TEST

ASUS TUF Gaming FX504 im Test

Einstiegs-Gaming mit Abstrichen

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In den letzten Wochen hatten wir ausschließlich Gaming-Notebooks der gehobenen Preis- und Leistungsklasse auf dem Prüfstand – bestes Beispiel ist hier das ASUS ROG G703, welches als Desktop-Replacement mit einem Preis von fast 4.500 Euro den absoluten Enthusiasten anspricht. Doch der ambitionierte Spieler braucht nicht immer Features wie ein SSD-RAID, eine RGB-Hintergrundbeleuchtung oder ein Vollmetall-Gehäuse. Wer sich auf das Wesentliche beschränkt, kann durchaus ein paar Euro einsparen. Für unter 1.000 Euro gibt es hier von ASUS die TUF-Serie. Wie sich die schlägt, das erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel auf den nachfolgenden Seiten.

In den letzten Wochen und Monaten hat ASUS nahezu sein gesamtes Notebook-Portfolio umgekrempelt und die bekannten Gaming-Marken aus dem Grafikkarten- und Mainboard-Segment für die Notebook-Sparte adaptiert. Das schafft nicht nur Einheit innerhalb der Produktklassen, sondern entschlackt auch die Auswahl. Während die Zephyrus-Geräte diejenigen ansprechen, die ein kompaktes aber leistungsfähiges Arbeitstier und Gaming-Gerät suchen, ist das ROG G703 eher als Desktop-Replacement für Spieler gedacht, die die höchste Leistung suchen. Darunter siedelt sich dann die Strix-Reihe mit den SCAR- und Hero-Modellen speziell für First-Person-Shooter und MOBA-Spieler an. 

Außerdem gibt es die "The Ultimate Force"-Gaming-Reihe, die bereits aus der Mainboard-Sparte des Herstellers bekannt ist und vor allem auf Stabilität und eine besonders lange Haltbarkeit hin optimiert wurde und sich im unteren bis mittleren Preissegment ansiedelt. ASUS besinnt sich hier zurück auf das Wesentliche und verzichtet auf die typischen und teuren Gamer-Features wie ein RGB-Beleuchtungssystem, ein Metall-Gehäuse oder aber ein SSD-RAID sowie übertaktungsfreudige High-End-Prozessoren mit offenem Multiplikator.

Das ASUS TUF Gaming FX504 gibt es in zwei verschiedenen Basisversionen, die sich hauptsächlich innerhalb der Grafikkarte unterscheiden, denn hier gibt es entweder die GeForce GTX 1050 oder aber deren schnelleren Ti-Ableger, die mit 2 oder 4 GB Videospeicher bestückt werden. Die GeForce GTX 1060 als dritte GPU ist gegenüber der Vorgänger-Generation leider entfallen. Beim Prozessor lässt man dem Käufer die Wahl zwischen einem Intel Core i5-8300H oder einem Intel Core i7-8750H und stellt diesem bis zu 32 GB DDR4-Arbeitsspeicher zur Seite. Auf Seiten des Massenspeichers gibt es eine Kombination aus schneller SSD und SSHD bzw. HDD. Auf moderne Anschlüsse wie Typ-C oder Thunderbolt 3 wird zu Gunsten des Preises verzichtet, das Display misst stets 15,6 Zoll in seiner Diagonalen und bietet maximal die Full-HD-Auflösung an, dafür verbaut man entweder blickwinkelstabile IPS-Panels oder aber schnelle 120-Hz-Panels mit TN-Technik. All das verpackt man in einem relativ kompakten Kunststoff-Gehäuse ohne viel Schnickschnack. 

Preislich startet die Serie bereits ab 799 Euro und spricht damit eher den Einsteiger mit kleinem Geldbeutel an.

Für unseren Test versorgte uns ASUS mit dem TUF Gaming FX504G, also dem Modell mit NVIDIA GeForce GTX 1050, aber mit Intel Core i7-8750H und 16 GB Arbeitsspeicher. Das Betriebssystem ist auf einer 128-GB-SSD mit PCI-Express-Anbindung vorinstalliert, die Spielesammlung findet auf einer 1 TB großen SSHD ihren Platz. Das Display ist ein Full-HD-Panel mit 60 Hz und TN-Technik. Preislich liegt unsere Test-Konfiguration derzeit bei 999 Euro.

