TEST

Gigabyte Aero 17 HDR XA im Test

Großer Bruder mit sehr hellem Display - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Display des Gigabyte Aero 17 HDR XA ist ein echtes Highlight. Nicht nur, weil es über sehr schmale Bildschirm-Ränder verfügt und mit einer nativen Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten sehr hochauflösend ist, sondern auch weil es dank HDR400-Zertifizierung ausgesprochen hell und kontraststark ist. In unseren Tests haben wir Werte von bis zu 670 cd/m² ermittelt, was einen Außeneinsatz uneingeschränkt möglich macht. Die Ausleuchtung ist mit 89 % sehr gut, zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen etwa 74 cd/m². Das beschert ein hohes Kontrast-Verhältnis von sehr guten 1.599:1. 

Überzeugen kann das X-Rite-Pantone-Display, das dank IPS-Panel über gute Blickwinkel verfügt, auch bei den Farbtemperaturen. Ein Blaustich ist zwar ebenfalls vorhanden, jedoch nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei vielen anderen Geräten. Im Schnitt haben wir knapp über 7.000 K gemessen, vereinzelt wird mit rund 6.600 K aber auch fast der Optimalwert getroffen. 

Auf Gamer-typische Features wie beispielsweise G-Sync oder eine hohe Bildwiederholrate muss man jedoch verzichten. Das Gigabyte Aero 17 gibt es jedoch auch mit 144 Hz schnellem Full-HD-Panel. 

Die Software-Ausstattung

Die zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Konfigurations-Möglichkeiten ist auch beim Gigabyte Aero 17 das Control Center, welches wir bereits von den kleineren Modellen her kennen. Hier kann man sich nicht nur die Auslastung des Intel Core i9-9980HK und der NVIDIA GeForce RTX 2070 Max-Q anzeigen lassen, sondern auch die aktuelle Speicherauslastung des Arbeitsspeichers und der M.2-SSD. Weiterhin lassen sich häufig genutzte Programme und Spiele mit nur wenigen Klicks starten, der Flugzeugmodus aktivieren, oder die Helligkeit von Tastatur und Display regulieren sowie die Lautstärke steuern. Die Farbtemperaturen des Displays lassen sich ebenfalls weiter verfeinern und auch der Power-Plan kann konfiguriert sowie der Gesundheitszustand der Intel-SSD ausgelesen werden. 

Für die Settings von WiFi 6 und Bluetooth ist jeweils ein separates Tool installiert, genau wie für die Erstellung eines Wiederherstellungs-Mediums. Die RGB-Hintergrundbeleuchtung wird über den Fusion-Reiter vorgenommen, wo sich sogar Makros programmieren lassen. 

Wie man es von Gigabyte gewohnt ist, ist die Installation von Windows 10 Pro sehr sauber, störende Bloatware oder unnütze Demo-Versionen gibt es nicht.

Temperaturen

Der Intel Core i9-9980H und die NVIDIA GeForce RTX 2070 Max-Q sind nicht nur zwei schnelle Komponenten, sondern auch welche, die die Kühlung und den Akku sehr fordern. Das bestätigt sich während unserer Tests. Während die Turing-GPU mit einer Temperatur von 77 °C noch relativ kühl bleibt, erreicht der Achtkern-Prozessor Spitzen-Werte von bis zu 83 °C. Zu einer thermisch bedingten Leistungsabsenkung kommt es jedoch nicht. Die Intel-CPU arbeitet stets mit 3,7 GHz, die NVIDIA-GPU mit 1.380 MHz, was beides innerhalb der Vorgaben liegt und teilweise sogar deutlich über dem jeweils angegebenen Basistakt. 

Die hohen Temperaturen im Inneren machen sich jedoch teilweise an der Oberfläche bemerkbar, denn hier erreicht unser Testmuster des Gigabyte Aero 17 HDR XA bis zu 48,3 °C. Immerhin: Die Wärme scheint sich dank des größeren Gehäuses gegenüber dem kleineren Schwestermodell besser zu verteilen. Die Höchstwerte haben wir wie so häufig im zweiten Quadranten an der Unterseite und damit genau dort, wo die Kühlung von CPU und GPU zusammenkommt, gemessen. 

Im Schnitt wird der 17-Zöller an der Unterseite mit etwa 32,1 °C wärmer als im Bereich der Handballenauflage, wo wir durchschnittlich knapp über 28 °C gemessen haben. Im normalen Office-Betrieb bleiben die Temperaturen mit durchschnittlich 25,9 und 25,4 °C deutlich niedriger, wobei auch hier die Unterseite etwas wärmer wird. In der Spitze sind es in dieser Disziplin nur etwa 29 °C. 

Zwar ist die Kühlung unter absoluter Volllast, die wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simulieren, mit 49,6 dB(A) alles andere als leise, jedoch laufruhiger als bei der Konkurrenz bzw. bei vielen Geräten anderer Hersteller mit ähnlich schneller und hitziger Hardware. Immerhin: Wird nur gespielt, zeigt sich der 17-Zöller mit einer Geräuschkulisse von 48,9 dB(A) etwas leiser. Einen komplett passiven Betrieb bekamen wir zwar nicht hin, jedoch bleibt das System im Leerlauf mit 37,3 dB(A) relativ leise. Andere Geräte sind hier jedoch besser. 

Akku

Gigabyte verbaut auch in seinem Aero 17 einen 94,24 Wh starken Akku. Aufgrund des größeren Bildschirms, der mit zu den größten Verbrauchern in einem Notebook zählt, sind die Laufzeiten damit nicht ganz so gut wie beim kleinen Bruder, was mit Blick auf den Intel Core i9-9980HK und die NVIDIA GeForce RTX 2070 Max-Q aber auch zu verschmerzen ist. Unter Last geht dem Gerät nach etwa 148 Minuten und damit nach etwas mehr als zwei Stunden die Puste aus, im Office-Betrieb wird der Monitor hingegen erst nach 331 Minuten und damit nach etwas mehr als 5,5 Stunden schwarz. Für ein 17-Zöller sind das keine schlechten Werte.

Wieder voll einsatzbereit ist der Akku nach etwa zwei Stunden. Dann erweist sich das System im Leerlauf mit 13,8 W als sehr sparsam. Wird hingegen gespielt, steigt der Energiehunger auf 157,7 W, in der Spitze werden sogar fast 185 W erreicht. Das geht für die Komponenten durchaus in Ordnung. Das Netzteil hat mit einer Ausgangsleistung von etwa 230 W also noch ausreichend Reserven.