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Unterschiede in den Chipsätzen sind nur in der Anzahl der PCI-Express Lanes und damit der maximalen PCI-Express x16 Slots vorhanden. Der AMD 770 unterstützt nur eine Grafikkarte auf dem verfügbaren PCI-Express x16 Steckplatz. Der AMD 790X verfügt schon über zwei PCI-Express x16 Slots und unterstützt daher auch bis zu zwei Grafikkarten. Das High-End-Modell, der AMD 790FX, verfügt insgesamt über 48 PCI-Express Lanes, wobei sechs davon für die Mainboardhersteller reserviert sind. Diese können über diese sechs Lanes weitere PCI-Express-Slots (x1/x2/x4) realisieren oder aber weitere Komponenten anbinden. Die weiteren 42 PCI-Express Lanes sind dann für die vier PCI-Express x16 Steckplätze vorgesehen. Auch hier haben die Mainboardhersteller die Wahl, ob sie dies mit x16/x16/x4/x4 oder aber x8/x8/x8/x8 realisieren wollen. Zu bedenken ist allerdings, dass acht PCI-Express-2.0-Lanes über die gleiche Bandbreite wie 16 PCI-Express 1.1 verfügen.
Zum einen bieten alle drei Chipsatzmodelle HyperTransport 3.0 und zum anderen auch PCI-Express 2.0.
HyperTransport 3.0 arbeitet mit einem Takt von bis zu 2,60 GHz. Die Vorgängerversion 1.0 erreicht hier nur bis zu 1,40 GHz. Damit ist nun pro Link eine Bandbreite von 20.8 GB/s möglich. Da HyperTransport aber auch über einen Rückkanal verfügt, ist eine Bandbreite von insgesamt 41.6 GB/s möglich.
Mit PCI-Express 2.0 stellt man eine weitere Neuerung vor, mit der bisher nur Intel mit seinem X38-Chipsatz aufwarten kann. Bei PCI-Express 2.0 wurde der Takt von vormals 2,50 GHz auf 5,00 GHz erhöht. Somit steigt auch die Übertragungsrate auf 16 GB/s für einen PCI-Express x16 Steckplatz an. Hinzu kommt eine Verdopplung der maximalen Leistungsaufnahme pro Slot auf bis zu 300 Watt.
Beide neuen Techniken können aber nur zusammen ihr Potenzial ausspielen. Verfügt das System nur über HyperTransport 1.0, es wird aber eine PCI-Express 2.0 Grafikkarte in einen entsprechenden Steckplatz eingesetzt, wird das System zwar insgesamt um bis zu 10 Prozent beschleunigt, der HyperTransport-Link stellt sich aber als Flaschenhals dar. Denn wird nun zusätzlich noch der HyperTransport 3.0 Bus eingesetzt, ist eine Leistungssteigerung von bis 20 Prozent möglich.
Dank der Unterstützung von bis zu vier Grafikkarten bietet die Spider-Plattform auch in diesem Punkt eine gewisse Flexibilität. So ist es entweder möglich bis zu acht Monitore an einer Spider-Plattform zu betreiben oder aber diese vier Grafikkarten zu einem CrossFire Verbund zusammen zu fassen. Sehr wichtig ist AMD auch das Skaling beim Einsatz von zwei, drei oder vier Grafikkarten. Beim Einsatz von zwei Grafikkarten geht AMD von einer Steigerung um den Faktor x1,8 aus. Bei drei Grafikkarten soll der Leistungsgewinn bei etwa x2,8 liegen. Beim Einsatz von vier Grafikkarten sollen die Steigerung immerhin noch x3,2 betragen.
Im BIOS der neuen Mainboards mit AMD-Chipsatz findet sich eine weitere Spider-exklusive Technologie namens Auto Xpress. Diese ermöglicht es dem Anwender beim Einsatz eines kompletten Spider-Systems die verbauten Komponenten weiter zu optimieren. Leider fehlte uns auf dem Event in Warschau die Zeit Auto Xpress genauer auf den Zahn zu fühlen. Vermutlich aber wird der Prozessor leicht übertaktet und der PCI-Express Takt angehoben um die Performance steigern zu können.
Was die Preise entsprechender Mainboards anbetrifft, geht AMD von oben abgebildeten Zahlen aus. Der Einstieg mit dem AMD 770 beginnt bei 109 bis 129 Euro. Mainboards mit AMD 790X-Chipsatz liegen bei 159 bis 169 Euro. Für gleich vier PCI-Express x16 Slots werden dann 199 bis 239 Euro fällig. Ein Blick in die üblichen Preisvergleiche zeigt allerdings, dass die Preise bereits jetzt deutlich unter den von AMD angeschlagenen liegen. Das ASUS M3A mit AMD 770 Chipsatz wird bereits mit 70 Euro gelistet. Das Gigabyte GA-MA790X-DS4 mit AMD 790X liegt bei 140 Euro. Der Einstieg für den AMD 790FX beginnt schon bei 165 Euro.
Nach dem Chipsatz wollen wir uns auf der folgenden Seite den AMD Phenom-Prozessor einmal näher anschauen.