Kunststoff-Gehäuse mit futuristischem Design

Um den Preis auf unter 1.000 Euro zu drücken, hat ASUS nicht nur bei der Hardware-Ausstattung und an den Features gespart, sondern auch beim Gehäuse. Während die teuren Geräte bei der Material-Wahl meist auf einen Mix aus Kunststoff und Aluminium oder gar auf ein Vollmetall-Gehäuse setzen, besteht das ASUS TUF Gaming FX504 komplett aus Kunststoff.

Der Stabilität tut dies jedoch keinen Abbruch, denn die Verarbeitungsqualität ist wie man es von ASUS gewohnt ist, auf einem hohen Niveau. Das Gehäuse gibt selbst auf stärkeren Druck hin nicht nach. Einzig der Bildschirm-Deckel lässt sich minimal eindrücken. Der 15-Zöller lässt sich zwar problemlos mit einer Hand öffnen, die beiden Scharniere sind jedoch sehr verwindungssteif und wackeln kaum nach. 

Beim Design hat sich ASUS für einen futuristisches Layout entschieden. Sowohl der Bereich des Topcases wie auch der Bildschirmdeckel sind im Look von gebürstetem Aluminium gehalten, mittig im Bildschirmdeckel sitzt ein blutrot schimmerndes ASUS-Logo. Die tiefrote Farbe gibt es zudem an den Rändern oder im Bereich der Tastatur. Auf dem Bildschirmdeckel sorgen einige Bügelfalten für etwas Abwechslung, die Aussparung im Hinteren Teilbereich, wo das Display vom Topcase abgetrennt wird, erinnert an die Zephyrus-Geräte, womit ASUS seiner aktuellen Design-Linie treu bleibt.

Wir haben im Übrigen die Black-Matter-Variante erhalten, die eher mit einem schlichten Äußeren daherkommt, denn das Premium-Steel-Modell verfügt über einige Ecken und Kanten mehr und kann obendrein mit einem blutrot beleuchteten Hersteller-Logo auf dem Bildschirmdeckel auf sich aufmerksam machen. Die Fusion- und Ed-Matter-Versionen bieten sogar noch mehr der roten Design-Elemente, vor allem im Bereich der Handballenauflage. 

Aufgrund der Materialwahl ist das ASUS TUF Gaming FX504 mit einem Gewicht von rund 2,4 kg relativ leicht und mit einer Bauhöhe von nur etwa 24,2 mm für seine Klasse schlank. Insgesamt bringt es der 15-Zöller auf Abmessungen von 384 x 262 x 24,2 mm und sortiert sich damit deutlich über den Ultra-Kompakt-Gaming-Notebooks wie dem hauseigenen Zephyrus oder dem MSI GS65 Stealth Thin und dem Gigabyte Aero 15X v8 ein.

Den Look von gebürstetem Aluminium gibt es auch an den beiden Seiten des Touchpads. Die rot-schwarze Farbgebung setzt sich rings um die Tastatur und das Touchpad fort. Zwar verzichtet ASUS aus Preisgründen auf eine RGB-Beleuchtung, die Tastatur ist jedoch trotzdem hintergrundbeleuchtet und leuchtet im Betrieb Rot auf – das passt hervorragend zur Design-Struktur des ASUS TUF Gaming FX504.

Die für Spieler wichtigen WASD-Tasten sind farblich hervorgehoben. Die Chiclet-Tasten sind in der Regel 15 x 15 mm groß und im Abstand von 3 mm angebracht. Sehr lobenswert: Trotz der kleinen 15,6-Zoll-Ausrichtung gibt es einen eigenen Nummernblock, wobei die Tasten hier etwas kleiner ausfallen.

Gute Tastatur und gutes Touchpad

Trotz ihres vergleichsweise günstigen Preises steht die TUF-Serie von ASUS in der Regel für hochwertige Komponenten und eine lange Lebensdauer. Im Bereich der Tastatur verspricht ASUS mindestens 20 Millionen Tastenanschläge. Eingesetzt werden besonders schlanke Kappen mit einer Bauhöhe von nur 0,25 mm, die einen kurzen Hub von 1,8 mm ermöglichen. Trotzdem ist das Feedback knackig, wenn auch etwas laut.

