TEST

MSI Raider GE67 HX 12UHS im Test

Schnelle Gaming-Maschine der High-End-Klasse - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Display des MSI Raider GE67 HX 12UHS ist ein echtes Highlight. Es bietet bei einer Diagonale von 15,6 Zoll eine native Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten und damit eine scharfe Wiedergabe, ist aber kein klassisches IPS-Panel, sondern ein hochwertiges OLED-Modell. Das ermöglicht perfekte Schwarzwerte und folglich einen hohen Kontrast. Auch den bisher größten Nachteil hat MSI ausgemerzt. Während bei OLED bislang in der Regel bei 90 oder gar 60 Hz Schluss war, arbeitet das Samsung-Panel mit einer Wiederholrate von 240 Hz und ist somit vor allem für Spieler bestens eignet. 

Im Test erweist sich das OLED mit der genauen Bezeichnung "SDC4179" als recht hell, sehr gut ausgeleuchtet und farblich gut abgestimmt. In der Spitze erreicht der Bildschirm eine Helligkeit von bis zu 384 cd/m² und ist damit für den Außeneinsatz oder sehr helle Umgebungen bestens geeignet, wenngleich gerade andere OLED-Panels deutlich höhere Spitzenwerte erreichen. Da zwischen dem dunkelsten und hellsten Quadranten gerade einmal 4 cd/m² liegen, erreicht die Homogenität der Ausleuchtung mit fast 99 % einen Rekordwert. Die Ausleuchtung des 15-Zoll-Bildschirms ist somit nahezu perfekt. 

Die Farbwiedergabe ist dank 100-prozentiger DCI-P3-Farbraumabdeckung ebenfalls sehr gut, was auch professionelle Anwender erfreuen dürfte. Im Schnitt haben wir eine Farbtemperatur von 6.617 K gemessen, was nur minimal über dem Optimalwert von 6.500 K liegt und damit nur marginal zu kühl eingestellt ist. Gerade Gaming-Notebooks dieser Leistungsklasse kämpfen häufig mit einem starken Blaustich. Das ist hier nicht der Fall.

Weitere Features für Gamer, wie beispielsweise eine native G-Sync-Unterstützung gibt es nicht. Außerdem ist die Oberfläche spiegelnd, eine matte Version ist nicht geplant.

Die Software-Ausstattung

Unser Testgerät des MSI Raider GE67 HX 12UHS wurde mit Windows 11 ausgeliefert und das sogar in der Pro-Version. Die Installation ist erstaunlich sauber, denn MSI verzichtet auf unnötige Demo-Versionen oder gar Bloatware. Nicht einmal eine 30-Tagesversion von Microsoft Office 365 oder einer Sicherheitssoftware ist installiert. So haben wir es am liebsten, denn dann kann der Anwender stets selbst entscheiden, was er nutzen möchte. 

Mit dabei ist das MSI Control Center und damit ein sehr mächtiges Tool, welches als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellmöglichkeiten des Notebooks herhalten kann. Es macht nicht nur einige interessante Angeben zur Hardware, sondern kann teilweise sogar deren Temperatur- und Auslastungswerte anzeigen, wie beispielsweise für den Intel Core i9-12900HX oder die NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti Laptop. Aber auch die Drehzahlen ihrer darüber liegenden Lüfter können ausgelesen und angepasst werden. Die Speicherauslastung und die aktuelle Datenübertragungsrate des Netzwerks lassen sich ebenso einsehen. 

Wie gewöhnlich ist das MSI Center recht modular aufgebaut und erlaubt die nachträgliche Installation von zusätzlichen Inhalten und Funktionen. Weiterhin lässt sich das User-Szenario – wir haben wie gewohnt im ausgeglichenen Setting getestet – einstellen oder ein Gaming-Modus aktivieren, bei dem die Windows-Taste abgestellt wird. Dank der Live-Update-Funktion bleiben die Software-Tools, Treiber und Firmware-Daten stets auf dem aktuellsten Stand. 

Die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur sowie der Leuchtstreifen an der Front werden hingegen über die SteelSeries-Software konfiguriert. Hier sind einige vorgefertigte Leuchteffekte sowie beliebige Farben anwählbar.

