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Die Sandy Bridge-E-Prozessoren verfügen über ein Quad-Channel-Speicher-Interface, dass über vier DIMM Steckplätze DDR3-Speicher mit bis zu 1600 MHz ansprechen kann. Da manche Mainboards auch über acht DIMM-Slots verfügen, können die Module dann voll bestückt aber nur mit 1333 MHz betrieben werden. Um den Support der Speicherhersteller gewährleisten zu können, hat Intel ein neues Extreme Memory Profile eingeführt. Das XMP 1.3 stellt die Quad-Channel-Kompatibilität entsprechender Speicherkits sicher.
Gegenüber den bisherigen Sockel-1366-Prozessoren ergibt sich also schon anhand der Spezifikation eine deutliche Beschleunigung: Hier sollte DDR3-1066-Speicher zum Einsatz kommen, zudem "nur" in einem Triple-Channel-Interface. Bei den Sockel-1155-Prozessoren ist ein Dual-Channel-Interface mit DDR3-1333 Standard. Insofern hat die High-End-Plattform mal wieder einen respektablen Vorsprung bei der Speicherbandbreite, der natürlich der Fähigkeiten des Prozessors im Serverbereich entstammt.
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Spezielle Quad-Channel-Kits werden in Kürze angeboten, so beispielsweise
die Ripjaws Z von G.Skill, die wir hier als DDR3-2133-Kit mit 4x 8GB verwenden
Wir haben Intels Flaggschiff durch verschiedene Konfigurationen geschickt, um festzustellen, wie groß die Geschwindigkeitsunterschiede sind:
Speichertest 1: Single-, Dual, Triple- und Quad-Channelbetrieb im Vergleich
Für diesen Test haben wir das oben genannte G.Skill-Kit bei DDR3-1600 und 11-11-11-28 1t betrieben und jeweils ein bis vier Speichermodule in das System verbaut. Entsprechend lief das System mit maximal 32 GB RAM und einem bis vier Kanälen.
Die Unterschiede sind hier klar zu erkennen, Sisoft Sandra zeigt die Bandbreite eindrucksvoll. Anwendungen, die von einer extrem hohen Speicherperformance profitieren, sollten dementsprechend stark beschleunigt werden. In vielen Fällen ist aber die CPU-Performance oder die Grafikkarten-Performance wichtiger. Wer ein älteres Triple-Channel-Kit besitzt und dies weiterverwenden möchte, kann dies auch tun, denn der Unterschied zwischen dem Triple- und Quad-Channel-Betrieb ist zwar groß, aber 30 GB/s Bandbreite sind bereits ein hervorragender Wert.
Speichertest 2: Verschiedene Timings
Für diesen Test haben wir die Timings variiert: Bei DDR3-1600 mit Quad-Channel-Betrieb haben wir im Bios die Cas-Latency entsprechend abgesenkt, bis auf den stabilsten, schnellsten Wert.
Auch hier gibt es wie beim Sockel 1155 kaum Unterschiede bei der Performance, wobei die Latenzzeit natürlich entsprechend sinkt - doch diese ist schon aufgrund des integrierten Speichercontrollers auf einem sehr hohen Niveau.
Speichertest 3: Maximaler Takt
Natürlich wird auch ein Overclocking des Speichers bei vielen Anwendern auf dem Programm stehen. Ohne Veränderung des Referenztaktes bietet Intel die Option, den Speicher statt mit 1600 MHz auch langsamer (1066, 1333 MHz) und schneller (1866, 2133, 2400 MHz) zu betreiben. Dies probierten wir wieder mit 11-11-11-28 und 1t als Timings in Quad-Channel-Bestückung aus:
Mit 2400 MHz ließen sich die Module leider nicht mehr betreiben - oder das System bootete mit dem hohen Takt nicht mehr. Wir werden mit weiteren Speicherkits schauen, ob man auch diesen Speicherteiler verwenden kann. Die Performance bei 2133 MHz ist aber bereits beeindruckend genug.Den schnellstmöglichen Betrieb erreichten wir letztendlich bei 2133 MHz mit minimal optimierten Timings (10-11-11-28 1t):
Eine Speicherbandbreite von 45,75 GB/s ist schon extrem - aber bei einem Quad-Channel-Interface ab jetzt keine Seltenheit mehr.