TEST

Gigabyte AERO 16 OLED im Test

Edler und schneller, aber teurer Kreativ-Laptop - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Wie beim Vorgänger erstrahlt auch die Neuauflage des Gigabyte AERO 16 OLED für das Modelljahr 2023 in einem edlen Silberlook, welcher zeitlos erscheint und auf aggressive Designelemente verzichtet. Einzig auf dem Bildschirmdeckel ziert ein silber schimmerndes AERO-Logo das schlichte Auftreten, genau wie einige teils dicke Lüftungsschlitze zur Kühlung der Hardware. Diese finden sich nicht nur an der Unterseite oder der Rückseite des Laptops wieder, sondern außerdem an den beiden Seitenteilen. Der Intel Core i9-13900H und die NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop mit ihren 45 und 115 W müssen schließlich irgendwie gekühlt werden und gehören als High-End-Komponenten nicht gerade zu den kühlsten und sparsamsten Komponenten. 

Trotzdem hat es Gigabyte geschafft, die Neuauflage seines AERO 16 im Generationsvergleich weiter zu verschlanken und etwas abzuspecken. Mit einer Bauhöhe von maximal 22 mm ist es minimal dünner als der Vorgänger und einem Gewicht von etwa 2,1 kg gut 200 g leichter. Damit zielt es auf Konkurrenzgeräte wie das Razer Blade 16 oder aber die MSI-Creator-Familie ab. 

Was die Stabilität und Verarbeitung anbelangt, so gibt es gewohnt wenig auszusetzen. Gigabyte setzt auf ein hochwertiges Unibody-Design aus Aluminium, das mit einer hohen Stabilität aufwarten kann. Die Basiseinheit ist äußerst stabil und gibt selbst auf stärkeren Druck hin an keiner Stelle nach. Das gilt selbst für die teils dünnen und fragil wirkenden Meshgitter direkt über der Tastatur oder am Boden. Auch das Tastaturbett ist äußerst stabil. Die beiden Display-Scharniere verhindern ein störendes Nachwackeln bei Erschütterungen recht gut, ermöglichen aber trotzdem eine einfache Einhand-Öffnung. Der Deckel lässt sich jedoch für unseren Geschmack etwas zu stark verwinden, was dann allerdings nicht zu Bildfehlern führt und im Alltag ohnehin kaum eine Rolle spielen dürfte. 

Optische Veränderungen im Vergleich zur Vorjahresversion gibt es zudem im Bereich von Tastatur und Touchpad. So hat sich Gigabyte bei der neuesten Generation für weiße Farbkappen mit einer dunkelgrauen Beschriftung entschieden. Beim Vorgängermodell waren die Tasten noch deutlich dunkler. Der Kontrast ist trotzdem gut, was ein Ablesen in hellen Umgebungen möglich macht. Die Beschriftung wirkt teilweise etwas überladen, wenn es um die zahlreichen Zusatzfunktionen, die per FN-Taste getätigt werden können, geht. 

Der Mausersatz wurde ebenfalls deutlich aufgehellt, dafür mit einem leicht schimmerndem AERO-Logo verziert. Für etwas farbliche Abwechslung sorgen drei Hersteller-Aufkleber, die auf die schnelle Hardware-Innereien hinweisen. Links und rechts sowie direkt oberhalb der Tastatur finden sich kleine Meshlöcher, die zum einen die Kühlung verbessern, teilweise aber auch die DTS:X-fähigen Lautsprecher beherbergen. 

Anschlüsse

Eine deutliche und vor allem positive Veränderung im Vergleich zum Vorjahresmodell gibt es im Bereich der Anschlüsse. So gibt Gigabyte der 2023er-Version nicht nur mehr Anschlüsse als Thunderbolt 4 mit auf den Weg, sondern positioniert diese teilweise auch hinter dem Bildschirm. Hier befinden sich zum einen der Ladeanschluss für das externe 240-W-Netzteil, zum anderen aber auch der HDMI-2.1-Ausgang und eine klassische USB-A-Schnittstelle.

An der linken Seite stehen hingegen eine Thunderbolt-4-Buchse, ein microSD-Kartenslot und eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhörern zur Verfügung. Auf der gegenüberliegenden, rechten Seite gibt es zwei weitere Thunderbolt-4-Ports. Damit wirkt die Positionierung sehr durchdacht, zumal die Schnittstellen jeweils im mittleren Bereich angebracht sind und die hinteren Segmente jeweils für die Kühlung und Frischluftzufuhr verwendet werden. 

Drahtlos kommuniziert das AERO 16 OLED (2023) nach WiFi 6E und Bluetooth 5.2. Ein vollwertiger Kartenleser sowie zwei Audiobuchsen für den Ein- und Ausgang wären sicherlich die praktikablere Variante gewesen. 

