit. Letztere arbeitet nach USB 3.1 Gen2 und kommt mit dem Thunderbolt-3-Protokoll zurecht, das zum einen Übertragungsraten von bis zu 40 Gbit/s ermöglicht, zum anderen aber auch als zusätzlicher Videoausgang genutzt werden kann. Daneben gibt es einen SD-Kartenleser, einen Kensington-Lock zur Diebstahlsicherung und die Buchse für das externe Netzteil.

Gegenüberliegend gibt es eine weitere Typ-A-Schnittstelle sowie HDMI und DisplayPort 1.4 für den Anschluss an ein externes Display oder einen Beamer. Die Gigabit-Ethernet-Schnittstelle ist ganz hinten untergebracht, ganz vorne hingegen die 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss eines Headsets, die sowohl als Ein- wie auch als Ausgang genutzt werden kann. Flexibler wären hier zwei separate Ports gewesen.

Sehr schlichte Kühlung

Trotz seines Sechskern-Prozessors und der schnellen NVIDIA GeForce GTX 1070 im Max-Q-Design zeigt sich das Gigabyte Aero 15X v8 in Sachen Kühlung eher zurückhaltend. Große Lufteinlässe gibt es eigentlich nur auf der Unterseite. Seine Abwärme befördert das Gerät über die versteckten Auslässe zwischen Bildschirm und Topcase wieder nach draußen – ähnlich wie dies Apple bei seinen MacBook-Geräten tut. 

Tatsächlich werden Prozessor und Grafikchip jeweils über eigene Radiallüfter auf Temperatur gehalten, die jeweils über zwei Heatpipes verbunden sind. Mit Strom versorgt wird das Gigabyte Aero 15X v8 über ein externes Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 180 W. Für unterwegs gibt es einen starken 94-Wh-Akku, der im Gegensatz zu den meisten anderen Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse gut 25 % mehr Kapazität bietet und das trotz der kompakten Geräteabmessungen.