TEST

Gigabyte AORUS 17 XE4 im Test

Viele sinnvolle Änderungen - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Wirkliche viele Display-Optionen gibt es beim Gigabyte AORUS 17 der Alder-Lake-Generation nicht. Die gesamte Serie verfügt über ein 17,3 Zoll großes Full-HD-Panel mit einer nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten und erreicht eine äußerst hohe Bildwiederholrate von 360 Hz. Damit zählen die IPS-Panels mit zu den schnellsten am Markt, setzen aber auch eine schnelle Hardware voraus, um die Bildraten liefern zu können. 

Im Test hinterlässt das Sharp-Panel einen passablen Eindruck. Zwar könnte der IPS-Bildschirm mit einer maximalen Helligkeit von 358 cd/m² leuchtkräftiger sein, für helle Umgebungen und den Außeneinsatz reicht es aber dennoch, denn mindestens 320 cd/m² sollten es hierfür sein. Die Ausleuchtung ist mit knapp unter 83 % gut, zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen 62 cd/m². 

Die Farbwiedergabe erreicht durchschnittlich 6.984 K und ist damit etwas zu kühl eingestellt, aber nicht ganz so blaustichig wie es zuletzt bei sehr vielen Vergleichs-Geräten der Gaming-Klasse der Fall war. Die Kontrastwerte sind mit 1.268:1 hervorragend für einen Bildschirm mit IPS-Technik. 

Gigabyte setzt abermals auf ein mattes Display mit besonders schmalen Bildschirmrändern. Adaptive-Sync und damit eine Synchronisation der Bildausgabe zwischen Grafikkarte und Monitor wird jedoch nur über einen externen Bildschirm unterstützt. 

Die Software-Ausstattung

In den letzten Jahren hat Gigabyte immer mal wieder seine Software überarbeitet und dieser nicht nur eine neue Benutzeroberfläche mit neuem Design spendiert, sondern natürlich auch immer wieder für neue Features gesorgt. Das trifft auch auf das Gigabyte AORUS 17 XE4 zu. So befinden sich die einzelnen Reiter nicht mehr horizontal, sondern werden vertikal dargestellt. Vor allem wirkt das Design nicht mehr ganz so verspielt und hinterlässt aufgrund der fehlenden Farbvielfalt einen deutlich cleaneren und seriöseren Eindruck. 

Am Funktionsumfang hat sich jedoch recht wenig getan, was gut ist, denn Gigabyte leistete hier in der Vergangenheit bereits sehr gute Arbeit. So liest das neue Gigabyte Control Center weiterhin die Temperaturen von Grafikkarte und Prozessor aus, informiert über deren Belüftung und erlaubt über verschiedene Profile Einfluss auf deren Leistung und Kühlung zu nehmen. Natürlich können die Auslastung der SSD sowie der Zustand des Stromspeichers ebenfalls ausgelesen werden. Die Lüftersteuerung lässt sich nicht nur über vorgefertigte Profile an die eigenen Bedürfnisse anpassen, sondern kann sogar temperaturabhängig über eigene Lüfterkurven eingestellt werden. Ansonsten lässt sich über das Tool die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Tastatur konfigurieren und deren Makro-Funktion nutzen. 

Insgesamt ist die Windows-Installation sehr sauber gehalten. Gigabyte verzichtet auf Bloatware und größtenteils auf sinnlose Demoversionen. Einzig eine 30-Tages-Version von Microsoft Office 365 ist vorinstalliert. Gigabyte setzt natürlich bereits auf Windows 11. Dessen Farbgestaltung und Bedienung ist jedoch stark an die von Windows 10 angelehnt (dunkle Taskleiste, Startknopf ganz links, etc.). Umsteiger dürften sich also recht schnell zurechtfinden. 

