TEST

Das Gigabyte Aero 17 HDR XB im Test

Gute Modellpflege - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

Portrait des Authors


Display

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Wie schon im letzten Jahr, ist das Display des Gigabyte AERO 17 HDR XB ein echtes Highlight. Dank der schmalen Bildschirmränder von nur 3 mm wird eine hohe Screen-to-Body-Ratio von 89 % erreicht, die native Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten kann sich ebenfalls sehen lassen. Im Vergleich zum letzten Jahr fällt die maximale Helligkeit jedoch nicht ganz so hoch aus, liegt jedoch noch immer deutlich über dem Durchschnitt. Wir haben in der Spitze 496 cd/m² gemessen, womit ein Außeneinsatz uneingeschränkt möglich ist. Dabei ist es außerdem sehr gut ausgeleuchtet und erreicht eine Homogenität von fast 93,4 %, – zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen nur etwa 33 cd/m². Es wird ein sehr gutes Kontrastverhältnis von 1.407:1 erreicht. 

Das IPS-Panel ist nicht nur sehr blickwinkelstabil, sondern kann dank X-Rite-Pantone-Zertifizierung auch mit sehr guten Farbtemperaturen von durchschnittlich etwa 6.668 K aufwarten, womit fast das Optimum erreicht wird. Andere Gaming-Notebooks weisen hier immer wieder einen starken Blaustich mit viel zu kühlen Farben aus. 

Gamer-typische Features wie eine hohe Bildwiederholrate gibt es ebenso wenig wie beispielsweise G-Sync.

Die Software-Ausstattung

Auf Seiten der Software gibt Gigabyte seinem AERO 17 eine saubere Installation von Windows 10 Pro mit auf den Weg. Highlight ist vor allem das Control Center, welches als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellungen von Hard- und Software dient. 

Es liest nicht nur die Auslastung des Intel Core i7-10875H und der NVIDIA GeForce RTX 2070 Super Max-Q sowie des Netzwerk-Verkehrs aus, sondern erlaubt sogar auch Einfluss auf die TGP von CPU und GPU in verschiedenen Stufen zu nehmen, womit die Boost-Taktraten über einen längeren Zeitraum gehalten und somit die Performance erhöht werden kann. Außerdem wird die aktuelle Speicherauslastung des Arbeitsspeichers und der M.2-SSD angezeigt, häufig genutzt Programme und Spiele können mit nur wenigen Klicks gestartet oder die Flugzeugmodus aktiviert werden. Die Helligkeit von Display und Tastatur-Hintergrund-Beleuchtung lässt sich ebenso regulieren, wie die Lautstärke der integrierten Lautsprecher einstellen, oder die Farbtemperaturen des Displays anpassen. Die RGB-Einzeltasten-Beleuchtung kann ebenfalls über den Fusion-Reiter samt der Makros programmiert werden. 

Für das WiFi- und Bluetooth-Modul ist ein separates Tool installiert, genau wie für die Erstellung eines Wiederherstellungs-Mediums oder für ein schnelles Einspielen von System- und Treiber-Updates.

Temperaturen

Dank der großen 17-Zoll-Ausrichtung bietet das AERO 17 HDR XB viel Platz für die Kühlung und tatsächlich: Temperatur-Probleme konnten wir bei unserem Muster keine feststellen. Der Intel Core i7-10875H erreicht in der Spitze etwa 86 °C, die NVIDIA GeForce RTX 2070 Super Max-Q bleibt mit 82 °C geringfügig darunter. Beide Komponenten können stets ihre maximale Leistung abrufen und machen sich mit mindestens 3,4 GHz, bzw. mit 1.305 MHz ans Werk, was beides über den Spezifikationen liegt. 

Doch das Gerät gibt einen Teil der Abwärme direkt an das Aluminium-Gehäuse ab, was die Kühlung damit unterstützt. Stellenweise erreicht das Barebone im Worstcase-Szenario, das wir abermals mithilfe von Furmark und Prime95 simuliert haben, Temperaturen von 53,6 °C, womit ein Schoß-Betrieb abgesehen von der Geräte-Größe nicht zu empfehlen ist. Diesen Spitzenwert haben wir im zweiten Quadranten auf der Unterseite ermittelt und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Allgemein wird unser Testmuster an der Unterseite wärmer als im Bereich von Tastatur und Touchpad. Im Schnitt haben wir 32,8 und stolze 37,9 °C gemessen. 

Im normalen 2D-Betrieb fallen die Temperaturen nicht so schnell zurück, die Durchschnittswerte gehen lediglich auf etwa 31,7 und 35,6 °C zurück, die Höchsttemperaturen auf immer noch vergleichsweise hohe 39 °C zurück. Andere Geräte dieser Größenklasse besitzen deutlich niedrigere Oberflächen-Temperaturen. 

Die hohen Temperaturen an der Oberfläche erkauft sich Gigabyte dafür mit einer vergleichsweise geringen Lautstärke. Während viele Vergleichsgeräte im Spielebetrieb gerne die magische 50-dB(A)-Marke durchbrechen, bleibt das Gigabyte AERO 17 HDR XB mit 47,1 dB(A) ein gutes Stück darunter, ist dann allerdings noch immer nicht als leise zu bezeichnen, zumal in der Spitze ein Schallpegel von bis zu 49,7 dB(A) erreicht werden kann. 

Im normalen Office-Betrieb bleibt die Kühlung mit 39,4 dB(A) deutlich laufruhiger, wobei andere Geräte hier auf einen Hybrid-Modus setzen, bei dem die Hardware bis zum Erreichen eines bestimmten Temperatur-Niveaus passiv und damit völlig lautlos gekühlt wird. Dies gelang uns bei diesem 17-Zöller leider nicht.

Akku

Ebenfalls wieder mit an Bord ist ein 94,24 Wh starker Akku. Trotz der potenten Hardware und des großen Bildschirms hält dieser erfreulich lange durch. Im Office-Betrieb ging dem AERO 17 HDR XB erst nach 458 Minuten und damit nach etwa 7,6 Stunden die Puste aus, was daran liegt, dass automatisch die NVIDIA GeForce RTX 2070 Super Max-Q abgestellt und auf die integrierte Grafiklösung des Intel Core i7-10875H umgestellt wird. Unter Last, wenn die dedizierte Lösung gefragt wird, sinken die Laufzeiten allerdings deutlich auf 179 Minuten und damit auf knapp unter drei Stunden, was für ein 17-Zöller hervorragende Werte sind. 

Voll aufgeladen ist der Akku nach etwa zwei Stunden. Dann erweist sich das System im Leerlauf mit 14,3 als sehr sparsam, zieht im Spielebetrieb etwa 178,9 W aus der Steckdose und erreicht im Worstcase eine Leistungsaufnahme von 202,8 W. Stationär mit Strom versorgt wird der Gaming-Bolide über ein externes 230-W-Netzteil, was somit über ausreichende Reserven verfügt.