TEST

Dell XPS 13 9300 im Test

Edles Ultrabook mit guter Leistung - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Wie es sich für ein teures Ultrabook-Notebook gehört, legt Dell bei seinem XPS 13 viel Wert auf ein hochwertiges Display. Dieses soll nicht nur Helligkeitswerte von über 500 Nits erreichen, sondern dank der HDR400-Zertifizierung auch über hohe Kontrastwerte verfügen. Dank GorillaGlass 6 soll es außerdem sehr stabil und kratzfest bleiben. Was die Messwerte anbelangt, so können wir dies in unseren Messungen teilweise bestätigen. Das Sharp-Panel erreicht ein Kontrastverhältnis von 888:1 und Helligkeitswerte von über 500 cd/m². Wir haben in der Spitze bis zu 501 cd/m² gemessen, wobei die Ausleuchtung insgesamt besser sein könnte, denn zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen bis zu 81 cd/m². Vor allem zu den Rändern hin wird der IPS-Bildschirm stetig dunkler. Die Homogenität liegt bei knapp unter 84 %. 

Dafür kann sich die Farbwiedergabe sehen lassen, denn mit einem Durchschnittswert von 6.748 K für alle neun Quadranten müssen nur echte Profis aus der Foto- und Film-Branche nachjustieren. Die häufig von uns gemessenen zu kühlen Farbtemperaturen und blaustichigen Werte gibt es beim Dell XPS 13 9300 nicht. Hinzu kommt das komfortable 16:10-Bildformat und eine hohe Auflösung von 3.840 x 2.400 Bildpunkten sowie natürlich die Touchfunktion, womit die Eingabe auch per Fingertab oder gar über einen entsprechenden Pen erfolgen kann.

Das Dell XPS 13 9300 gibt es jedoch auch ohne Touch-Display und nur mit FHD+-Auflösung von 1.920 x 1.200 Bildpunkten. Dell setzt auf ein blickwinkelstabiles IPS-Panel, das durch seine schmalen Bildschirmränder auffällt, jedoch nicht gänzlich entspiegelt ist. Dell verspricht für seinen Infinity-Edge-Bildschirm trotzdem geringe Reflexionen. Dank der hohen Helligkeitswerte trifft dies durchaus zu.

Die Software-Ausstattung

Dell gibt seinem XPS 13 9300 zahlreiche Software-Tools mit auf den Weg. Der Dell Power Manager dient dabei als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Systemeinstellungen des 13-Zöllers. So lässt sich nicht nur der Zustand des Akkus auslesen sowie dessen Ladezufuhr steuern, sondern auch Einfluss auf das Leistungs- und Temperatur-Profil der Hardware nehmen. Standardmäßig ist das Profil auf "Optimiert" eingestellt, was einen perfekten Mix aus Performance und Lautstärke darstellen soll. Im Ultra-Leistungsmodus steigt zwar die Kühlleistung und damit die Lautstärke an, wirklich mehr Leistung konnten wir aus dem Intel Core i7-1065G7 jedoch nicht herausholen. Im Akku-Extender senkt der Power Manager die CPU-Leistung ab, reduziert die Bildschirmhelligkeit auf 20 %, stellt den Sound auf stumm und die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur ab, was die Laufzeiten des Dell XPS 13 in Notfall-Situationen weiter erhöhen soll. 

Natürlich hat Dell auch ein Tool installiert, über das sich mit nur wenigen Klicks alle verfügbaren Treiber- und Software-Updates herunterladen und installieren lassen. Über Dell Cinema Color kann außerdem die Farbwiedergabe des Displays in mehreren vorgefertigten Profilen angepasst werden, während der Mobile Connect eine nahtlose Integration des Smartphones verspricht, um beispielsweise Anrufe direkt über das Notebook annehmen zu können. Ebenfalls mit am Start ist der neue Grafik-Kontrollraum der integrierten Intel-Grafik, die zahlreiche Video-Einstellungen ermöglicht. 