Das Touchpad ist mit 105 x 75 mm ausreichend groß dimensioniert und verzichtet dank Clickpad auf separate Maustasten. Die lassen sich direkt im Touchpad ausführen, wobei ASUS dies optisch herausstellt. Das Klicken des Touchpads ist jedoch etwas schwammig und leichtgängig. Die Präzision ist hingegen sehr gut, nimmt zu den Ecken und Rändern jedoch etwas ab. Multitouch-Gesten werden problemlos verstanden und schnell umgesetzt. Bei Tastatur und Mauspad leistet sich das ASUS TUF Gaming FX504 trotz seines vergleichsweise günstigen Preises von unter 1.000 Euro somit keinen Patzer.

Auf Seiten der Anschlüsse hat ASUS jedoch die eine oder andere moderne Schnittstelle gestrichen. Auf der rechten Geräte-Seite bietet unser Testgerät eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle, einen HDMI-Ausgang sowie drei USB-Schnittstellen nach Typ-A, wovon eine allerdings noch dem älteren und langsamen 2.0-Standard entspricht. Die beiden anderen arbeiten mit USB-3.1-Gen1-Geschwindigkeit. Ein Headset lässt sich über die einzelne 3,5-mm-Klinkenbuchse anschließen. Zwei dieser Buchsen als separate Ein- und Ausgänge wären sicherlich praktikabler gewesen. Ansonsten findet sich an dieser Seite nur noch der Anschluss für das externe Netzteil.

Gegenüberliegend ist lediglich ein Kensington-Lock zum Diebstahl-Schutz angebracht. Weitere Anschlüsse sucht man vergebens. ASUS verzichtet nicht nur auf moderne Anschlüsse wie USB Typ-C oder gar Thunderbolt 3, sondern hat zudem den SD-Kartenleser ausgespart. Für die drahtlose Konnektivität sind weiterhin AC-WiFi und Bluetooth integriert.

Weitere Anschlüsse sind selbst auf der Rückseite nicht zu finden, dafür jedoch einige Lüftungsschlitze für die Kühlung sowie eine Aussparung zwischen Display-Deckel und Topcase, die bereits von den Zephyrus-Geräten her bekannt ist. Über die dort angebrachten LEDs wird man selbst mit zugeklapptem Display über den Akku-Zustand informiert. Im Betrieb zeigen die kleinen LEDs außerdem die Auslastung von SSD und SSHD/HDD sowie den eventuell aktivierten Flugzeugmodus an.

Unspektakuläre Kühlung

Lüftungsschlitze für die Kühlung der Hardware finden sich lediglich im hinteren Bereich, während viele andere Gaming-Notebooks die Seitenteile mitbenutzen, um entweder Frischluft anzusaugen, oder die Abwärme wieder nach draußen zu befördern. Damit sich die Kühlleistung im Laufe der Jahre nicht durch Schmutz- und Staub-Ablagerungen verschlechtert, besitzt das ASUS TUF Gaming FX504 zwei Lufttunnel, worüber der Schmutz automatisch nach außen befördert werden soll. Das soll die System-Stabilität und Lebensdauer nach den Vorstellungen der TUF-Serie unterstreichen. 

Um die Kühlung von Grafikkarte und Prozessor kümmern sich zwei getrennte Kühlkammern mit eigenen Radiallüftern und insgesamt zwei Kupfer-Heatpipes. Über die FN- und Funktions-Tasten lassen sich die beiden Rotoren mit nur einem Klick auf ihre volle Drehzahl bringen.

Eine Wartungsklappe auf der Rückseite gibt es im Vergleich zum Vorgänger leider nicht. Wer Arbeits- und Massenspeicher künftig ersetzen oder aufrüsten möchte, der muss den kompletten Unterbau entfernen, was durch das Lösen von insgesamt zehn Schrauben geschieht. Mit Strom versorgt wird das ASUS TUF Gaming FX504 stationär über ein externes Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 120 W. Für unterwegs ist ein 48-Wh-Akku fest verbaut.