Display
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Bereits ohne Messgerät fällt auf, dass das Acer Nitro 5 über ein sehr dunkles IPS-Panel verfügt. In der Spitze erreicht unser Muster gerade einmal 260 cd/m², womit ein Außeneinsatz und der Betrieb in sehr hellen Umgebungen nur bedingt zu empfehlen sind. Dafür bräuchte es mindestens 300 cd/m². Das IPS-Panel, das ansonsten über sehr gute Blickwinkel verfügt, ist insgesamt sehr gut ausgeleuchtet. Zwischen dem dunkelsten und hellsten Quadranten liegen gerade einmal 13 cd/m², die Homogenität erreicht stolze 95 %. Ebenfalls sehr gut ist die Farbwiedergabe. Während die meisten aktuellen Gaming-Notebooks mit einem starken Blaustich und viel zu kühlen Farbtemperaturen negativ auffallen, ist das AU-Optronics-Panel sehr gut abgestimmt und erreicht im Schnitt sogar fast den Optimalwert mit 6.662 K. Die Kontrastwerte gehen mit einem Verhältnis von 1.343:1 mehr als in Ordnung.
Dass sich das Acer Nitro 5 überwiegend an Gamer richtet, zeigt sich an anderer Stelle des Displays: So verfügt es über eine native Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten, was die Hardware-Anforderungen in vielen Spielen deutlich reduziert. Aber auch die schnellen 120 Hz Bildwiederholrate sowie eine Reaktionsgeschwindigkeit von nur 3 ms sprechen für den Gaming-Einsatz. Auf G-Sync muss man jedoch trotz dedizierter GeForce-Grafik verzichten - das bleibt den teuren Modellen des Herstellers vorbehalten.
Die Software-Ausstattung
Deutlich zugelegt hat Acer in den letzten Jahren bei der Software-Ausstattung. Zwar gibt man seinen Geräten noch immer viel unnützes Zeugs mit auf den Weg, wie Verknüpfungen zu irgendwelchen Browser-Spielen und Streaming-Anwendungen, das Nitro-Sense-Tool hat es jedoch in sich. Dieses liest nämlich die aktuelle Auslastung von CPU und GPU aus und liefert obendrein aktuelle Temperatur-Werte oder Informationen zu den anliegenden Taktraten. Außerdem erlaubt es Einfluss auf die Lüftersteuerung der Notebook-Kühlung zu nehmen. Diese lässt sich bei unserem Testgerät in drei verschiedenen Profilen regeln. Passend dazu wird sogar die Geschwindigkeit der beiden Lüfter für Grafikkarte und Prozessor ausgelesen. Weiterhin Einfluss genommen werden kann auf den Energiesparplan oder die Ladeeigenschaft des integrierten Akkus.
Das Killer-Control-Center für die Netzwerkchips, womit der Spiele-Transfer im Netzwerk priorisiert wird, ist ebenfalls vorinstalliert. Das Acer Care Center erlaubt eine einfache Installation neuster Treiber und Updates, gibt Informationen über den Garantie-Status, erlaubt ein Wiederherstellungs-Medium anzufertigen und kann mit nur einem Klick unnütze Dateien vom System entfernen.
Temperaturen
Probleme bei der Kühlung des Acer Nitro 5 gibt es nicht. Der Intel Core i7-10750H erreicht in unserem Worst-Case-Szenario, das wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simulieren, zwar hohe Temperaturen von bis zu 92 °C und auch die NVIDIA GeForce RTX 2060 wird mit 80 °C vergleichsweise warm, zu einer thermisch bedingten Absenkung der Geschwindigkeiten kommt es jedoch nicht. Der Sechskerner macht sich noch immer mit 2,6 GHz ans Werk, die Grafiklösung erreicht 1.455 MHz, was beides innerhalb der Spezifikationen liegt. Der 17-Zöller kann somit seine maximale Performance stets abrufen.
Die hohen Temperaturen am Inneren machen sich teilweise an der Oberfläche bemerkbar. Hier erreicht das Acer Nitro 5 in der Spitze bis zu 45 °C. Diesen Wert haben wir wie so häufig im zweiten Quadranten an der Unterseite gemessen und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Allgemein wird das Testnotebook an der Unterseite wärmer als im Bereich der Tastatur und des Touchpads. Im Schnitt haben wir 32,1 und 31,7 °C gemessen. Im regulärem Office-Betrieb fallen die Durchschnittstemperaturen ein gutes Stück niedriger aus und liegen bei 28,2 und 29,2 °C - die Spitzenwerte bei nur 32,1 °C. Damit kühlt das Gehäuse sehr gut aus.
Die Lautstärke kann sich durchaus hören lassen und das im positiv gemeinten Sinne. Im normalen Office-Betrieb arbeitet der 17-Zöller zeitweise komplett passiv, womit der Gaming-Bolide völlig lautlos bis zum Erreichen eines bestimmten Temperatur-Levels agiert. Wenn sich die Kühlung hinzuschaltet, bleibt die Geräuschkulisse mit 35,2 dB(A) noch immer erfreulich leise.
Im Spielbetrieb muss die Kühlung natürlich ordentlich ackern. Das Acer Nitro 5 erreicht dann einen Schallpegel von bis zu 48,4 dB(A) und zeigt sich somit ein gutes Stück leiser, als die meisten anderen Gaming-Notebooks, die gut und gerne mal die magische 50-dB(A)-Marke durchbrechen. Die durchbricht das Acer Nitro 5 im Worstcase-Szenario jedoch ebenfalls. Dann können es bis zu 52,0 dB(A) werden.
Akku
Für unterwegs hat Acer einen 57,5 Wh starken Akku verbaut. Der schafft im Office-Betrieb Laufzeiten von bis zu 491 Minuten, was etwas mehr als acht Stunden entspricht. Die hohe Effizienz von Comet-Lake H und Turing spielen dem Gerät in die Karten, vor allem die Abschaltung der dedizierten Grafiklösung bei Nichtgebrauch und das Aktivieren der sparsamen CPU-Grafik tragen hierzu bei. Wird die Hardware ausgelastet, sinken die Laufzeiten deutlich. Dann sind mit 100 Minuten nur noch etwa anderthalbstunden möglich, bis der Bildschirm schwarz wird. Wieder voll einsatzbereit ist der Stromspender über das externe 180-W-Netzteil nach etwa zwei Stunden – eine Schnelllade-Funktion gibt es nämlich nicht.
Dann genehmigt sich der 17-Zoller im Leerlauf gerade einmal 9 W, was vor allem mit Blick auf das große 17-Zoll-Display ein sehr guter Wert ist. Im Spielebetrieb steigt der Energiehunger auf bis zu 158,7 W an, im absoluten Worstcase auf bis zu 194,1 W – das sind für die Kombination aus Intel Core i7-10750H und NVIDIA GeForce RTX 2060 durchaus übliche Werte.