TEST

MSI GP66 Leopard 11UG im Test

Schneller Gamer ohne viel Schnickschnack - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Mit dem Wechsel auf die aktuelle Tiger-Lake-Generation von Intel hat MSI bei seinem GP66 und GP76 Leopard reine Modellpflege betrieben und das Gehäuse somit nicht weiter angepasst. Dieses bringt es auf Abmessungen von 358 x 267 x 23,4 mm und stemmt rund 2,38 kg auf die Waage. Damit fällt es nicht ganz so schlank und leicht aus, wie die aktuell sehr trendigen Thin-&-Light-Gamer, kann dafür unter der Haube mit der schnellsten Hardware und hohen TGP-Werten aufwarten - die Kühlung hierfür braucht schließlich ihren Platz. Trotzdem lässt sich der 15-Zöller noch immer schnell in den Rucksack stecken und unterwegs nutzen. Andere Geräte sind jedoch portabler.

MSI setzt auf eine sehr schlichte Farbgebung. Während die Baseunit in mattem Schwarz daher kommt, ziert den Bildschirmdeckel das klassische Drachen-Emblem mittig und ist obendrein in einem etwas helleren Anthrazit-Ton gehalten. Die zahlreichen Lüftungsschlitze vor allem an der Rückseite, aber auch die vielen Ecken und Kanten im Bereich des Topcases verleihen dem Gerät ein sportliches Auftreten. Seine Gaming-Ambitionen kann das MSI GP66 Leopard 11UG also nicht komplett verstecken. Leider ist die Oberfläche sehr anfällig für Fett- und Schmutzflecken.

Was die Verarbeitung anbelangt, so sind Stabilität und Verarbeitungsqualität sehr gut – genauso, wie wir es inzwischen von MSI gewohnt sind. Scharfe Ecken oder Kanten gibt es keine, alle Spaltmaße sind hervorragend herausgearbeitet, die beiden Displayscharniere sind recht verwindungssteif und verhindern damit störendes Nachwackeln bei Erschütterungen. Eine bequeme Einhand-Bedienung ist jedoch weiterhin möglich. 

Auf der Rückseite kann man über die zahlreichen Lufteinlässe vorsichtige Blicke auf die Hardware und Kühlung erhaschen, eine Wartungsklappe gibt es dabei jedoch nicht. Für den Austausch oder das Upgrade des Speichers – schließlich gibt es noch einen zweiten, freien M.2-Steckplatz – muss die gesamte Unterseite abgenommen werden. MSI setzt auf ein Hingeforward-Design, bei dem der Bildschirm zugunsten der Kühlung leicht nach vorne gerückt ist. 

Für die Kühlung zeichnet sich wieder einmal mehr die Cooler-Boost-5-Technik verantwortlich, bei der MSI auf ein Zwei-Kammernsystem mit jeweils eigenen Lüftern für Prozessor und Grafikkarte setzt. Im Inneren befinden sich hierfür insgesamt sechs dicke Kupfer-Heatpipes, die sich über die gesamte Gerätebreite erstrecken und damit viel Platz einnehmen. Farbliche Abwechslung gibt es immerhin im Betrieb. Dann erleuchtet die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur regenbogenartig in zahlreichen verschiedenen Farben auf. Die Hintergrundbeleuchtung lässt sich jedoch auch einfarbig einstellen oder für jede Taste einzeln über das MSI Center konfigurieren. 

Anschlüsse

Auf Seiten der Anschlüsse hat das MSI GP66 Leopard 11UG eigentlich alles zu bieten, was das Spielerherz begehrt. Die Platzierung der Schnittstellen ist sehr gut durchdacht, denn besonders dicke und klobige Schnittstellen sind ausschließlich hinter dem Bildschirm angebracht. Dazu zählen der miniDisplay-Port, der HDMI-Ausgang und die Ethernet-Buchse, welche sogar Datenübertragungsraten von bis zu 2,5 GBit/s ermöglicht. Ebenfalls wird über die Rückseite die Stromversorgung realisiert. Für das externe 280-W-Netzteil gibt es eine proprietäre Ladebuchse. 

Auf der rechten Geräteseite gibt es lediglich zwei USB-Schnittstellen, die dem USB-3.2-Gen1-Standard entsprechen. Gegenüberliegend gibt es einen dritten Port davon, der neben einem vergoldeten 3,5-mm-Klinkenbuchse positioniert ist. Damit verzichtet MSI auf Schnittstellen wie USB-C oder Thunderbolt 4, was mit der Plattform eigentlich bereits möglich gewesen wäre. Auch einen Kartenleser gibt es nicht. Diese Features bleiben den teureren Modellserien, wie beispielsweise dem MSI GE66 Raider vorbehalten. Drahtlos wird per WiFi 6E und Bluetooth 5.2 kommuniziert.

Tastatur und Touchpad

Bei der Tastatur blieb ebenfalls alles beim Alten. Auch beim GP66 Leopard 11UG setzt MSI auf eine Chiclet-Tastatur, die in Zusammenarbeit mit SteelSeries entstanden ist. Sie verfügen über einen spürbaren Druckpunkt bei mittlerem Hub und machen so ein angenehmes Tippen möglich. Mit Abmessungen von 16 x 16 mm sind die Tasten äußerst großzügig dimensioniert, was eine schnelle und treffsichere Handhabung ermöglicht. Für eine gute Ablesbarkeit in dunklen Räumen sorgt die integrierte RGB-Hintergrundbeleuchtung, die sich über das MSI Center individuell einstellen lässt. Sie ist äußerst leuchtstark und gleichmäßig. 

Schade ist, dass MSI wieder einmal mehr nicht auf ein Standard-Layout setzt, was im Praxisalltag immer wieder für Umgewöhnung sorgt. So sind die Pfeiltasten direkt im Layout integriert, die Enter-Taste fällt deutlich kompakter aus und die linke Funktionstaste fehlt komplett. Außerdem ist die Beschriftung stellenweise sehr überladen und aufgrund der gewählten Schriftart nicht immer gut lesbar. Einen separaten Nummernblock gibt es aufgrund der 15,6-Zoll-Ausrichtung nicht.

Das Touchpad ist leicht nach links gerückt direkt unterhalb der Tastatur angebracht. MSI setzt hier auf ein Clickpad, womit es keine dedizierten Maustasten für den linken und rechten Mausklick gibt. Die werden beide direkt im Touchpad ausgeführt. Der Mausersatz ist leicht angeraut und ermöglicht eine schnelle und präzise Umsetzung von Multitouchgesten, verliert zu den Ecken und Rändern hin jedoch etwas an Präzision. Außerdem muss man recht viel Kraft aufwenden, um einen Mausklick durchzuführen. Das Touchpad bietet eine Fläche von insgesamt 105 x 65 mm. Spieler kommen um einen echten Gaming-Nager, den sie über USB anschließen, nicht herum.