TEST

MSI GP66 Leopard 11UG im Test

Schneller Gamer ohne viel Schnickschnack - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Display des MSI GP66 Leopard 11UG löst nativ mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten auf und bietet damit einen höheren Schärfegrad als viele andere Gaming-Notebooks der 15-Zoll-Klasse. Obendrein ist es mit einer Bildwiederholrate von 165 Hz relativ reaktionsschnell. Doch auch die restlichen Leistungsdaten konnten im Test überzeugen.

So erreicht das Chi-Mei-Panel eine maximale Helligkeit von 344 cd/m² und ist so für den Außeneinsatz und sehr helle Umgebungen bestens geeignet. Die Ausleuchtung ist mit einer Homogenität von knapp über 88 % gut, zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen nur etwa 41 cd/m². Die Kontrastwerte stimmen mit einem Verhältnis 1.083:1 ebenfalls und sind für IPS-Panel durchaus sehr gut. 

Viele Gaming-Notebooks fallen immer wieder durch viel zu kühle Farbtemperaturen und einen zu starken Blaustich auf. Beim MSI GP66 Leopard 11UG ist das nicht der Fall. Im Schnitt erreicht unser Testmuster sehr gute 6.349 K und trifft damit sogar fast den Optimalwert. Einzig auf Adaptive Sync und damit auf ein Abgleichen der Bildausgabe des Monitors an die der Grafikkarte wird nicht unterstützt. Das gibt es nur über einen externen Monitor.

Die Software-Ausstattung

Ab Werk wurde unser Testmuster des MSI GP66 Leopard 11UG ohne Betriebssystem ausgeliefert. Auf einer dritten Partition finden sich jedoch alle Treiber und Tools zum Nachinstallieren mit nur wenigen Klicks. Dann gibt es zwar auch eine zeitlich begrenzte Demo-Version eines Virenscanners, aber auch das MSI Center, welches als zentrale Anlaufstelle für alle Einstellungen des Gaming-Bolidens dient. 

Dieses wurde im Vergleich zum bisherigen Dragon Center optisch deutlich schlichter gestaltet. Es werden die Auslastung von Prozessor und Grafikkarte sowie der SSD und des Arbeitsspeichers übersichtlich angezeigt, aber auch weitere Angaben zu den Lüftergeschwindigkeiten, den Datenübertragungsraten im Netzwerk und sogar ein paar Temperatur-Angaben gemacht. 

Einfluss auf den Leistungsmodus des Notebooks lässt sich ebenso nehmen, wie einige Tasten der Tastatur abschalten, was beim Spielen Fehleingaben verhindert. So lässt sich zum Beispiel die Windows-Taste deaktivieren. Aber auch der GPU-Switch und damit der Wechsel zwischen der integrierten und dedizierten Grafiklösung lässt sich deaktivieren, was dann natürlich auf Kosten der Laufzeit geht. Ansonsten lässt sich über das MSI Center der Akku kalibrieren und dessen Ladezustand auslesen. Das MSI Center wurde deutlich modularer, denn einige der Features lassen sich bequem nachinstallieren, andere Teile hingegen entfernen, was die Übersichtlichkeit verbessert. 

Insgesamt bleibt die Windows-Installation nach der Installation aller MSI-Tools recht sauber und clean. 

Temperaturen

Keine Probleme gibt es bei der Kühlung des MSI GP66 Leopard 11UG, wenngleich vereinzelt recht hohe Werte erreicht werden. Der Intel Core i7-11800H erreicht in unseren Tests eine Temperatur von 92 °C, was zwar nicht bedenklich ist, jedoch mitunter einen der höchsten Werte darstellt, den wir bislang in einem Gaming-Notebook getestet haben. Auch die NVIDIA GeForce RTX 3070 Laptop wird mit 80 °C vergleichsweise warm. Beide Hardware-Komponenten können aber durchgehend ihre maximale Leistung abrufen, denn zu einer thermisch bedingten Drosselung kommt es nicht. Im Gegenteil: Beide Komponenten machen sich mit 2,9 GHz, bzw. 1.627 MHz ans Werk, was beides über den Mindestvorgaben des jeweiligen Herstellers liegt. 

Die teils sehr hohen Temperaturen im Inneren machen sich an der Oberfläche kaum bemerkbar. Das Gehäuse des MSI GP66 Leopard11UG erreicht im zweiten Quadranten an der Unterseite seinen Spitzenwert mit 38 °C und damit genau dort, wo die Kühlung von CPU und GPU zusammenkommt. In der Regel ist hier bei jedem Notebook der Hotspot. Im Bereich des Topcases fallen die Maximal-Temperaturen mit 35,5 °C ein wenig geringer aus, heizen die Hände jedoch unnötig auf, was nicht bei jedem Notebook der Fall ist. Andere schaffen die Wärmeabführung besser. Im normalen Office-Betrieb, wenn die Hardware weniger gefordert wird, fallen die Höchstwerte auf nur noch 32,8 und 32,0 °C ab, womit das Kunststoff-Chassis recht schnell wieder auskühlt. 

Die hohen Temperaturen im Inneren werden teilweise durch eine niedrige Geräuschkulisse erkauft. Zwar arbeitet das System im Leerlauf schon mit 35,7 dB(A), bietet kurzzeitig aber auch einen passiven und damit völlig lautlosen Modus an. Unter Last steigt der Geräuschpegel auf 47,4 dB(A) im Spielebetrieb und auf 49,7 dB(A) im Worstcase-Szenario an, das wir wieder einmal mehr mittels Furmark und Prime95 simuliert haben. 

Für ein Notebook mit Intel Core i7-11800H und NVIDIA GeForce RTX 3070 Laptop sind das keine schlechten Werte. Wirklich leise ist der 15-Zöller damit aber auch nicht. Größter Nachteil: Die Lüfter erzeugen ein vergleichsweise tief klingendes Brummen, was auf Dauer stört.

Akku

Für die Stromversorgung unterwegs steckt im Inneren des MSI GP66 Leopard 11UG ein fest verbauter Stromspeicher mit 63,2 Wh. Das ist verglichen mit vielen anderen Gaming-Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse etwas wenig, denn die bieten gut und gerne mal kapazitätsstarke 99-Wh-Akkus. Das spiegelt sich in der Laufleistung wieder. Im normalen Office-Betrieb schaltet sich der 15-Zöller schon nach 308 Minuten und damit nach etwas mehr als fünf Stunden ab. Unter Last, wenn Prozessor und Grafikkarte gefordert werden, sinkt die Laufzeit deutlich. Dann wird der Bildschirm schon nach 66 Minuten und damit nach etwa einer Stunde schwarz. 

Aufgeladen wird der Akku über ein 280-W-Netzteil und eine proprietäre Ladebuchse. Die hohe Ausgangsleistung sieht man dem Netzteil durchaus an, denn dieses ist recht klobig und schwer. Voll aufgeladen ist der Akku nach etwas mehr als zwei Stunden. Eine Schnelllade-Funktion gibt es damit leider nicht. 

Dann genehmigt sich das MSI GP66 Leopard 11UG je nach Leistungsszenario mit 14,5 bis 272,2 W, wohingegen im Spielebetrieb mit 224,5 W in der Regel etwas geringere Werte erreicht werden. Die NVIDIA GeForce RTX 3070 Laptop und der Tiger-Lake-CPU zollen ihren Tribut.