Tastatur und Touchpad

Bei der Tastatur setzt Gigabyte auf einfache Chiclet-Tasten, die mit 15 x 15 mm recht großzügig dimensioniert und im Abstand von 3 mm angebracht sind. Das ermöglicht ein schnelles und vor allem treffsicheres Tippen und damit ein Anfertigen längerer Texte auf dem Laptop. Der Tastenhub beträgt etwa 1,7 mm, womit das Feedback recht gut ausfällt, wenngleich gerade größere Tasten wie beispielsweise die Leertaste etwas leichtgängig wirken. Trotz der 16-Zoll-Ausrichtung hat Gigabyte auf einen zusätzlichen Nummernblock auf der rechten Seite verzichtet, dafür setzt man auf ein aufgeräumtes Standard-Layout, in das die Pfeiltasten direkt integriert wurden, jedoch etwas größer als üblich ausfallen. Ein N-Key-Rollover wird ebenfalls unterstützt.

Dank der LED-Hintergrundbeleuchtung, die sich in drei Stufen regeln lässt, ist eine Ablesbarkeit der Tastatur in allen Lebenslagen gewährleistet. Sie ist recht gleichmäßig verteilt und leuchtstark. 

Das gläserne Touchpad kommt auf Abmessungen von 121 x 76 mm und ist mittig direkt unterhalb der Tastatur angebracht. Es ist ein Klickpad ohne dedizierte Maustasten. Der Druckpunkt hier ist etwas leichtgängig, dafür wird man mit einem knackigen Feedback und einem recht lauten Klickgeräusch belohnt. Nach oben wird der Kraftaufwand dafür allerdings stetig größer. Multitouchgesten werden schnell und präzise umgesetzt, was auch dann noch gilt, wenn man sie nahe der Ränder oder Ecken eingibt. Es ist insgesamt eines der besseren Touchpads. 

Die Software-Ausstattung

Als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellungen des Gigabyte AERO 16 OLED dient wieder einmal mehr das Gigabyte Control Center. Dieses ist im Gegensatz zum eigentlichen Laptop komplett in Schwarz gehalten und erweist sich gewohnt als recht umfangreich. 

Über das Dashboard lassen sich wichtige Systemparameter wie beispielsweise die Auslastung und Temperatur von Prozessor und Grafikkarte, aber auch der Akku-Zustand und die aktuell laufenden Lüftergeschwindigkeiten anzeigen. Über das SSD-Tool lassen sich der Zustand des Flashsspeichers auslesen, aber auch Firmwareupdates einspielen. Weiterhin erlaubt das Tool Einfluss auf die Energieoptionen des Laptops zu nehmen, bietet aber auch einige Schnellwahlfunktionen zur Bildschirmhelligkeit, Lautstärke der Lautsprecher oder zum Flugzeugmodus. 

Ansonsten kann die Lüftersteuerung über verschiedene Profile oder eigene Kurven konfiguriert werden. Zu guter Letzt lässt sich über den Recovery-Reiter ein Wiederherstellungs-Medium anfertigen. Gigabyte setzt insgesamt auf eine recht saubere Installation von Windows 11 Pro und verzichtet auf unnötige Software-Dreingaben oder gar Bloatware.

Das Display des Gigabyte AERO 16 OLED ist ein echtes Highlight. Gigabyte setzt auf ein hochwertiges OLED-Panel von Samsung mit sehr guten Kontrast- und Schwarzwerten. Es unterstützt dank DisplayHDR 600 True Black HDR-Inhalte, deckt den DCI-P3-Farbraum zu 100 % ab und bietet dank einer nativen Auflösung von 3.840 x 2.400 Bildpunkten eine gestochen scharfe Darstellung. Vieles davon können wir für unser Testmuster bestätigen.

Im Test erweist sich das Display mit einer maximalen Helligkeit von 388 cd/m² als sehr hell für helle Umgebungen und den Außeneinsatz, wobei die HDR-Funktion erst zusätzlich aktiviert werden muss. Dann werden sogar Helligkeiten von bis zu 608 cd/m² erreicht. Die Homogenität der Ausleuchtung ist hervorragend, zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen gerade einmal 17 cd/m², womit sehr gute 95,6 % erreicht werden. Die Farbwiedergabe stimmt mit durchschnittlich 6.365 K ebenfalls und ist nur minimal zu warm eingestellt. Damit brauchen selbst Profis, die das Gerät für die Video- und Foto-Bearbeitung verwenden möchten, nicht nachjustieren. 

Ansonsten arbeitet das Samsung-Panel mit einer Bildwiederholrate von 60 Hz – ein typischer Wert für ein OLED-Panel, wenngleich wir für einen Preis von knapp unter 3.000 Euro ein schnelleres Panel mit 90 Hz erwartet hätten.