Temperaturen

Zumindest was die Hardware-Komponenten anbelangt, so gibt es beim Gigabyte AORUS 17 XE4 keinerlei Temperatur-Probleme. Der Intel Core i7-12700H erreicht in unseren Tests zwar eine Höchsttemperatur von 87 °C, kann dabei jedoch seine maximale Leistung stets abrufen und macht sich mit mindestens 3,0 GHz ans Werk, was noch innerhalb der Spezifikationen von Intel liegt. Gleiches gilt für die NVIDIA GeForce RTX 3070 Ti Laptop. Sie behält mit 78 °C den kühleren Kopf, an die vom Hersteller versprochenen 1.410 MHz kommt das Gerät im Worstcase-Szenario, welches wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simulieren, nicht ganz heran. Die von uns ermittelten 1.320 MHz liegen jedoch nur knapp darunter. In Spielen, wenn Hardware und Kühlung nicht an ihre Leistungsgrenzen getrieben werden, sind die Werte jedoch locker erreichbar. 

Die teilweise recht hohen Temperaturen im Inneren machen sich stellenweise an der Oberfläche bemerkbar. Hier erreicht der 17-Zöller in der Spitze bis zu 56,3 °C, was deutlich zu warm ist. Dieser Wert liegt wie so oft im zweiten Quadranten an der Unterseite und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Doch auch in der Mitte an der Unterseite wird das Gigabyte AORUS 17 XE4 mit 46,5 °C recht warm.Im Schnitt wird das Testmuster an der Unterseite deutlich wärmer als im Bereich von Tastatur und Touchpad, wo sich im Schnitt 36,3 und 31,9 °C gegenüberstehen. Im normalen Office-Betrieb, wenn CPU und GPU weniger belastet werden, sinken die Temperaturen deutlich. Dann sind in der Spitze nur noch 41 °C drin, die Durchschnitts-Werte gehen auf 30,6 und 29,2 °C zurück. Das Gehäuse kühlt damit recht langsam aus. 

Was die Lautstärke anbelangt, so hinterlässt das Gigabyte AORUS 17 XE4 gemischte Gefühle. Auf der einen Seite erlaubt das Gerät eine passive und damit völlig lautlose Kühlung bis zu einem bestimmten Temperatur-Niveau, wenn dann aber schon bei geringer Last die Kühlung aktiv wird, sind es bereits 36,8 dB(A), was für einen Office-Betrieb doch recht laut ist. Wirklich laut aber kann der 17-Zöller bei voller Auslastung der Hardware werden. Dann sind locker 57,1 dB(A) in der Spitze möglich, womit das Testgerät mit zu den lautesten überhaupt zählt. Ein Headset beim Spielen wird damit eine zwingende Voraussetzung.

Immerhin: Wird nur gespielt und die Hardware damit nicht an ihre absoluten Leistungsgrenzen gezwungen, sind es 55,9 dB(A). Doch selbst das ist für einen Gaming-Boliden dieser Preis- und Leistungsklasse viel zu viel. Die Konkurrenz schneidet da besser ab.

Akku

Für unterwegs steckt im Gigabyte AROUS 17 XE4 ein 99 Wh starker Stromspeicher im Inneren. Der schafft es immerhin die Hardware bis zu 409 Minuten und damit fast sieben Stunden lang mit Strom zu versorgen. Das liegt natürlich auch an den zahlreichen Stromspartechniken der Hardware und vor allem an der Abschaltung der dedizierten GeForce RTX 3070 Ti Laptop bei Nichtgebrauch und den damit verbundenen Wechsel auf die in der CPU integrierte Intel Xe Graphics. 

Werden die Komponenten jedoch unter Last gesetzt, sinken die Laufzeiten deutlich. Dann wird der 17,3 Zoll große Bildschirm, welcher natürlich ebenfalls mit zu den größten Verbrauchern zählt, schon nach 195 Minuten schwarz. Das entspricht kapp über drei Stunden Laufzeit. Mit Blick auf die doch hungrige Hardware gehen diese Werte durchaus in Ordnung. 

Wieder voll einsatzbereit über das externe 240-W-Netzteil ist das Gigabyte AORUS 17 XE4 nach etwa 90 Minuten. Dann genehmigt sich das System je nach Leistungsszenario mit 31 bis 266 W, was für Alder Lake in Verbindung mit Ampere keine überraschenden Werte sind.