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Intels Sandy-Bridge-E-Prozessoren liegen irgendwo zwischen den Welten: Zum einen sind die Kerne noch reine Sandy-Bridge-Kerne, zum anderen sind die Sockel-2011-Modelle aber Intels aktuelles Flagschiff, trotz der Vorstellung der Ivy-Bridge-Platform. So liegt im Desktop-Bereich der Core i7-3960X preislich an der Spitze, wobei er als Sechskerner zwei Kerne mehr bietet als Intels aktuelles Ivy-Bridge-Topmodell Core i7-3770K. Dieser Prozessor basiert zwar auf der moderneren Fertigungstechnik, aber ist maximal als Quad-Core-Modell verfügbar.
Intels Xeon-Modelle der E5-Serie sollte eigentlich schon viel früher auf den Markt kommen - und die Ablösung aus dem Ivy-Bridge-Lager sollte auch schneller vonstatten gehen. Durch Fertigungsprobleme bei den Achtkern-Modellen gibt es nun aber die Zwitter-Lösung, dass Intel im Mainstream-Desktop-Markt zwar die fortschrittlicheren Ivy-Bridge-Modelle anbietet, im High-End- und Server-Markt aber noch die Sandy-Bridge-Varianten verkauft werden. Zumindest von der Performance her macht das aber keinen Unterschied, da Ivy Bridge nur minimal schneller ist und die Onboard-Grafik im Serverbereich sowieso nicht Verwendung findet.
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Der Xeon E5-2687W ist dem von uns getesteten Core i7-3960X sehr ähnlich - wenn man diesem zwei Kerne mehr verpassen würde. Die nicht ganz so offensichtlichen Veränderungen liegen in der Anzahl der QPI-Busse, denn die E5-Xeons besitzen zwei Anschlüsse, sodass sie im Dual-Betrieb arbeiten können. Der Core i7-3960X besitzt nur ein QPI-Interface und ist deshalb auf den Einzelbetrieb beschränkt. Neben diesem Unterschied setzt Intel bei der Xeon-Variante auch auf einen eigenen Chipsatz. Der X79 kommt hier nicht zum Einsatz, sondern die für den Serverbereich optimierte Variante C602. Der ebenso unter dem Codenamen Patsburg entwickelte Chipsatz besitzt fast dieselben Features. In einem direkten Vergleich kann man schön sehen, dass die Unterschiede im Detail liegen:
Chipsatz | X79 | C602 |
---|---|---|
Einführungsdatum | Q4 2011 | Q1 2012 |
Lithographie | 65 nm | 65 nm |
Packaging | 27 x 27 mm | 27 x 27 mm |
Max. TDP | 7,8 Watt | 8 Watt |
PCI-Express-Konfigurationen | 8x1, 4x1 & 1x4, 8 Ports | 2x4, 4x2, 8x1, 8 Ports |
Anzahl der SATA-Ports | 6 (davon 2 SATA 6G) | 10 (davon 2 SATA 6G) |
Maximale CPU-Konfiguration | 1 | - |
Intel Trusted-Execution-Technik | nein | ja |
Intel vPro Technik | nein | ja |
Intel Active-Management-Technik | nein | ja |
Intel AMT-Version | nein | ja |
Intel Rapid-Storage-Technik | ja | nein |
Im Endeffekt beschränkten sich die Unterschiede auf die Management-Features, die beim C602 auf den Profibereich ausgerichtet sind und beim X79 eher auf den Desktop-Betrieb sowie die Konfiguration der PCIe-Lanes, die beim X79 nur in Desktop-Konfigurationen verbaut werden können, beim C602 aber auch in Server-üblichen 2x PCIe 2.0 x4. Dass der C602 dann noch vier SATA-3G-Ports mehr kann, ist wohl eher Makulatur.
Der Prozessor selber ist wie der Core i7-3960X aufgebaut - die beiden zusätzlichen Kerne sind beim Core i7-3960X abgeschaltet: Mit 2,27 Milliarden Transistoren und 435 mm² ist Sandy-Bridge-E ein richtiges Transistoren-Monster, wobei sehr viel Fläche durch den 20 MB großen Cache eingenommen wird. Hier besitzt der Xeon E5-2687W 5 MB mehr als der Core i7-3960X:
Der Intel Xeon E5-2687W ist dabei eines der Xeon-Topmodelle für Dual-Sockel-Systeme, ist mit 3,1 GHz Standardtakt und bis zu 3,8 GHz Turbo-Takt auch extrem schnell unterwegs, verbraucht allerdings auch etwas mehr Strom: Er ist mit seiner 32-nm-Herstellungstechnik bei bis zu 150 Watt TDP einer der höchsteingestuften Intel-Prozessoren. Durch entsprechende Stromsparfunktionen im Idle-Betrieb werden sich die Kerne aber im Zaum halten beim "Energieverschwenden" im Idle-Betrieb - und unter Last dürfen sie letztendlich auch Strom verbrauchen, wenn sie entsprechend schnell rechnen.
auf 1,2 GHz herabtakten können.