Insgesamt hält sich Dell von unnötigen Software-Tools oder gar Bloatware fern. Einzig eine Demo-Version von Microsoft 365 ist vorinstalliert.

Temperaturen

Bei einer Bauhöhe von nur 14,8 mm in der Spitze bleibt für eine dicke Kühlung der Hardware nicht viel Platz. Tatsächlich erreicht der Intel Core i7-1065G7 in der Praxis sehr hohe Temperaturen von bis zu 100 °C. Das ist einer der höchsten Werte, die wir bei einem Ultrabook-Prozessor jemals gemessen haben. Diesen Wert erreicht das Dell XPS 13 9300 jedoch nur kurzzeitig und regelt sowohl Spannung wie auch Taktfrequenz bereits nach wenigen Sekunden wieder ab, womit sich die Temperatur auf knapp unter 86 °C einpendelt. In der Spitze sinkt der Takt auf bis zu 800 MHz ab, womit die Ice-Lake-CPU bereits drosselt, denn standardmäßig müsste der Takt bei mindestens 1,3 GHz liegen. Wie üblich verlangen wir der Kühlung in diesem Test alles ab, simulieren mit Prime95 und Furmark das absolute Worstcase-Szenario.

Die hohen Temperaturen im Inneren machen sich an der Oberfläche jedoch kaum bemerkbar. In der Spitze haben wir bis zu 39 und 38 °C gemessen: Einmal im ersten Quadranten an der Oberseite der Baseunit und einmal im zweiten Quadranten an der Unterseite. Allgemein wird das Dell XPS 13 im Bereich der Tastatur etwas wärmer als an der Unterseite, was bei vielen anderen Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse meist anders herum ist. Die Unterschiede sind mit durchschnittlich etwa 34,0 bzw. 34,5 °C jedoch sehr gering. Im normalen Office-Betrieb fallen die Spitzenwerte auf knapp unter 32 °C zurück, womit das Gehäuse vergleichsweise schnell wieder abkühlt. Im Schnitt liegen die Oberflächen-Temperaturen bei unserem Testmuster bei 27 bis 27,5 °C, wobei die Unterseite der wärmere Bereich ist. 

Trotz der hohen Temperaturen bleibt das Dell XPS 13 9300 vergleichsweise leise. Im Leerlauf und normalen Office-Modus schalten sich die Lüfter bis zum Erreichen eines bestimmten Temperatur-Niveaus zeitweise sogar komplett ab, womit die Hardware passiv und damit völlig lautlos auf Temperatur gehalten wird. Wird die Hardware belastet und die Kühlung schaltet sich hin zu, wird eine Geräuschkulisse von sehr guten 41,6 dB(A) erreicht, im Worst-Case Spitzenwerte von bis zu 47,1 dB(A). Letzteres ist zwar nicht wirklich als leise zu bezeichnen, jedoch weit entfernt von den ultralauten Gaming-Boliden der High-End-Klasse. 

Akku

Was die Laufzeiten betrifft, so hält das Dell XPS 13 9300 dank der sparsamen Hardware und des 52 Wh starken Akkus relativ lange durch. Im normalen Office-Betrieb wird der Bildschirm erst nach 644 Minuten und damit nach über 10,5 Stunden schwarz. Das ist zwar weit von den von Dell versprochenen 18 Stunden entfernt, jedoch testen wir wie immer bei einer Bildschirmhelligkeit von 120 cd/m² sowie mit aktivierter Hintergrundbeleuchtung und WiFi- und Bluetooth-Modul. Zudem sollte die Modellvariante mit Core-i5-CPU und FHD+-Bildschirm etwas sparsamer bleiben. Wird der Prozessor stärker unter Last gesetzt, dann ist schon nach etwa 205 Minuten und damit nach nicht ganz 3,5 Stunden Schluss. 

Aufgeladen wird der Akku über ein externes 45-W-Netzteil per USB Typ-C. Wieder voll einsatzbereit ist er nach etwas mehr als zwei Stunden, was vergleichsweise lange dauert. Dann genehmigt sich der 13-Zöller mit sparsamen 7,8 bis 48,2 W.