Temperaturen

Keine Probleme gibt es bei der Kühlung. Zwar wird der Intel Core i9-12900HX mit seinen acht Performance- und acht Effizienzkernen unter Volllast mit 90 °C recht warm, kann dafür seine maximale Leistung aber durchgängig abrufen. Selbst im absoluten Worstcase-Szenario, das wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simuliert haben, arbeitet der Alder-Lake-Chip mit einem Takt von mindestens 2,3 GHz, was leicht über den Mindestvorgaben seitens des kalifornischen Chipentwicklers liegt. Die NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti Laptop behält mit 77 °C den etwas kühleren Kopf, kann aber auch hier 1.627 MHz erreichen und damit die versprochenen Mindestfrequenzen einhalten. Damit steht dem MSI Raider GE67 HX 12UHS stets seine maximale Leistung zur Verfügung. 

Die teils hohen Temperaturen aus dem Inneren machen sich an der Oberfläche nur bedingt bemerkbar. In der Spitze werden 43,2 °C erreicht, was im dritten Quadranten und damit direkt unterhalb der Kühlung des Prozessors liegt. Aber auch im Bereich der GPU geht es mit 41,6 °C recht warm zu. Mit 42,9 °C wird es zudem im zweiten Quadranten, dort wo die Kühlung der beiden Hauptkomponenten zusammenfindet, relativ warm. An der gegenüberliegenden Oberseite sind es mit 34,3 °C deutlich weniger, womit die Hände im Betrieb nur unwesentlich aufgewärmt werden. Im Schnitt wird der 15-Zöller an der Unterseite knapp 1 °C wärmer als im Bereich der Tastatur und des Touchpads. Hier stehen sich Durchschnittswerte von 29,9 und 28,9 °C gegenüber. 

Im normalen Windows-Betrieb, wenn Hardware und Kühlung weniger stark beansprucht werden, sinken die Temperaturen deutlich. Dann werden in der Spitze nur noch 36 °C erreicht, was für die Unterseite gilt. An der Oberseite der Basiseinheit bleibt das Gerät mit knapp unter 32 °C minimal kühler. Im Schnitt stehen sie hier 27,4 und 29,1 °C gegenüber, wobei es hier ebenfalls an der Unterseite marginal wärmer zugeht.

Zwar arbeitet das Gerät bei geringer Last passiv und somit völlig lautlos, wirklich lange kann dieser Zustand allerdings nicht gehalten werden, denn schon nach kurzer Zeit springen die Lüfter der CoolerBoost-Kühlung an. Dann arbeitet das MSI Raider mit 37,6 dB(A) aber noch immer recht leise. Es ist lediglich ein angenehmes Säuseln wahrzunehmen. Werden Prozessor und Grafikkarte belastet, steigt die Lautstärke deutlich an. Im Spielebetrieb sind dann 49,4 dB(A) drin, in der Spitze können es bis zu 53,3 dB(A) werden. 

Das sind für ein Gerät dieser Leistungsklasse jedoch gute Durchschnittswerte, wenngleich diese noch lange nicht leise sind. Andere Gaming-Boliden drehen jedoch gut und gerne mal deutlicher auf.

Akku

Für unterwegs steckt im MSI Raider GE67 HX 12UHS ein leistungsstarker 99-Wh-Akku unter der Haube. Der schafft es immerhin, das Gerät bis zu 365 Minuten lang mit Strom zu versorgen, was einer Laufzeit von rund sechs Stunden entspricht – der OLED-Technik, aber auch den zahlreichen Stromsparfunktionen von Alder Lake und Ampere sei Dank. 

Unter Last sinken die Laufzeiten aufgrund des doch recht großzügigen Stromhungers deutlich. Dann wird der 15,6 Zoll große Bildschirm schon nach 133 Minuten und damit nach etwas mehr als zwei Stunden schwarz. Mit gemäßigter Arbeitslast sind immerhin 191 Minuten und damit etwas mehr als drei Stunden drin. 

Wieder voll einsatzbereit ist der Stromspeicher nach etwa zwei Stunden. Dann genehmigt sich das Raider je nach Leistungsanforderung zwischen 27,5 und etwa 280 W, was für ein Gerät dieser Leistungsklasse nicht überraschend ist. Gerade die Leistungsaufnahme im Idle könnte jedoch niedriger ausfallen. In der Spitze werden sogar fast 380 W erreicht, das 330-W-Netzteil dürfte hier schon an seine Grenzen kommen. Dieses ist im Übrigen recht klobig und schwer.